Die vorliegende Hausarbeit vergleicht und interpretiert die einzelnen Fassungen des Peregrina‐Zyklus’ von Eduard Mörike in ihren wichtigsten Punkten miteinander. Zugunsten der Interpretation wird der formale Aufbau der Gedichte nur sehr kurz behandelt. Peregrina, die Fremde, das ist die unheimliche Geliebte, zu der Mörike durch Maria Meyer inspiriert wurde und die auch im Noltenroman in der Figur der Zigeunerin Elisabeth literarisch verarbeitet wurde. Es wird in dieser Arbeit jedoch auf jeglichen biographischen Bezug zu Personen im Umkreis Mörikes verzichtet. Des Weiteren bezieht sich die Hausarbeit hauptsächlich auf den Zyklus. Die umfassendere Peregrina‐Dichtung und ihre Bezüge zu anderen literarischen Werken, beispielsweise Goethes Mignon, sowie ihre Stellung im „Maler Nolten“ werden nicht behandelt.
Die früheste Handschrift, die einen Teil des späteren Peregrina‐Zyklus’ beinhaltet, stammt von 1824. Eduard Mörike hat bis wenige Jahre vor seinem Tod 1875 Änderungen an den einzelnen Gedichten vorgenommen, sowohl inhaltlicher als auch formaler Art, wie sich an den einzelnen Auflagen der Gedichtbände belegen lässt. Einzig die Fassung im „Maler Nolten“ wurde in diesem Kontext seit 1832 nicht mehr umgeändert.3 In Punkt 2 der Hausarbeit werden Umformulierungen aufgezeigt und Interpretationsmöglichkeiten angesprochen, die sich daraus für die Handlung im Zyklus neu ergeben. Zuvor ist es sinnvoll, einen Überblick über das Problem der Zuordnung der Gedichte bezüglich ihres Entwicklungszeitraumes zu geben. Zum Peregrina‐Zyklus gibt es kontroverse Forschungsergebnisse, vor allem bezüglich der Datierung. Dies liegt daran, dass es keine schriftlichen Belege (mehr) gibt, die Schlüsse über die genaue Entstehungszeit zulassen.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Der Peregrina-Zyklus
- 1. Das Problem der Datierung
- 2. Der Zyklus im Erzählband
- 2.1. Peregrina I
- 2.2. Peregrina II
- 2.3. Peregrina III
- 2.4. Peregrina IV
- 2.5. Peregrina V
- C. Schluss
- D. Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit verfolgt das Ziel, die verschiedenen Fassungen des Peregrina-Zyklus von Eduard Mörike zu vergleichen und zu interpretieren. Der Fokus liegt dabei auf den inhaltlichen und formalen Veränderungen der Gedichte über die Zeit hinweg. Biografische Bezüge zu Mörikes Umfeld werden bewusst ausgeklammert. Die Arbeit konzentriert sich auf den Zyklus selbst und verzichtet auf eine umfassendere Betrachtung der Peregrina-Dichtung im Kontext anderer literarischer Werke.
- Die Entwicklung des Peregrina-Zyklus über die Zeit
- Vergleich der verschiedenen Fassungen der Gedichte
- Interpretation der inhaltlichen und formalen Veränderungen
- Das Motiv von Wirklichkeit und Schein
- Die ambivalente Figur der Peregrina
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Zweck der Hausarbeit: einen Vergleich und eine Interpretation der verschiedenen Fassungen von Eduard Mörikes Peregrina-Zyklus. Es wird betont, dass der formale Aufbau der Gedichte nur kurz behandelt wird und dass biographische Bezüge vermieden werden. Der Fokus liegt auf dem Zyklus selbst, wobei Bezüge zu anderen Werken Mörikes oder anderen literarischen Werken ausgeklammert bleiben. Die Einleitung erwähnt die früheste Handschrift von 1824 und die fortlaufenden Änderungen an den Gedichten bis kurz vor Mörikes Tod. Das Hauptanliegen ist die Darstellung der Umformulierungen und die sich daraus ergebenden neuen Interpretationsmöglichkeiten für die Handlung des Zyklus. Zuvor wird ein Überblick über die problematische Datierung der Gedichte gegeben, die aufgrund fehlender schriftlicher Belege schwierig ist.
B. Der Peregrina-Zyklus: 1. Das Problem der Datierung: Dieses Kapitel befasst sich mit den Schwierigkeiten bei der Datierung der einzelnen Gedichte des Peregrina-Zyklus. Die älteste bekannte Handschrift stammt von 1824 und enthält ein Gedicht, das später als „Scheiden von ihr“ bekannt wurde. Die Datierung der restlichen Gedichte ist aufgrund fehlender schriftlicher Belege schwierig und basiert auf Vermutungen, die sich auf stilistische Ähnlichkeiten und die Gedichtstruktur stützen. Es werden kontroverse Meinungen verschiedener Forscher erwähnt, die unterschiedliche Entstehungszeiträume für die einzelnen Gedichte postulieren. Die Unsicherheit über die genaue Entstehungszeit der Gedichte wird deutlich hervorgehoben. Insbesondere Peregrina V wird als Gedicht betrachtet, das zunächst nicht als Teil des Zyklus konzipiert war.
B. Der Peregrina-Zyklus: 2. Der Zyklus im Erzählband: 2.1. Peregrina I: Dieses Kapitel analysiert die erste Fassung von Peregrina I, ursprünglich unter dem Titel „Agnes, die Nonne“ bekannt. Der Vergleich der verschiedenen Fassungen zeigt Veränderungen im Titel und in der Form (Stanze mit Kreuzreimen und Paarreim). Die Analyse konzentriert sich auf den Inhalt und die Interpretation. Ein zentrales Thema ist das Verhältnis von Wirklichkeit und Schein, das durch die Metapher der „treuen blauen Augen“ und den „heiligen Gram“ eingeführt wird. Die ambivalente Natur der Geliebten und die Gegensätzlichkeit der verwendeten Bilder und Worte werden als typisch für den Zyklus beschrieben. Das „unwissende Kind“ symbolisiert die Gefährlichkeit des Spiels, wobei das lyrische Ich sich jeder Verantwortung entzieht.
Schlüsselwörter
Eduard Mörike, Peregrina-Zyklus, Gedichtvergleich, Interpretation, Datierungsproblem, Wirklichkeit und Schein, ambivalente Geliebte, formale Veränderungen, inhaltliche Entwicklung, Handschriften, Lyrik des Biedermeier.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Eduard Mörike Peregrina-Zyklus
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Hausarbeit analysiert und vergleicht die verschiedenen Fassungen des Peregrina-Zyklus von Eduard Mörike. Der Fokus liegt auf den inhaltlichen und formalen Veränderungen der Gedichte im Laufe der Zeit, ohne dabei biografische Aspekte oder den Kontext zu anderen literarischen Werken zu berücksichtigen.
Welche Aspekte des Peregrina-Zyklus werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die Entwicklung des Zyklus über die Zeit, vergleicht die verschiedenen Fassungen der Gedichte und interpretiert die inhaltlichen und formalen Veränderungen. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Motiv von Wirklichkeit und Schein sowie der ambivalenten Figur der Peregrina gewidmet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum Peregrina-Zyklus (inkl. der problematischen Datierung und Einzelanalysen der einzelnen Peregrina-Gedichte), einen Schluss und einen Anhang. Das Inhaltsverzeichnis bietet einen detaillierten Überblick über die einzelnen Abschnitte.
Welche Schwierigkeiten gibt es bei der Datierung der Gedichte?
Die Datierung der einzelnen Gedichte des Zyklus ist aufgrund fehlender schriftlicher Belege sehr schwierig. Die älteste bekannte Handschrift stammt von 1824. Die Datierung der anderen Gedichte basiert auf Vermutungen, die sich auf stilistische Merkmale und die Gedichtstruktur stützen. Es gibt unterschiedliche Meinungen von Forschern zu den Entstehungszeiträumen der einzelnen Gedichte.
Wie wird Peregrina I analysiert?
Die Analyse von Peregrina I (ursprünglich „Agnes, die Nonne“) vergleicht verschiedene Fassungen und konzentriert sich auf inhaltliche und formale Aspekte. Zentrale Themen sind das Verhältnis von Wirklichkeit und Schein, die ambivalente Natur der Geliebten und die Verwendung gegensätzlicher Bilder und Worte. Das „unwissende Kind“ wird als Symbol für die Gefährlichkeit des Spiels interpretiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Eduard Mörike, Peregrina-Zyklus, Gedichtvergleich, Interpretation, Datierungsproblem, Wirklichkeit und Schein, ambivalente Geliebte, formale Veränderungen, inhaltliche Entwicklung, Handschriften, Lyrik des Biedermeier.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die verschiedenen Fassungen des Peregrina-Zyklus zu vergleichen und zu interpretieren, wobei der Fokus auf den inhaltlichen und formalen Veränderungen über die Zeit liegt. Biografische Bezüge werden bewusst ausgeklammert.
Welche Zusammenfassung der Kapitel wird gegeben?
Die Zusammenfassung der Kapitel gibt einen Überblick über den Inhalt jedes Kapitels, beginnend mit der Einleitung, die den Zweck und den Fokus der Arbeit beschreibt. Sie fasst die wichtigsten Punkte der Analyse des Peregrina-Zyklus und der einzelnen Gedichte zusammen.
- Citation du texte
- Michelle Bayona (Auteur), 2005, Der Peregrina-Zyklus - Vergleich und Interpretation der Fassungen zwischen 1824 und 1867, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65348