In der frühen Erzählung: "Der kleine Herr Friedemann" von Thomas Mann wird die Lebens- und Leidensgeschichte des buckligen Herrn Friedemanns erzahlt. Schon früh hat er der Liebe und den Frauen entsagt und erfährt in der Begegnung mit Gerda von Rinnlingen einen Einbruch in sein friedliches Glück. Am Ende der Beziehung von Herrn Friedemann und Frau von Rinnlingen steht für Friedemann der Tod.
Die Figur der Gerda von Rinnlingen repräsentiert hier den besonderen Weiblichkeitstypus der Femme fatale, die den ihr verfallenen Herrn Friedemann zu Grunde richtet.
In dieser Arbeit soll das Bild der Femme fatale in der Erzählung: "Der kleine Herr Friedemann" untersucht werden. Es soll herausgearbeitet werden, wie sich die Rolle der Femme fatale in der Figur der Gerda von Rinnlingen manifestiert.
Um eine genauere Analyse der Figur der Gerda von Rinnlingen als Femme fatale durchführen zu können, soll im Vorfeld erläutert werden, wie typische Femme fatale Figuren in der Literatur dargestellt werden.
Besonders soll dabei auf das Bild der Femme fatale im Fin du siècle eingegangen werden.
Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Beziehung zwischen Herrn Friedemann und Gerda von Rinnlingen.
Hierbei soll vor allem gezeigt werden, wie sich Friedemanns Leben durch die Begegnung mit Gerda von Rinnlingen verändert und warum am Ende dieser tragischen Beziehung der Tod Friedemanns steht.
Ziel der Arbeit wird es sein, zu untersuchen, ob die Figur der Gerda von Rinnlingen wirklich dem typischen Bild der Femme fatale entspricht, oder ob Thomas Mann mit dieser Figur nicht eher einen ganz eigenen Typus der Femme fatale geschaffen hat.
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Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- Problemstellung und Ziel der Arbeit
- Abgrenzungsfragen
- „DER KLEINE HERR FRIEDEMANN“ - EINE FRÜHE ERZÄHLUNG
- Enstehung
- Bedeutung der Erzählung für Thomas Mann
- DIE FEMME FATALE - Ein besonderer Weiblichkeitstypus in der Literatur des 19. Jahrhunderts.
- Die Femme fatale - Eine Begriffsdefinition
- Typische Femme fatale Figuren
- Erläuterung und Hinweis auf verschiedene typische Femme fatale Figuren
- Erstes Beispiel: Salome
- Zweites Beispiel: Carmen
- Die Femme fatale im Fin du siècle
- Die Femme fatale als Antwort auf die Exzentrik der Décadence
- Die Dämonisierung des Weiblichen
- Die Femme fatale - Eine erotische Wunschfigur?
- Die Dialektik der Femme fatale als Wunsch- und Schreckensbild des Décadent
- Die Femme fatale als Naturwesen
- Die Mythisierung der Femme fatale
- Definition
- Die Mythisierung der Femme fatale in:
- „Der kleine Herr Friedemann“: Ein Vergleich mit der Figur der Ortrud aus Wagners „Lohengrin❝
- Die Femme fatale in: \"Der kleine Herr Friedemann\"\
- Charakterisierung der Gerda von Rinnlingen
- Typisierung als Femme fatale
- Der Einbruch der Leidenschaft in Friedemanns Leben
- Friedemanns Abkehr von der Liebe, dem „größten Glück“
- Friedemanns Wille zum Glück
- Die schicksalhafte erste Begegnung mit Gerda von Rinnligen und ihre Auswirkungen
- Der Opernsbesuch
- Die Fluẞszene
- Die letzte Begegnung und der Selbstmord Friedemanns
- Die Rolle der Gerda von Rinnlingen als Femme fatale In: ,,Der kleine Herr Friedemann“
- Die Beschaffenheit der Macht Gerdas über Herrn Friedemann
- Gerda von Rinnlingen als Symbol für das Leben
- Die Grausamkeit Gerda von Rinnlingens gegenüber Herrn Friedemann
- Hat Gerda von Rinnlingen als Femme fatale Schuld am Tode Friedemanns ?
- Schlußbeurteilung
- Kann man bei Gerda von Rinnlingen von der typischen Femme fatale sprechen ?
- Hat Thomas Mann mit der Figur der Gerda von Rinnlingen einen eigenen Typus der Femme fatale geschaffen?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert das Bild der Femme fatale in Thomas Manns Erzählung „Der kleine Herr Friedemann“, wobei der Fokus auf der Figur der Gerda von Rinnlingen liegt. Sie untersucht, wie die Femme fatale in dieser Figur dargestellt wird und wie sich Friedemanns Leben durch die Begegnung mit Gerda von Rinnlingen verändert.
- Die Rolle der Femme fatale in der Literatur des 19. Jahrhunderts
- Die Darstellung der Femme fatale in „Der kleine Herr Friedemann“
- Die Beziehung zwischen Herrn Friedemann und Gerda von Rinnlingen
- Der Einfluss der Femme fatale auf Friedemanns Leben und Tod
- Die Frage, ob Gerda von Rinnlingen dem typischen Bild der Femme fatale entspricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt die Problemstellung ein und stellt das Ziel der Arbeit dar, die Rolle der Femme fatale in der Figur der Gerda von Rinnlingen zu analysieren. Der erste Kapitel beleuchtet die Entstehung und Bedeutung der Erzählung „Der kleine Herr Friedemann“ für Thomas Mann. Das zweite Kapitel definiert den Begriff der Femme fatale und untersucht typische Figuren dieses Weiblichkeitstyps in der Literatur des 19. Jahrhunderts, wobei der Fokus auf der Femme fatale im Fin du siècle liegt. Das dritte Kapitel betrachtet die Figur der Gerda von Rinnlingen und untersucht, inwieweit sie als Femme fatale typisiert werden kann. Das vierte Kapitel beschreibt den Einbruch der Leidenschaft in Friedemanns Leben und untersucht die Auswirkungen der Begegnung mit Gerda von Rinnlingen. Das fünfte Kapitel widmet sich der Rolle der Gerda von Rinnlingen als Femme fatale und analysiert die Beschaffenheit ihrer Macht über Herrn Friedemann, ihre Rolle als Symbol für das Leben und die Grausamkeit, die sie ihm gegenüber zeigt. Die Schlußbeurteilung fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und beantwortet die Frage, ob Gerda von Rinnlingen wirklich dem typischen Bild der Femme fatale entspricht oder ob Thomas Mann mit dieser Figur einen eigenen Typus geschaffen hat.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter in dieser Arbeit sind Femme fatale, Thomas Mann, „Der kleine Herr Friedemann“, Gerda von Rinnlingen, Weiblichkeitstypus, Literatur des 19. Jahrhunderts, Fin du siècle, Liebe, Leidenschaft, Tod, und Lebensdeutung.
- Citation du texte
- Nadine Buschmann (Auteur), 1998, Das Bild der femme fatale in Thomas Manns Erzählung Der kleine Herr Friedemann, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6522