Wie wohl kein anderer Politikbereich der EU hat sich die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik in den letzten Jahren mit der viel zitierten „Lichtgeschwindigkeit“, wie sie der Hohe Vertreter für die GASP Solana beschrieb, entwickelt. Die Europäische Union wandelt sich zunehmend zu einem internationalen Akteur, der über das gesamte Spektrum an zivilen und militärischen Krisenbewältigungsinstrumenten verfügt und bereit ist, auf internationaler Ebene mehr Verantwortung zu übernehmen. Seit dem Jahre 2003 sieht sich die neu etablierte ESVP durch die Entsendung mehrerer militärischer und polizeilicher EU-Missionen vor eine Reihe praktischer Bewährungsproben gestellt. Vor allem auf dem Balkan, der aufgrund seiner geographischen Nähe eine Schlüsselrolle für die Sicherheit Europas spielt, hat die EU ihr Engagement erhöht und versucht, sich als regionale Friedensmacht zu behaupten. Dementsprechend nimmt sich die vorliegende Arbeit vor, die Leistungsfähigkeit der ESVP anhand der EU-Missionen in Bosnien-Herzegowina und Mazedonien zu untersuchen. Der erste Teil der Arbeit beschäftigt sich zunächst mit der Entwicklung der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik, wobei die für ihre Handlungsfähigkeit relevanten Institutionen und Instrumente hervorgehoben werden sollen. Im zweiten Teil wird auf die militärischen bzw. polizeilichen Missionen der EU in Mazedonien und Bosnien eingegangen, die im Rahmen der ESVP durchgeführt werden. Im dritten Teil soll dann das sicherheitspolitische Engagement der EU auf dem Balkan bewertet und auf die Erfolge und bestehenden Probleme hingewiesen werden. Anschließend werden im Lichte dieser Bilanz die Perspektiven für die Rolle der EU als Friedensmacht zusammengefasst. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die ESVP - eine Bestandsaufnahme
- Die ESVP-Missionen auf dem Balkan
- Die EUPM in Bosnien-Herzegowina
- Die Operation Concordia in Mazedonien
- Die Operation Proxima
- Die Operation EUFOR-Althea
- Die EU als regionale Friedensmacht? Strukturelle Herausforderungen an die ESVP
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Leistungsfähigkeit der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) anhand der EU-Missionen in Bosnien-Herzegowina und Mazedonien. Sie analysiert die Entwicklung der ESVP, ihre Institutionen und Instrumente sowie die konkreten Einsatzszenarien auf dem Balkan.
- Entwicklung der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik
- Die EU-Missionen in Bosnien-Herzegowina und Mazedonien
- Die Rolle der EU als regionale Friedensmacht
- Strukturelle Herausforderungen an die ESVP
- Erfolge und Probleme der ESVP-Missionen auf dem Balkan
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar und erläutert die Relevanz der ESVP für die Sicherheitspolitik der EU.
- Die ESVP - eine Bestandsaufnahme: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung der ESVP, ihre Institutionen und Instrumente sowie die Herausforderungen, die sie im Laufe ihrer Entstehung bewältigen musste.
- Die ESVP-Missionen auf dem Balkan: Dieses Kapitel befasst sich mit den konkreten Einsatzszenarien der EU im Rahmen der ESVP auf dem Balkan, einschließlich der Missionen in Bosnien-Herzegowina und Mazedonien.
Schlüsselwörter
Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP), Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP), EU-Missionen, Balkan, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Friedensmacht, regionale Sicherheit, strukturelle Herausforderungen, Handlungsfähigkeit, internationale Krisenbewältigung
- Quote paper
- Camelia Ratiu (Author), 2006, Die Europäische Union als regionale Friedensmacht? Zur Leistungsfähigkeit der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik am Beispiel der EU-Missionen auf dem Balkan, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65176