Der Alkmeonide Kleisthenes gehört zu den Reformern, die es ermöglichten, dass die Polis Athen die Vorzeigedemokratie in der Antike wurde. In der Athenaion Politeia schreibt der Philosoph Aristoteles von insgesamt elf Verfassungen bis zum Jahr 403 vor Christus. Die Reformen des Kleisthenes werden hierbei an fünfter Stelle genannt. Mit Kleisthenes soll in Athen die Demokratie eingeführt worden sein. Aus heutiger Sicht wissen wir, dass das nicht der Fall war. Auf dem Weg zur Demokratie waren die Reformen sicherlich wegweißend, aber man kann in dieser Zeit noch nicht von einer Demokratie sprechen. Im Jahr 508/507, als Kleisthenes seine Reformvorschläge unterbreitete, kannte man das Wort Demokratie noch gar nicht. Es ist erst viel später entstanden und Aristoteles, der im 4. Jahrhundert lebte, die Verfassungsform Demokratie und somit auch das Wort kannte, transportierte die Demokratie zurück in die kleisthenische Zeit. Wenn man heute von den Reformen des Kleisthenes spricht und was sie bewirkten, dann spricht man von der Isonomie, der Gleichheit.
Nach dem Ende der Tyrannis der Peisistratiden im späten 6. Jahrhundert gewann Kleisthenes den Machtkampf um die Führung im Staat gegen seinen adligen Konkurrenten Isagoras. Dies gelang ihm nur, da er die athenische Bevölkerung auf seiner Seite hatte und er dieser durch seine Reformvorschläge versprochen hatte, sie in Zukunft mehr am politischen Leben zu beteiligen. Kleisthenes, der selbst adliger Abstammung war, wollte die lokalen Machtzentren der Adligen aufbrechen und ihnen somit die Basis für ihre politischen Machtansprüche nehmen. In Zukunft sollte jeder die Möglichkeit besitzen, am politischen Leben der Polis teilzunehmen, es sollte Gleichheit unter allen Bürgern herrschen. Um dies zu erreichen, führte Kleisthenes eine Gebiets- und Verfassungsreform durch, um die gesamte athenische Bevölkerung zu durchmischen.
Im ersten Teil wird die Quellenlage kurz erläutert und dann erklärt, wie Kleisthenes sich gegen seinen Konkurrenten durchsetzen und die Reformen durchführen konnte.
Im zweiten Teil werden die Gebiets- und Verfassungsreform kurz vorgestellt und dann im letzten Teil die Absichten und Auswirkungen erklärt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Quellenlage
- Ausgangslage
- Reformmaßnahmen
- Die Gebietsreform
- Die Verfassungsreform
- Absichten und Auswirkungen
- Gebietsreform
- Phylen
- Trittyen
- Demen
- Boulé Der Rat der 500
- Gebietsreform
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Gebiets- und Verfassungsreform des Kleisthenes und deren Auswirkungen auf die Entwicklung Athens zur Demokratie. Sie analysiert die Quellenlage, beleuchtet die Ausgangslage der Reform und stellt die wichtigsten Maßnahmen der Reform vor. Im Fokus stehen dabei die Absichten und Auswirkungen der Reform auf die politische Struktur und das gesellschaftliche Leben in Athen.
- Die Quellenlage zur Kleisthenischen Reform und ihre Bewertung
- Die politische und soziale Situation in Athen vor der Reform
- Die wichtigsten Maßnahmen der Gebiets- und Verfassungsreform
- Die Absichten des Kleisthenes mit der Reform und deren Auswirkungen
- Die Rolle der Reform für die Entwicklung Athens zur Demokratie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt Kleisthenes als einen wichtigen Reformer vor, der entscheidend zur Entwicklung Athens zur Demokratie beitrug. Sie erläutert den historischen Kontext der Reformen und betont, dass die Demokratie in Athen nicht mit Kleisthenes begann, sondern eine langsame Entwicklung durchlief.
Hauptteil
Quellenlage
Dieses Kapitel beleuchtet die wichtigsten Quellen zur Kleisthenischen Reform, nämlich die Berichte Herodots und die Schrift "Athenaion Politeia" von Aristoteles. Die Quellen werden kritisch betrachtet, da sie nicht zeitgenössisch sind und somit die Situation aus ihrer Zeit in die Zeit des Kleisthenes projizieren.
Ausgangslage
Hier wird die politische Situation in Athen vor der Reform dargestellt. Es wird erklärt, wie Kleisthenes gegen seinen Konkurrenten Isagoras um die Macht kämpfte und wie er die athenische Bevölkerung auf seine Seite ziehen konnte. Die Rolle der Tyrannis der Peisistratiden und der Einfluss der Alkmeoniden auf die Reform werden ebenfalls erläutert.
Reformmaßnahmen
Dieser Abschnitt präsentiert die wichtigsten Maßnahmen der Gebiets- und Verfassungsreform des Kleisthenes. Er erklärt, wie die Reform die athenische Gesellschaft durchmischte und eine neue politische Ordnung etablierte.
Absichten und Auswirkungen
Das Kapitel analysiert die Ziele der Reform und ihre Auswirkungen auf das politische Leben und die Gesellschaft in Athen. Es werden die Auswirkungen auf die politische Partizipation, die Machtstrukturen und die Rolle des Volkes in der Polis diskutiert.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter in dieser Arbeit sind: Kleisthenes, Reform, Demokratie, Athen, Gebietsreform, Verfassungsreform, Phylen, Trittyen, Demen, Boulé, Isonomie, Gleichheit, Quellenlage, Herodot, Aristoteles, Athenaion Politeia, Peisistratiden, Alkmeoniden, Isagoras, Machtkampf, politische Partizipation, Gesellschaftsstruktur, Politik.
- Citar trabajo
- Matthias Wies (Autor), 2004, Die Gebiets- und Verfassungsreform des Kleisthenes und ihre Auswirkungen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65482