Religiöse Elemente in Harry Potter


Examination Thesis, 2006

63 Pages, Grade: 2,7


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Mein Verhältnis zu Harry Potter
1.2 Das Phänomen Harry Potter
1.3 Strukturierung der Arbeit

2. Inhaltliche Bearbeitung
2.1 Inhaltliche Zusammenfassung
2.1.1 Harry Potter und der Stein der Weisen
2.1.2 Harry Potter und die Kammer des Schreckens
2.1.3 Harry Potter und Gefangene von Askaban
2.1.4 Harry Potter und der Feuerkelch
2.1.5 Harry Potter und der Orden des Phönix
2.1.6 Harry Potter und der Halbblutprinz

3. Religionspädagogischer Diskussionsstoff
3.1 Kritik an der Harry-Potter-Reihe
3.2 Positive Bewertungen der Harry-Potter-Reihe
3.3 Eigene Bewertung der Harry-Potter-Reihe

4. Anknüpfungspunkte für den Religionsunterricht
4.1 Biographische Zugänge
4.2 Harry Potter als Begleiter für zentrale Themen des 58 Religionsunterrichts
4.3 Sinnvolle Anwendung im Unterricht

5. Abschließendes Fazit

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

1.1 Mein Verhältnis zu Harry Potter

Eigentlich lese ich sehr gerne, doch die Hysterie um Harry Potter ist lange Zeit nicht zu mir durchgedrungen. Als der erste Roman erschien, habe ich das, aus der heutigen Perspektive gesehen, gar nicht wahrgenommen. Dann tauchten die ersten Romane in der Schule auf, aber angesichts des zeitintensiven Oberstufenalltages traute ich mich an dieses umfangreiche Buch nicht heran. Und auch in den ersten Semestern meines Studiums, habe ich mich zunächst aufgrund der vielen wissenschaftlichen Literatur nicht mit diesem Roman beschäftigt.

Als meine Mutter die ersten Bücher gelesen hatte, war mein Interesse geweckt, aber die Zeit reichte „nur“ für die Filme. Später habe ich dann doch die Zeit gefunden, den ersten Roman, „Harry Potter und der Stein der Weisen“ zu lesen, bei den anderen Romanen habe ich dann aus Zeitgründen doch etwas „gemogelt“ und mich zunächst nur auf die Hörbücher konzentriert. Doch jetzt habe ich endlich die Gelegenheit gefunden, mich im Rahmen meiner Staatsarbeit intensiv mit den magischen Geschichten um den Waisenjungen Harry Potter auseinanderzusetzen.

1.2 Das Phänomen Harry Potter

Wie lässt sich das Phänomen um den Waisenjungen mit den zerzausten schwarzen Haaren, der runden Brille und der Narbe auf der Stirn am besten beschreiben?

Keine Buchhandlung, in der die Harry-Potter-Bücher nicht ein Verkaufsschlager sind. Hunderte von Merchandisingprodukten rund um den Helden der bisher sechs erschienenen Bücher von J.K. Rowling. Wer einen Harry Potter Buch kauft, möchte es in der dazu passenden Tüte mit nach Hause nehmen. Viele Kinder wollen sich anziehen wie ihr Vorbild aus dem Buch. Und warum nicht morgens den Tee aus einer Harry-Potter-Tasse trinken?

Gibt man in der Internetsuchmaschine google den Begriff Harry Potter ein, erhält man ca. 184.000.000 Treffer. Harry Potter scheint jeden anzusprechen, und geht man nach den Treffern bei google, haben auch sehr viele etwas dazu zu sagen. Nicht alles ist seriös, doch die meisten der Fanseiten sind mit viel Liebe gestaltet.

Zum Verkaufsstart eines jeden Buches kann man eine wahre Hysterie unter den Potter-Fans beobachten. Wochen vorher schreiben sich die Fans auf Wartelisten in den Buchhandlungen ein und nicht selten wird schon vor dem Buchladen übernachtet, um eins der begehrten ersten Exemplare zur ergattern.

Doch auch die Gegner des jungen Zauberers haben jede Menge Energie. So wird behauptet, die Blitznarbe auf seiner Stirn sei ein Zeichen des Teufels und die vielen magischen Beschreibungen würden Kinder satanistisch beeinflussen und geistig verwirren. Die Bücher werden als Gefahr beschrieben. Mancherorts wurden sogar Bücherverbrennungen gefordert.

Nachdem ich nun kurz erläutert habe, welchen Stellenwert die Harry-Potter-Romane bei ihren Lesern haben und auch welche konträren Meinungen es zu ihnen gibt, möchte ich ergänzend daraufhin hinweisen, dass viele in den Romanen christliche Elemente entdecken.

1.3. Strukturierung der Arbeit

In dieser Arbeit sollen die gegensätzlichen Meinungen zu den Harry- Potter-Romanen wissenschaftlich aufgezeigt und untersucht werden.

Um die verschiedenen Standpunkte genauer betrachten zu können und wissenschaftlich mit ihnen umzugehen, werden zunächst die Harry-Potter-Romane inhaltlich zusammengefasst. Anschließend soll der religionspädagogische Diskussionsstoff zum Thema dargestellt und aufgegriffen werden. Hier wird man eine Darstellung der gegensätzlichen Meinungen zum religiösen Inhalt der Harry-Potter-Romane finden. Anschließend werde ich meine eigene Bewertung der Harry-Potter-Reihe begründet darstellen. Hier findet man sowohl eine Definition von Religion und religiös, als auch die Wertung der Geschichte in Bezug auf Nutzen und Gefahr für Kinder und Jugendliche. Nach dieser Darstellung wird die Frage nach Anknüpfungspunkten für den Religionsunterricht in den Romanen gestellt und es werden einige Beispiele für die Umsetzung der Geschichten im Unterricht gegeben. Abschließend wird die Arbeit mit einem Fazit, welches die wichtigsten Ergebnisse noch einmal zusammenfasst und meine persönliche Meinung zu dem Thema darstellt, beendet.

2. Inhaltliche Bearbeitung

2.1 Inhaltliche Zusammenfassung

In den Harry-Potter-Büchern geht es um die Entwicklungsgeschichte des Zauberers Harry Potter. Er ist bei Muggeln, so werden Menschen in der Zauberwelt genannt, aufgewachsen, nachdem seine Eltern gestorben sind. An seinem elften Geburtstag erfährt er, dass er ein Zauberer ist und in Hogwarts, der Schule für Zauberei und Hexerei, aufgenommen wird. In jedem, der bisher erschienenen sechs Harry-Potter-Bücher, wird ein Schuljahr in Hogwarts und das Abenteuer, das Harry und seine Freunde in diesem erleben, beschrieben.

Im Folgenden werde ich jedes der Bücher kurz inhaltlich zusammenfassen.

2.1.1 Harry Potter und der Stein der Weisen

Der erste Band der Harry-Potter-Buchreihe von J. K. Rowling ist „Harry Potter und der Stein der Weisen". In diesem Band wird kurz von Harrys gar nicht erfreulicher Kindheit erzählt. Nachdem Harrys Eltern, wie er glaubt, bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind, wächst er bei seiner Tante Petunia, der Schwester seiner Mutter und deren Familie, den Dursleys, auf. Diese Familie verachtet Harry und behandelt ihn wie einen Aussätzigen, er muss in einer Abstellkammer unter der Treppe schlafen und die, ihm viel zu großen, abgetragenen Sachen seines Cousins Dudley tragen. Und auch sonst wird er von allen Familienmitgliedern sehr ablehnend behandelt.

Doch kurz vor seinem elften Geburtstag ändert sich etwas in seinem Leben. Plötzlich erhält Harry Briefe, was noch nie zuvor vorgekommen ist. Sein Onkel verbietet ihm jedoch diese zu öffnen und vernichtet sie. Doch in der Nacht zu seinem elften Geburtstag sorgt der Halbriese Hagrid dafür, dass Harry doch noch erfährt, was in den Briefen steht. Er soll in das Zaubererinternat Hogwarts aufgenommen werden und sein erster Schultag soll der 1. September sein. Harrys Onkel Vernon möchte nichts davon hören und verlangt, dass Harry bei ihnen bleibt. Doch Hagrid macht klar, dass er das nicht zulassen wird. Und jetzt endlich erfährt Harry die Wahrheit über seine Eltern und sich. Er ist ein Zauberer und seine Eltern sind gar nicht, wie er immer glaubte, bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Vielmehr wurden sie von „Du-weißt-schon-wem“ (später wird Harry erfahren, dass es sich hier um Lord Voldemort handelt) umgebracht. Lord Voldemort versuchte auch Harry umzubringen, bevor er in der Bedeutungslosigkeit verschwand. Von diesem Angriff stammt die Blitznarbe auf Harrys Stirn.

Am nächsten Morgen nimmt Hagrid Harry mit in die Winkelgasse, eine Gasse in der Zauberwelt von London, um die Schulsachen für Harry zu kaufen und Harrys Geld aus der Zauberbank Gringotts zu holen. Am Abend schickt Hagrid Harry bis zum Schulbeginn zu den Dursleys zurück. Die Fahrkarte für den Hogwarts-Express, am 1. September vom Bahnhof Kings Cross am Gleis 9 ¾ bekommt Harry von Hagrid. Im Zug lernt er dann die Söhne der Familie Weasley, Fred, George und Ron und Hermine Granger kennen. In Hogwarts angekommen werden sie von Hagrid zum Schloss geführt. Während der Willkommensfeier wird jeder der Erstklässler vom sprechenden Hut einem der vier Schulhäuser zugeteilt. Es gibt die Hufflepuffs, die Ravenclaws, die Slytherins und die Gryffindors. Jedes der vier Schulhäuser ist nach einem der vier Gründer von Hogwarts benannt und steht für gewisse Tugenden und Charaktereigenschaften. Harry und auch Ron und Hermine werden den Gryffindors zugeteilt, denen Tapferkeit und Mut nachgesagt wird. In diesem Haus sind auch schon die Brüder von Ron.

Außerdem erinnert der Schulleiter Albus Dumbledore an die vielen Regeln, die es einzuhalten gilt. Die Einhaltung dieser Regeln fällt Harry, Ron und Hermine recht schwer, da sie sich selber und andere, z.B. Hagrid immer wieder aus unangenehmen Situationen retten müssen und dafür die Schulregeln teilweise übertreten müssen. Doch damit nicht genug. Harry wird außerdem der jüngste Quidditchspieler, den es in Hogwarts je gegeben hat und darf als erster Erstklässler einen eigenen Besen haben.

Dann lesen die Drei noch in der Zeitung, dass an dem Tag, an dem Harry sein Geld von Gringotts geholt hat, dort eingebrochen wurde, aber anscheinend nichts gestohlen wurde, da das Verlies, in das eingebrochen worden ist, schon leer war. Sie verbringen viel Zeit damit, herauszufinden was gestohlen werden sollte, da sie vermuten, dass es jetzt in Hogwarts ist und von einem dreiköpfigen Riesenhund bewacht wird. Schließlich erfahren sie, dass es sich um den Stein der Weisen handelt. Mit diesem Stein kann man jedes Metall in reines Gold verwandeln und ein Elixier erzeugen das unsterblich macht. Nach einiger Zeit haben die Drei die Vermutung, dass der Stein gestohlen werden soll, damit man Lord Voldemort wieder zum Leben erwecken kann. Da sie dies aber nicht beweisen können, beschließen die Drei das Ganze selbst in die Hand zu nehmen und versuchen zuerst zum Stein zu gelangen. Eines Abends schleichen sie - alle Regeln missachtend - dorthin, wo sie den Stein vermuten. Nachdem sie den dreiköpfigen Wachhund Fluffy hinter sich gelassen haben, müssen sie einige Hindernisse überwinden und Aufgaben erfüllen, um zum Stein zu gelangen. Ron wird bei einem Spiel auf einem magischen Riesenschachbrett verletzt. Hermine kehrt, nachdem sie Harry geholfen hat eine weitere Aufgabe zu lösen, zu Ron zurück. Harry begibt sich allein an den Ort, wo der Stein zu finden ist und steht dort dem Professor für Verteidigung gegen die dunklen Künstler gegenüber. Er stellt sich heraus, dass Lord Voldemort sich in seinem Kopf eingenistet hat und nun versucht den Stein der Weisen zu bekommen, um sich wieder seinen eigenen Körper schaffen zu können. Harry muss erkennen, dass er den Stein der Weisen in der Hosentasche hat und kämpft mutig gegen die beiden, dennoch ist er am Ende bewusstlos. Im Krankenflügel der Schule erfährt er dann, dass Professor Dumbledore ihm zu Hilfe geeilt ist und der Stein vernichtet wurde.

Das Schuljahr endet damit, dass Gryffindor den Hauspokal gewinnt, da Harry, Ron und Hermine für ihren Mut extra viele Punkte bei der Schulmeisterschaft bekommen.

2.1.2 Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Harry muss die Sommerferien bei den Dursleys verbringen. Seine Eule darf nicht fliegen und ständig bekommt er Ärger, weil sie so laut ist. Darüber hinaus wartet er vergeblich auf Post von Ron und Hermine. An seinem Geburtstag bekommt Harry Besuch von einem Hauself namens Dobby. Dieser will Harry davon abhalten nach Hogwarts zurückzukehren. Dobby ist der Ansicht, dass Harry in Hogwarts Gefahr drohe, kann aber aus Angst keine Gründe nennen. Und nun erfährt Harry auch, warum er den ganzen Sommer über keine Post bekommen hat. Der Elf gibt zu, die Briefe abgefangen zu haben, um ihn so davon zu überzeugen, nicht nach Hogwarts zurückzukehren.

Der Besuch von Dobby gerät völlig aus dem Ruder und endet damit, dass der Hauself in der Küche von Tante Petunia zaubert. Darauf hin erhält Harry Post vom Zaubereiministerium. Das Ministerium droht mit einem Verweis von der Schule, sollte er noch einmal außerhalb der Schule zaubern. Als Onkel Vernon diesen Brief liest, fühlt er sich wieder sicher und schließt Harry in sein Zimmer ein, befestigt vor seinem Fenstern Gitter und baut in die Tür eine Katzenklappe ein, durch die Harry von nun an sein Essen bekommt.

Doch Ron, der die ganzen Ferien nichts von Harry gehört hat, taucht einige Tage später mit seinen beiden Brüdern, Fred und George, in einem fliegenden Auto vor Harrys Fenster auf. Die drei befreien ihn und er verbringt den Rest der Ferien bei den Weasleys.

Auf dem Weg in die Winkelgasse, wo sie ihre neuen Schulsachen kaufen wollen, landet Harry, auf Grund eines Versehenes, in einem Laden in der Nokturngasse, wo er Lucius Malfoy und seinen Sohn beim Verkauf von verbotenen Gegenständen belauscht. Nachdem er den Laden verlassen hat, trifft er Hagrid, der ihn zur Winkelgasse bringt, dort treffen sie auch Hermine.

Als sie ihre Bücher kaufen wollen, ist der Laden völlig überfüllt, da Gilderoy Lockhart (Harry hatte noch nie etwas von ihm gehört) gerade seine Autobiografie signiert. Im Laden nötigt er Harry ein Foto mit ihm machen zu lassen, dass dann im Tagespropheten (der Zeitung der Zauberer) auf der Titelseite erscheinen soll. Harry fühlt sich dabei etwas unwohl, kann sich aber nicht wehren. Dann verkündet Gilderoy Lockhart unter Beifall, dass er im September die Stelle des Lehrers für Verteidigung gegen die dunklen Künste in Hogwarts antreten wird. Er schenkt Harry alle seine Bücher, die auch auf der Einkaufsliste für Hogwarts stehen. Harry ist wenig begeistert und schenkt sie Ginny Weasley, der kleinen Schwester von Ron, die dieses Jahr auch nach Hogwarts kommt.

Nachdem sie alle ihre Einkäufe erledigt haben, verbringt Harry noch einen schönen Monat im Fuchsbau, so heißt das Haus der Weasleys. Am 1. September bringen die Weasleys ihre Kinder und Harry zum Bahnhof. Als Harry und Ron allerdings durch die Wand zum Gleis 9 ¾ rennen wollen, tut diese sich nicht auf und so verpassen sie ihren Zug. Aus Angst nicht mehr rechtzeitig nach Hogwarts zukommen, beschließen sie sich das verzauberte, fliegende Auto von Rons Vater zu leihen. Leider werden die Jungen unterwegs von Muggeln gesehen und auch bei der Landung auf dem Schulgelände geht etwas schief. Sie machen eine Bruchlandung vor der peitschenden Weide, einem lebendigen Baum, der daraufhin auf sie einschlägt. Das zerbeulte Auto verschwindet daraufhin im verbotenen Wald und Harry und Ron bekommen Strafarbeiten aufgebrummt. Die ersten Tage in Hogwarts laufen dann relativ normal. Nur von Professor Lockhart fühlt Harry sich belästigt, da dieser ihn immer in den Mittelpunkt seines Unterrichtes stellt, was Harry sehr unangenehm ist.

Doch dann beginnt Harry eine Stimme zu hören, die Morddrohungen von sich gibt. Kurz danach, an Halloween, finden Ron, Hermine und Harry, als Harry die Stimme wieder hört und sie ihr folgen, an einer Wand einer Aufschrift mit dem Hinweis, die Kammer des Schreckens sei geöffnet worden. Darunter hängt versteinert Mrs. Norris, die Katze des Hausmeisters. Da Harry, Ron und Hermine die Katze gefunden haben, werden sie vom Hausmeister verdächtigt, etwas damit zu tun zu haben. Als sich rausstellt, dass Harry Parsel kann, das heißt, dass er mit Schlangen sprechen kann, wird für ihn alles nur noch schlimmer. Die anderen Schüler haben Angst vor ihm, da diese Gabe auch eine der Gaben von Lord Voldemort ist.

Dann werden auch Menschen angegriffen und der Hausgeist der Gryffindors, der „Fast Kopflose“ Nick und die Lehrer ziehen es ernsthaft in Erwägung, die Schule zu schließen.

Das wollen Harry, Ron und Hermine nicht zulassen und bleiben in den Weihnachtsferien in der Schule, um in der Bibliothek in Ruhe Nachforschungen anstellen zu können.

Doch diese Angriffe sind nicht Harrys einziges Problem, irgendjemand hat es auf ihn abgesehen. Beim Quidditch wird er von einem besessenen Klatscher angegriffen und sein Arm gebrochen. Professor Lockharts Versuch ihn mit einem Zauberspruch zu heilen, geht völlig schief und Harry muss ohne Knochen in den Krankenflügeln eingewiesen werden. Harry steht eine schwere Nacht bevor, denn es ist sehr schmerzhaft wenn Knochen nachwachsen. Mitten in der Nacht wacht Harry vor lauter Schmerzen auf und sieht, dass er Besuch hat. Es ist Dobby und es stellt sich heraus, dass dieser für den verpassten Zug und auch für den besessenen Klatscher verantwortlich ist. Er erklärt dies damit, dass er so Harry dazu bringen will, nach Hause zurückzukehren.

Wenig später findet Harry das Tagebuch von Tom Riddle, einen ehemaligen Schüler von Hogwarts. Aus diesem Tagebuch geht hervor, dass die Kammer des Schreckens vor fünfzig Jahren schon einmal geöffnet wurde und Hagrid daran scheinbar beteiligt war. Hermine hat plötzlich eine Idee, was dahinter stecken könnte und geht in die Bücherei. Dort wird sie und eine weitere Schülerin versteinert aufgefunden. Cornelius Fudge, der Minister für Zauberei, verdächtigt Hagrid und dieser wird nach Askaban, ins Zauberergefängnis, geschickt. Gleichzeitig wird Professor Dumbledore von den Schulräten als Direktor der Schule beurlaubt.

Harry und Ron fühlen sich dafür verantwortlich die Sache zu klären und sind nun ganz auf sich allein gestellt. Hagrid hatte ihnen noch einen Tipp gegeben, sie sollten den Spinnen folgen. Das tun sie und die Spinnen führen sie in den verbotenen Wald. Doch statt ihnen zu helfen, versuchen die Spinnen sie zu fressen, nur eine Spinne sagt ihnen, dass eines der Opfer vor fünfzig Jahren auf der Toilette gefunden wurde. Dann taucht plötzlich das Auto, mit dem sie zur Schule geflogen sind, wieder auf und rettet sie vor den Spinnen.

Harry und Ron begreifen, dass es sich bei der Toten, die auf dem Toilette gefunden wurde, um die Maulende Myrte, die noch immer auf eine der Mädchentoiletten rumspukt, handelt. Sie wollen sie besuchen, doch Professor McGonagall sieht sie auf dem Flur herumschleichen und spricht sie an. Als Ausrede behaupten sie, sie wollten Hermine auf der Krankenstation besuchen und sind so gezwungen dies auch zu tun. Im Krankenflügel entdecken sie, dass Hermine einen Zettel in ihrer Hand hat. Es ist eine Seite aus einem Buch, auf der erklärt wird, was ein Basilisk ist. Es handelt sich um eine riesige Schlange, vor der Spinnen fliehen und deren Blick tötet. Unten auf der Seite steht in Hermines Handschrift: Rohre.

Aus diesen Informationen reimen sich Ron und Harry zusammen, dass der Basilisk das Monster aus der Kammer des Schreckens ist. Keiner der Angegriffenen ist gestorben, weil keiner der Schlangen direkt ins Auge gesehen hat, sondern entweder durch eine Pfütze, den Fotoapparat, einen Spiegel oder durch den „Fast Kopflosen“ Nick, einen Geist. Und auch der „Fast Kopflose“ Nick konnte nicht sterben, da der schon tot ist. Harry hat die Stimme gehört, ohne etwas zu sehen, weil die Schlange durch die Rohre kriecht. Ron und Harry kommen zu dem Ergebnis, dass der Eingang zur Kammer des Schreckens in der Toilette der Maulenden Myrte sein muss. Als auch noch Rons Schwester, Ginny, in die Kammer des Schreckens entführt wird, beschließen die beiden etwas zu unternehmen. Professor Lockhart ist, auf Grund seiner Angebereien vom Lehrerkollegium dazu auserkoren worden, das Monster in der Kammer des Schreckens zu töten. Aus Angst packt er gerade seine Sachen, als Harry und Ron in sein Büro kommen. Die beiden zwingen ihn dazu, mit ihnen in die Kammer des Schreckens zu gehen. In dem Tunnel, auf dem Weg zur Kammer des Schreckens, kommt es zum Kampf zwischen Lockhart und den beiden. Als Lockhart versucht mit Rons defektem Zauberstab einen Amnesiezauber für die beiden auszusprechen, explodiert der Zauberstab und zwischen Ron, Lockhart und Harry stürzen Felsstücke herab. Dadurch muss Harry alleine zur Kammer des Schreckens vordringen, um Ginny zu retten. In der Kammer erklärt Tom Riddle dann, er habe selber vor fünfzig Jahren die Kammer geöffnet. Harry erkennt, dass aus Tom Riddle später Lord Voldemort geworden ist. Es kommt zum Kampf und mit Hilfe eines Phönix, der den sprechenden Hut, in dem ein Schwert versteckt ist, mitbringt und von Dumbledore geschickt wurde, besiegt Harry die Schlange, die auf Riddles Befehle gehorcht. Tom Riddle besiegt er, indem er das Schwert durch das Tagebuch bohrt. Professor Dumbledore wird wieder als Schulleiter eingestellt, nachdem sich herausgestellt hat das Mr. Malfoy die anderen Schulräte erpresst hat, damit sie ihn beurlauben. Und auch Hagrid kehrt aus Askaban zurück, nachdem seine Unschuld bewiesen ist. Harry erfährt das Dobby, der ihn an der Rückkehr zur Schule hindern wollte und ihn immer wieder warnte, der Hauself der Malfoys ist. Mit einem Trick verschafft Harry ihm die Freiheit. So endet das Schuljahr für alle glücklich. Nur Professor Lockhart hat seinen eigenen Vergessenszauber abbekommen und kann sich nicht einmal mehr daran erinnern, ein Professor zu sein.

2.1.3 Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Wieder sind Ferien und Harry ist im Ligusterweg bei seinen Verwandten. Er hat noch jede Menge Schulaufgaben, kann diese aber nur nachts, heimlich unter der Bettdecke erledigen. Außerdem muss Onkel Vernon noch eine Einverständniserklärung unterschreiben. Diese würde ihm erlauben, nächstes Schuljahr mit den anderen Schülern nach Hogsmeade, einem Dorf in dem nur Zauberer leben, in der Nähe von Hogwarts, zu gehen. Und dann kündigt sich auch noch Tante Magda, die Schwester von Onkel Vernon an. Er kann mit Onkel Vernon aushandeln, dass dieser die Einverständniserklärung unterschreibt, wenn Harry sich während Tante Magdas Besuch gut führt.

Leider kommt alles anders. An ihrem letzten Abend machte Tante Magda mal wieder eine abfällige Bemerkung über Harrys Eltern und dieser lässt sie zu einer Art Luftballon werden und abheben. Dann nimmt er seine Koffer und verschwindet wütend.

Auf seiner Flucht Richtung London erfährt er, das Sirius Black, ein Anhänger Voldemorts, aus Askaban, dem Zauberergefängnis geflohen ist.

In London angekommen wird Harry von Fudge, dem Minister für Zauberei in Empfang genommen. Dieser ist sehr froh Harry zu sehen und anscheinend wegen seiner Zaubererei mit Tante Magda nicht böse.

Für den Rest der Ferien bringt der Minister Harry im „Tropfenden Kessel“, einer Zauberer-Pension, unter, wo er Harry gut behütet vermutet. Durch Andeutungen und Gespräche die Harry aufschnappt, erfährt er, dass Sirius Black beschuldigt wird, seine Eltern an Lord Voldemort verraten zu haben. Nachdem Lord Voldemort verschwunden war, soll Sirius auf einer Straße von Muggeln eingekreist worden sein und diese und einen Zauberer mit seinen Zauberstab in die Luft gejagt haben. Dafür wurde er in Askaban eingesperrt. Nachdem er nun geflohen ist, wird vermutet, dass er vorhat, Harry zu töten. Im Zug nach Hogwarts erzählt Harry Ron und Hermine die Neuigkeiten, die diese sehr schockiert. Ansonsten verläuft die Zugfahrt wie immer, nur dass sie diesmal ihr Abteil mit Professor Lupin, dem neuen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, teilen müssen.

Dann plötzlich bremst der Zug allmählich ab und das Licht im Zug geht aus. Die Abteiltür geht auf und eine vermummte Gestalt, deren Gesicht unter einer Kapuze vollständig verborgen ist, betritt das Abteil. Später erfahren sie, dass es sich bei den Kapuzenwesen um Dementoren, den Wächtern von Askaban, handelt, die die Schule vor Sirius Black bewachen sollen. Das Wesen holt lang und tief rasselnd Atem, als ob es versucht, mehr als nur Luft aus seiner Umgebung zu saugen. Kälte legt sich auf Harry, er hört Schreie und dann fällt er in Ohnmacht. Die anderen wecken ihn und Professor Lupin füttert ihn mit Schokolade, nachdem er den Dementor vertrieben hat.

In Hogwarts angekommen, erfahren sie bei der großen Willkommensfeier, das Hagrid der neue Lehrer für die Pflege magischer Geschöpfe ist, was sie natürlich sehr freut. Leider hält ihre Freude nicht lange an, denn schon in Hagrids erster Stunde provoziert Malfoy den Hippogreif Seidenschnabel dermaßen, dass er ihnen in den Arm hackt. Dieser Zwischenfall führt dazu, dass Hagrids Unterrichtsstunden von nun an eher langweilig ablaufen, Malfoy bei jeder Gelegenheit auf seinen schmerzenden Arm hinweist und Seidenschnabel der Prozess droht.

Außerdem wird Harry in seiner ersten Unterrichtsstunde Wahrsagen von seiner Lehrerin Professor Trelawney vorhergesagt, dass er in kurzer Zeit sterben wird. Dies beunruhigt Harry allerdings weniger, als die Dementoren, die überall vor der Schule platziert sind, um nach Sirius Black Ausschau zu halten. Jedes Mal, wenn ihm eines dieser Kapuzenwesen zu nah kommt, hört Harry Schreie, ihm wird kalt und er droht in Ohnmacht zu fallen. Dies geschieht auch beim ersten Quidditchspiel seiner Mannschaft im neuen Schuljahr. Ein Dementor taucht auf dem Spielfeld auf und Harry stürzt aus 15 Meter Höhe von seinem Besen.

Während Professor Snape sie, wie jedes Schuljahr quält, und auch der Wahrsageunterricht bei Professor Trelawney nicht gerade zu den Lieblingsfächern von Ron, Hermine und Harry gehört, entwickelt sich Professor Lupin immer mehr zum Lieblingslehrer der Hogwarts Schüler. Professor Lupin ist es schließlich auch, der Harry Tipps zur Verteidigung gegen die Dementoren gibt. Er versucht ihm den Patronus-Zauber beizubringen, der durch eine sehr glückliche Erinnerung und einer Formel heraufbeschworen wird und wie ein Schutzschild wirkt.

Einen ersten erfolgreichen Einsatz seines Patronus-Zaubers hat Harry beim Quidditchspiel gegen Ravenclaw. Malfoy und zwei weitere Slytherins haben sich als Dementor verkleidet, umso dafür zu sorgen, dass Harry wieder von seinem Besen stürzt. Doch damit haben sie keinen Erfolg, denn Harry setzt seinen Zauber ein. Bei den echten Dementoren ist er leider weniger erfolgreich, sodass er weiter üben muss.

Ein weiterer Vorfall beunruhigt die Schüler, insbesondere Harry. Es hat den Anschein, als sei Sirius Black in Hogwarts eingebrochen und einmal sogar bis in seinen Schlafsaal vorgedrungen. Durch Zufall erfährt er dann auch noch, dass Sirius, sein Pate und der ehemals beste Freund seines Vaters ist, der die Potters dann an Lord Voldemort verraten haben soll. An dem Tag, an dem der Hippogreif Seidenschnabel, nach seiner rechtmäßigen Verurteilung wegen des Vorfalls mit Malfoy, hingerichtet werden soll, löst sich auch das Rätsel um einen Hund, der schon länger auf dem Schulgelände herumläuft. Nachdem Harry, Ron und Hermine noch einmal in Hagrids Hütte waren, um sich von Seidenschnabel zu verabschieden, wird Ron auf dem Rückweg zur Schule von dem Hund entführt. Harry und Hermine folgen ihnen natürlich und so stellt sich heraus, dass es sich gar nicht um einen Hund, sondern um Sirius Black handelt. Und auch Professor Lupin taucht plötzlich in dem Versteck auf. Die beiden scheinen sich zu kennen, was Harry, Ron und Hermine zunächst Angst einjagt. Doch dann klärt sich alles auf. Offensichtlich versucht Sirius schon seit einiger Zeit Rons Ratte zu töten. Sirius behauptet, dass es sich bei der Ratte um Peter Pettigrew, den alle für tot halten, handelt. Dieser habe, aus taktischen Gründen, damals mit Sirius den Platz als Geheimniswahrer[1] getauscht und die Potters dann verraten. Anschließend habe er die Menschen in der Straße in die Luft gejagt und sich als Ratte verwandelte. Sirius sei dann als Täter verhaftet worden und Peter habe die letzten zwölf Jahre bei den Weasleys gelebt. Die vier glauben Sirius seine Geschichte und fesseln Peter Pettigrew, um ihn an die Dementoren auszuliefern. Harry und Sirius malen sich in der Zwischenzeit aus, wie es ist, wenn Harry mit Sirius zusammenwohnt. Leider kommt alles ganz anders. Als sie ihr Versteck verlassen, verwandelt sich Professor Lupin, aufgrund des Vollmondes, in einen Werwolf. Peter Pettigrew kann fliehen, nachdem er sich von seinen Fesseln freigesprengt hat, wobei er Ron verletzt. Sirius Black, der als Hund Professor Lupin verfolgt, wird von Dementoren eingekreist, als Hermine und Harry ihm zur Hilfe eilen. Harry versucht einen Patronus heraufzubeschwören, doch es gelingt ihm nicht. Gerettet werden sie von einem Patronus, der von der anderen Seite des Sees zu ihnen herüber kommt.

In Hogwarts auf der Krankenstation erfahren sie dann, das Sirius Black gefangen wurde und nun durch den Dementorenkuss getötet werden soll. Niemand außer Professor Dumbledore glaubt ihnen ihre Geschichte. Alle halten sie Sirius für schuldig und Professor Dumbledore weiß auch nicht was er dagegen unternehmen soll. Deshalb schlägt er Harry und Hermine vor, mit Hilfe von Hermines Zeitumkehrer, den sie bekommen hat, damit sie alle Kurse, die sie gewählt hat, auch besuchen kann, in die Vergangenheit zu reisen. Sie befreien zuerst Seidenschnabel, der so seiner Hinrichtung entgeht und anschließend fliegen sie mit Seidenschnabel an das Fenster des Raumes, in dem Sirius Black gefangen gehalten wird und befreien auch ihn. Die beiden Befreiten fliehen gemeinsam an einen unbekannten Ort. Harry und Hermine hingegen erreichen rechtzeitig, bevor jemand ihr Verschwinden bemerken kann, wieder den Krankenflügel.

[...]


[1] Geheimniswahrer ist die Bezeichnung für eine Person, die als einzigste den Auf- enthaltsort anderer Personen kennt. Diese Personen können nur gefunden werden, wenn der Geheimniswahrer den Ort bekannt gibt, da dieser sonst verborgen ist.

Excerpt out of 63 pages

Details

Title
Religiöse Elemente in Harry Potter
College
University of Dortmund
Grade
2,7
Author
Year
2006
Pages
63
Catalog Number
V65462
ISBN (eBook)
9783638580236
ISBN (Book)
9783656804147
File size
688 KB
Language
German
Keywords
Religiöse, Elemente, Harry, Potter
Quote paper
Nicole Muermann (Author), 2006, Religiöse Elemente in Harry Potter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65462

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