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Alle Kapitel dieser Hausarbeit beziehen sich auf das zwischenmenschliche Gespräch, und lassen Sonderformen der Kommunikation wie Telefonieren, Chat, Email usw. aus.
Bei einer Begrüßung werden sowohl territoriale, als auch imaginäre Räume durchbrochen. Die Wahl des Grußes wird bestimmt durch die sozialen Bindungen des Redners oder dessen Stellung in der hierarchischen Ordnung seiner Kultur. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass durch die Anwendung bestimmter Grußformeln sich die Grußpartner als einer bestimmten Gruppe angehörig fühlen können, sei es einer ethnischen Gruppe, einer Berufssparte oder Jugendliche einer bestimmten Altersklasse.
Welche Bedeutung der Kontaktaufnahme zukommt und nach welchen Maßstäben die Art der Grußformel angewendet wird, beschreiben die ersten beiden Kapitel der vorliegenden Arbeit.3 Im Folgenden geht es um die bekanntesten Gruß- und Abschiedsformeln und auf welche Weise sie sich im Laufe der Zeit entwickelt haben. Das Grußritual besteht jedoch nicht nur aus verbaler Kommunikation; zu einem viel größeren Teil spielt die nonverbale Ebene eine Rolle. Das Spektrum reicht von kleinen, fast unsichtbaren Gesten bis hin zu bewussten Handlungen, wie z.B. dem Händereichen und soll in Kapitel 4 dargelegt werden. Es folgt ein Exkurs, der sich beispielhaft mit veralteten Ritualen beschäftigt, die vor nicht allzu langer Zeit noch gebräuchlich und eine Frage der Höflichkeit waren, jedoch mittlerweile nicht mehr oder nur von der älteren Generation verwendet werden. Um Begrüßungskonventionen geht es in Kapitel 6. Grußrituale, die in anderen Ländern zum Alltag gehören, rufen bei Europäern vielleicht Unverständnis und Befremden hervor. Diese Kapitel zeigt einige solcher Beispiele auf. Gehen die vorherigen Kapitel alle davon aus, dass der Gruß und der Abschied normalerweise erwidert werden, greift das letzte Kapitel die Situation auf, dass Grußformeln verweigert werden und die Konsequenzen einer solchen Nicht-Beachtung der Spielregeln.
3 vgl. Otterstedt 1993, S. 37
Inhaltsverzeichnis
- A) „Der Gruß [als] Ausdruck nach sozialer Eingebundenheit“
- B) Gruß und Verabschiedung im interkulturellen Vergleich
- 1. Kontaktaufnahme
- 2. Kriterien der Grußwahl
- 3. Verbale Grußrituale
- 3.1. Begrüßung
- 3.2. Abschied
- 4. Non-verbale Grußrituale
- 4.1. Blickkontakt
- 4.2. Mimik
- 4.3. Gestik
- 5. Exkurs: Veraltete Rituale?
- 6. Begrüßungskonventionen
- 7. Verweigerung des Grußes
- C) Vereinheitlichung der internationalen Grußrituale?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Bedeutung von Gruß- und Abschiedsritualen im interkulturellen Vergleich. Das Hauptziel ist es, die Vielfältigkeit der Grußformen aufzuzeigen und die Bedeutung kultureller Gebräuche bei der Kontaktaufnahme hervorzuheben. Die Arbeit konzentriert sich auf den deutschsprachigen Raum und vergleicht ihn exemplarisch mit anderen Kulturen.
- Die Rolle von verbalen und nonverbalen Elementen in Grußritualen
- Der Einfluss sozialer Bindungen und hierarchischer Strukturen auf die Grußwahl
- Interkulturelle Unterschiede in der Kontaktaufnahme und im Abschied
- Die Bedeutung von Begrüßungskonventionen und deren mögliche Missverständnisse
- Die Konsequenzen der Verweigerung von Grußritualen
Zusammenfassung der Kapitel
A) „Der Gruß [als] Ausdruck nach sozialer Eingebundenheit“: Dieses Kapitel führt in das Thema ein und betont die Wichtigkeit von Begrüßungs- und Abschiedsritualen als Ausdruck sozialer Eingebundenheit. Es differenziert zwischen Gruß und Anrede und konzentriert sich auf die in Deutschland gebräuchlichen Grußformeln, wobei vereinzelte Beispiele aus anderen Ländern die kulturelle Vielfalt verdeutlichen. Der Fokus liegt auf der Bedeutung des Bewusstseins kultureller Gebräuche, um Missverständnisse zu vermeiden. Das Kapitel betont die Bedeutung der Kontaktaufnahme als Überschreitung territorialer und imaginärer Räume und die damit verbundene Selbstdarstellung der Beteiligten innerhalb bestimmter sozialer Gruppen.
B) Gruß und Verabschiedung im interkulturellen Vergleich: Dieses Kapitel analysiert die Kontaktaufnahme als Phase zwischen Aufmerksamkeitserregung und Gesprächsbeginn, und den Abschied als Prozess vom Beginn des Abschlusses bis zum tatsächlichen Ende einer Begegnung. Es beschreibt die Bedeutung nonverbaler und verbaler Grußformen als Indikatoren sozialer und kommunikativer Kompetenz. Die Wertigkeit der Begegnung wird durch den Wandel zwischen Nähe und Distanz bestimmt, und die Einheit von Begrüßungshandlungen durch die Einhaltung einer oft streng geregelten Reihenfolge symbolischer Handlungen. Das Kapitel behandelt auch die Reaktionen auf Grüße (Kopieren oder Komplementärformel), die Initiative zum Grüßen, den Einfluss von Hierarchie und Alter, und die Reduktion von Grußhandlungen auf reine Höflichkeitsfloskeln mit Verlust des ursprünglichen Inhalts. Schließlich wird das Problem unterschiedlichen Umgangs mit körperlichem Kontakt bei Begrüßungen in verschiedenen Kulturen angesprochen, unter Berücksichtigung von klimatischen, hygienischen, gesellschaftlichen und religiösen Faktoren.
Schlüsselwörter
Grußrituale, Verabschiedung, interkultureller Vergleich, nonverbale Kommunikation, verbale Kommunikation, soziale Eingebundenheit, Begrüßungskonventionen, kulturelle Unterschiede, Kontaktaufnahme, Höflichkeit.
Häufig gestellte Fragen zu: "Der Gruß [als] Ausdruck sozialer Eingebundenheit"
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Bedeutung von Gruß- und Abschiedsritualen im interkulturellen Vergleich. Sie beleuchtet die Vielfältigkeit der Grußformen und die Rolle kultureller Gebräuche bei der Kontaktaufnahme, insbesondere im deutschsprachigen Raum im Vergleich zu anderen Kulturen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Rolle verbaler und nonverbaler Elemente in Grußritualen, den Einfluss sozialer Bindungen und Hierarchien auf die Grußwahl, interkulturelle Unterschiede in der Kontaktaufnahme und beim Abschied, die Bedeutung von Begrüßungskonventionen und deren Missverständnisse sowie die Konsequenzen der Verweigerung von Grußritualen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Kapitel A ("Der Gruß [als] Ausdruck sozialer Eingebundenheit") führt in das Thema ein und betont die Bedeutung von Begrüßungs- und Abschiedsritualen als Ausdruck sozialer Eingebundenheit. Kapitel B ("Gruß und Verabschiedung im interkulturellen Vergleich") analysiert die Kontaktaufnahme und den Abschied, die nonverbalen und verbalen Grußformen, den Einfluss von Nähe und Distanz, die Reaktionen auf Grüße, die Rolle von Hierarchie und Alter sowie den Umgang mit körperlichem Kontakt in verschiedenen Kulturen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Grußrituale, Verabschiedung, interkultureller Vergleich, nonverbale Kommunikation, verbale Kommunikation, soziale Eingebundenheit, Begrüßungskonventionen, kulturelle Unterschiede, Kontaktaufnahme, Höflichkeit.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Einleitung mit Zielsetzung und Themenschwerpunkten, Kapitelzusammenfassungen und eine Liste von Schlüsselwörtern. Das Inhaltsverzeichnis gliedert die Arbeit in Abschnitte, die sich mit dem Gruß als Ausdruck sozialer Eingebundenheit und dem interkulturellen Vergleich von Gruß- und Abschiedsritualen befassen. Der Abschnitt zum interkulturellen Vergleich behandelt Aspekte wie Kontaktaufnahme, Kriterien der Grußwahl, verbale und nonverbale Rituale, veraltete Rituale, Begrüßungskonventionen und die Verweigerung des Grußes.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Das Hauptziel ist es, die Vielfältigkeit der Grußformen aufzuzeigen und die Bedeutung kultureller Gebräuche bei der Kontaktaufnahme hervorzuheben. Die Arbeit möchte die Bedeutung des Bewusstseins kultureller Gebräuche zur Vermeidung von Missverständnissen unterstreichen.
Welche kulturellen Aspekte werden besonders berücksichtigt?
Die Arbeit berücksichtigt den deutschsprachigen Raum als Referenzpunkt und vergleicht ihn exemplarisch mit anderen Kulturen. Sie betrachtet den Einfluss von klimatischen, hygienischen, gesellschaftlichen und religiösen Faktoren auf den Umgang mit körperlichem Kontakt bei Begrüßungen.
- Citar trabajo
- Michelle Bayona (Autor), 2006, Regeln und Normen - Gruß und Verabschiedung konstrastiv, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65352