Etwas gerecht zu verteilen ist meist mit Überlegungen, oft auch mit Problemen verbunden. Gerade wenn es um die Zuteilung von Organen geht, die doch 1. ökonomisch knapp, 2. unteilbar und 3. zum Teil überlebenswichtig sind, kommt es zu Interessenkonflikten auf der Seite der nachfragenden Patienten. Daher müssen Entscheidungen getroffen werden, diese Interessen in eine (gerechte) Ordnung zu bringen. Um diese Entscheidungen nachzuvollziehen, sollen in dieser Arbeit zu Beginn medizinische Grundlagen der Organallokation dargelegt werden. Daraufhin wird der gesetzliche Rahmen aufgezeigt. Ein Blick in die Praxis der Organtransplantation schließt sich an, bevor die Verteilungsgerechtigkeit anhand von vier verschiedenen Prinzipien erfasst wird. Danach erfolgt eine Diskussion der gesetzlichen Grundlagen und einzelner Verteilungskriterien, wobei sich auf die wichtigsten in Deutschland angewandten Verteilungskriterien beschränkt wird. Ein abschließendes Resümee soll dann die Frage beantworten, ob die angewendeten Kriterien bei der Organallokation gerecht sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen der Organallokation
- Medizinische Grundlagen
- Juristische Grundlagen
- Praxis der Organallokation
- Gerechtigkeitstheoretische Überlegungen
- Grundlagen der Verteilungsgerechtigkeit
- Bedürfnisorientierte Verteilung
- Gleichheitsorientierte Verteilung
- Verdienstorientierte Verteilung
- Nutzenorientierte Verteilung
- Diskussion
- Diskussion der gesetzlichen Vorgaben
- Diskussion der angewandten Allokationskriterien
- Gewebeübereinstimmung und Blutgruppenkompatibilität
- Seltene Blut- oder Gewebemerkmale
- Dringlichkeit
- Kalte Ischämiezeit
- Losverfahren
- Wartezeit
- Compliance
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob die Kriterien der Organallokation gerecht sind. Sie analysiert die medizinischen und juristischen Grundlagen der Organtransplantation sowie die praktische Anwendung der Allokationskriterien. Im Mittelpunkt stehen die Gerechtigkeitstheoretischen Überlegungen zur Verteilungsgerechtigkeit und die Diskussion der in Deutschland angewandten Kriterien.
- Medizinische und juristische Grundlagen der Organtransplantation
- Gerechtigkeitstheoretische Prinzipien der Verteilungsgerechtigkeit
- Analyse der in Deutschland angewandten Allokationskriterien
- Diskussion der Gerechtigkeit der angewandten Kriterien
- Bewertung der rechtlichen Rahmenbedingungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problematik der Organallokation und die Zielsetzung der Arbeit erläutert. In Kapitel 2 werden die medizinischen und juristischen Grundlagen der Organtransplantation dargestellt. Dabei werden die medizinischen Anforderungen an eine erfolgreiche Transplantation sowie die rechtlichen Grundlagen des Transplantationsgesetzes (TPG) erläutert. Kapitel 3 beleuchtet die praktische Anwendung der Organallokation in Deutschland.
Kapitel 4 widmet sich den verschiedenen Gerechtigkeitstheoretischen Prinzipien der Verteilungsgerechtigkeit, wie Bedürfnisorientierung, Gleichheit, Verdienst und Nutzen. In Kapitel 5 erfolgt eine Diskussion der gesetzlichen Vorgaben des TPG und der einzelnen Allokationskriterien, einschließlich Gewebeübereinstimmung, Dringlichkeit, Wartezeit und Compliance. Die Arbeit endet mit einem Resümee, in dem die Frage nach der Gerechtigkeit der angewandten Kriterien beantwortet wird.
Schlüsselwörter
Organallokation, Transplantation, Gerechtigkeit, Verteilungsgerechtigkeit, Medizinische Grundlagen, Juristische Grundlagen, Allokationskriterien, Dringlichkeit, Wartezeit, Compliance, Transplantationsgesetz (TPG), Bundesärztekammer.
- Quote paper
- Christoph Wolf (Author), 2006, Gerechtigkeit in der Transplantationsmedizin - Sind die Kriterien der Transplantationsmedizin gerecht?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65182