Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Bastionskranz der Festung Hochburg bei Emmendingen. Zunächst wird ein ereignis- und baugeschichtlicher Überblick gegeben, der die bestehenden gesicherten Daten zusammenfasst und in eine chronologische Reihenfolge bringt. Ins Zentrum der Untersuchungen rücken die Entwicklungen und Ereignisse des 17. Jahrhunderts. Im Anschluss daran wird der Bau des Festungsringes im Zusammenhang mit der Entwicklung der Wehrbauarchitektur betrachtet. Nachdem die technischen Voraussetzungen und Neuerungen, insbesondere das Bastionssystem, kurz erläutert wurden, folgt ein kurzer Exkurs. Es wird die Idee einer »kritischen Technikgeschichte« nach Henning Eichberg aufgegriffen und auf die untersuchten Gegenstände - die Festung Hochburg und das Bastionssystem - angewendet. Zur Orientierung soll dabei die Frage dienen, ob der Bau des Bastionskranzes vornehmlich durch militärischpraktische Überlegungen bestimmt war oder ob ein gewisses ästhetisch-ordnendes Element hinzugefügt werden muss.
Der erste Teil der vorliegenden Arbeit stützt sich im wesentlichen auf die Publikationen von Rolf Brinkmann, der sich eingehend mit der Burgruine Hochburg beschäftigt hat. Leider sind seine Arbeiten für eine wissenschaftliche Untersuchung oft formal unzureichend, so dass insbesondere die Zitierfähigkeit seiner Werke zweifelhaft ist. Es wurde versucht, alle Aussagen Brinkmanns von anderer Seite zu bestätigen, so zum Beispiel durch eine jüngere Arbeit von Alfons Zettler und Thomas Zotz. Trotz ihres Bemühens bleibt die Literatur zur Hochburg in der Neuzeit unbefriedigend.
Der mittlere Teil dieser Arbeit stützt sich auf die Buchreihe Heerwesen der Neuzeit.Es sei auf die Bände 1 und 2 von Georg Ortenburg und Siegfried Fiedler hingewiesen. Insbesondere Ortenburgs zusammenfassenden Erläuterungen zur Wehrbauarchitektur der Neuzeit dienten als Grundlage für diese Arbeit. Der letzte Teil dieser Arbeit folgt den Ansprüchen und Ausführungen Eichbergs, die er 1980 zum erstem Mal in einem Aufsatz über den Festungsbau im Barock veröffentlichte. Später (1984) gab er im Eigenverlag eine Monographie heraus, in der dieser Aufsatz in leicht abgeänderter Form wiederverwendet wurde. Seine Idee einer »kritischen Technikgeschichte« findet hier nähere Erläuterung und eine klare Form.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Hochburg im 17. Jahrhundert
- Der Dreißigjährige Krieg
- Die Auseinandersetzung mit Frankreich
- Festungsbaukunst in der Frühen Neuzeit
- Der Bastionsring der Hochburg...
- Fortifikation
- Die neuzeitliche Festung als Ausdruck einer Verhaltensnorm..
- Kritische Technikgeschichte (nach Eichberg)
- Geometrisierung...
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Festung Hochburg bei Emmendingen und untersucht den Bastionskranz der Anlage im 17. Jahrhundert. Die Arbeit analysiert die Entwicklung und den Bau des Festungsringes im Kontext der Wehrbauarchitektur der Frühen Neuzeit. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Frage, ob der Bau des Bastionskranzes primär durch militärisch-praktische Erwägungen oder auch durch ästhetisch-ordnende Elemente beeinflusst wurde.
- Entwicklung der Hochburg im 17. Jahrhundert
- Festungsbaukunst in der Frühen Neuzeit
- Das Bastionssystem
- Kritische Technikgeschichte nach Henning Eichberg
- Ästhetische und praktische Aspekte des Festungsbaus
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung bietet einen Überblick über die Thematik und die Forschungsfrage der Arbeit. Sie stellt die Festung Hochburg und ihren Bastionskranz im 17. Jahrhundert vor und erläutert die Forschungsmethodik und die relevanten Quellen.
Die Hochburg im 17. Jahrhundert
Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte der Hochburg im 17. Jahrhundert und schildert die Ereignisse, die die Festung prägten. Es werden die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges und der Auseinandersetzungen mit Frankreich auf die Anlage dargestellt.
Festungsbaukunst in der Frühen Neuzeit
Hier wird die Entwicklung der Festungsbaukunst in der Frühen Neuzeit beschrieben, insbesondere das Bastionssystem. Es werden die technischen Neuerungen und Veränderungen in der Architektur von Festungen im Kontext der Zeit behandelt.
Die neuzeitliche Festung als Ausdruck einer Verhaltensnorm..
Dieses Kapitel erörtert die neuzeitliche Festung als Ausdruck einer Verhaltensnorm im Kontext der "kritischen Technikgeschichte" nach Henning Eichberg. Es wird diskutiert, inwieweit der Bau des Bastionskranzes von militärisch-praktischen Überlegungen oder von ästhetisch-ordnenden Elementen bestimmt wurde.
Schlüsselwörter
Festung, Hochburg, Emmendingen, Bastionskranz, Festungsbaukunst, Wehrbauarchitektur, Frühneuzeit, Dreißigjähriger Krieg, Frankreich, kritischer Technikgeschichte, Henning Eichberg, Ästhetik, Militärgeschichte, Architekturgeschichte, Baugeschichte.
- Arbeit zitieren
- Christopher Bünte (Autor:in), 2005, Frühneuzeitlicher Festungsbau am Beispiel der Hochburg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65101