Das Thema dieser Hausarbeit, die im Rahmen des Seminars „Einführung in das wissen-schaftliche Arbeiten“ angefertigt wurde, ist das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ in Gelsenkirchen-Bismarck/Schalke-Nord im Hinblick auf dessen Erfolg.
Im Wesentlichen befasst sich diese Arbeit mit der historischen Entwicklung der Stadt-teile, den daraus resultierenden Problemen für die Bevölkerung und den eingeleiteten Verbesserungsmaßnahmen durch das Bund-Länder-Programm „Die Soziale Stadt“. Letztendlich erfolgt eine Evaluation, ob die Projekte der „Sozialen Stadt“ erfolgreich verlaufen sind und somit eine Verbesserung der örtlichen Lebensverhältnisse - wie sie angestrebt wurde - erreicht werden konnte.
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
2. Die Ortsteile Gelsenkirchen-Bismarck und Schalke-Nord in ihrer historischen Entwicklung
2.1 Die vorindustrielle Phase
2.2 Der erste Strukturwandel - Die Industrialisierung
2.3 Der zweite Strukturwandel
3. Das Bund-Länder-Programm „Die Soziale Stadt“
4. Das Stadtteilprogramm „Gelsenkirchen-Bismarck/Schalke-Nord“
4.1 Die Ausgangslage der Ortsteile Gelsenkirchen-Bismarck und Schalke-Nord
4.2 Die Maßnahmen
4.3 Fazit - Konnte die Lage im Programmgebiet verbessert werden?
5. Abbildungsverzeichnis
6. Tabellenverzeichnis
7. Literaturverzeichnis
1. Vorwort
Das Thema dieser Hausarbeit, die im Rahmen des Seminars „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ angefertigt wurde, ist das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ in Gelsenkirchen-Bismarck/Schalke-Nord im Hinblick auf dessen Erfolg.
Meine Themenwahl lässt sich damit begründen, dass ich in meiner Schulzeit im Erdkundeunterricht zum einen viel über den Strukturwandel im Ruhrgebiet und zum anderen über die Stadtentwicklung erfahren habe. Da ich in dem Programm „Die Soziale Stadt“ eine Zusammenführung dieser beiden mich interessierenden Themenfelder sehe, entschloss ich mich spontan dazu, mich diesem Thema zu widmen.
Im Wesentlichen befasst sich diese Arbeit mit der historischen Entwicklung der Stadtteile, den daraus resultierenden Problemen für die Bevölkerung[1] und den eingeleiteten Verbesserungsmaßnahmen durch das Bund-Länder-Programm „Die Soziale Stadt“. Letztendlich erfolgt eine Evaluation, ob die Projekte der „Sozialen Stadt“ erfolgreich verlaufen sind und somit eine Verbesserung der örtlichen Lebensverhältnisse - wie sie angestrebt wurde - erreicht werden konnte.
2. Die Ortsteile Gelsenkirchen-Bismarck und Schalke-Nord in ihrer historischen Entwicklung
Die Stadt Gelsenkirchen befindet sich im nördlichen Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen. Als Nachbarstädte sind Herne, Bochum, Essen, Gladbeck, Dorsten, Marl und Herten zu nennen. Die beiden Stadtteile Bismarck und Schalke-Nord befinden sich in einer zentralen Lage und gehören deshalb zum Stadtbezirk Gelsenkirchen Mitte[2]. Nachfolgend wird die historische Entwicklung der beiden Ortsteile kurz dargestellt.
2.1 Die vorindustrielle Phase
Da die verfügbaren Daten aus der frühen Geschichte der Gelsenkirchener Stadtteile äußerst spärlich sind, wird die vorindustrielle Phase maßgeblich am Beispiel des heutigen Ortsteiles Bismarck (früher „Braubauerschaft“ genannt) skizziert.
Im Jahre 1486 wurde die Braubauerschaft erstmalig urkundlich erwähnt. Aus preußischen Statistiken geht hervor, dass im Jahre 1818 410 Einwohner diese agrarisch geprägte Gemeinde mit ihren vereinzelten Gehöften besiedelten[3]. Es lässt sich also sagen, dass die Braubauerschaft stellvertretend für weite Teile des Ruhrgebiets „gegen Mitte des 19. Jahrhunderts eine dünn besiedelte, überwiegend dörflich-agrarische […] Region mit einigen verstreuten Klöstern, Herrensitzen, Kirchdörfern und Bauernschaften“[4] war, in der die Menschen fast ausschließlich von der Landwirtschaft lebten.
2.2 Der erste Strukturwandel – Die Industrialisierung
Die wachsende Kohlenachfrage, die maßgeblich durch die Ausbreitung der Dampfmaschinen und Eisenbahnen sowie durch einen gesteigerten Bedarf an Eisen und Stahl bedingt war, führte zu einem Aufschwung des Ruhrbergbaus. Im Zuge der voranschreitenden Maschinisierung und den sich daraus ergebenden besseren Fördermöglichkeiten der Kohle wanderte der Kohlebergbau von seiner ursprünglichen Region, der „Ruhrzone“, nordwärts in Regionen, in denen die Kohleflöze in größeren Tiefen lagen. Diese Entwicklung führte dazu, dass ab etwa 1850 der Ruhrbergbau die Emscherzone erreichte, zu der die heutige Stadt Gelsenkirchen schwerpunktmäßig gehört[5].
Im Jahre 1849 gelang der Mühlheimer Friedrich-Wilhelm-Hütte erstmals die Erzverhüttung mit Ruhrkohlenkoks, sodass die Eisen- und Stahlindustrie aufgrund von Standortvorteilen dem Bergbau Richtung Norden folgten. Infolgedessen bildete „sich [...] der ruhrgebietstypische Verbund von Kohle, Eisen und Stahl [die Montanindustrie] […] heraus“[6]. Durch die Industrialisierung stieg der Bedarf an Arbeitskräften, sodass durch Migrationsbewegungen ein starker Anstieg der Bevölkerung zu verzeichnen war.
Als einer der wichtigsten Arbeitgeber dieser Zeit ist neben dem Bergwerk „Graf Bismarck“, der „Chemischen Fabrik Schalke“ und der Firma „Krupp Hoesch Stahl und Metall“ die 1863 gegründete Zeche Consolidation zu nennen, die im Jahre 1913 7020 Menschen beschäftigte[7]. Der Bevölkerungsanstieg ist in der nachfolgenden Tab. 1 und der daraus erstellten Abb. 1 dargestellt.
Tab. 1: Einwohner der Gemeinde Braubauerschaft
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Heidemann, Lutz (2001): Wie sah die Gemeinde Braubauerschaft im Jahr 1900 aus?. In: Goch, Stefan; Heidemann, Lutz [Hrsg.]: 100 Jahre Bismarck – Ein Stadtteil mit besonderem Entwicklungsbedarf. Essen. S. 35-53.
Abb. 1: Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Braubauerschaft
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Eigene grafische Darstellung, Datenquelle: siehe Quellenangabe Tab. 1
Festzuhalten ist also, dass die heutigen Ortsteile Gelsenkirchen-Bismarck und Schalke-Nord einen Strukturwandel vom primären zum sekundären Sektor[8] durchgemacht haben, der in Folge des starken Bevölkerungszustroms zu einem großen Bevölkerungswachstum geführt hat.
2.3 Der zweite Strukturwandel
Der zweite Strukturwandel wurde maßgeblich durch zwei Wirtschaftskrisen, der Kohle- und der Stahlkrise, initiiert: Ab 1959 setzte die Kohlekrise ein, die durch mehrere Faktoren verursacht wurde. Neben der Konkurrenz ausländischer Kohle ist auch der rückläufige Absatz an Kohle, der durch das Vordringen des Mineralöls als Energieträger bedingt war, als wesentlicher Grund für die Krise im deutschen Kohlebergbau zu nennen (vgl. Abb. 2).
Abb. 2: Der Energiemarkt im Wandel
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Regionalverband Ruhr [Hrsg.] (Erscheinungsjahr unbekannt): Geschichten im Pott. http://www.route-industriekultur.de/geschi/lang/index.htm?zyk_10.htm [Stand: 21.12.2004]
Die Stahlindustrie, die - wie schon in Kapitel 2.2 erläutert - eng mit der Kohleindustrie verknüpft war, litt seit 1965 unter der so genannten Stahlkrise. Diese wurde durch die Entdeckung der Kunststoffe als Ersatzmaterial sowie durch die Konkurrenz von günstigeren ausländischen Produktionsstandorten, wie zum Beispiel Japan, hervorgerufen. Aus den beiden Krisen resultierte ein erheblicher Arbeitsplatzabbau, der nachfolgend am Beispiel des Bergwerkes Consolidation in Form von Tab. 2 und Abb. 3 dargestellt ist:
[...]
[1] Unter Bevölkerung wird in diesem Sinne die „de jure“-Bevölkerung (Wohnbevölkerung) verstanden.
[2] vgl. Stadt Gelsenkirchen [Hrsg.] (Erscheinungsjahr unbekannt): Infos - Informationsservice Gelsenkirchen. http://geo.gkd-el.de/Website/infos/viewer.htm [Stand: 22.12.2004]
[3] vgl. Goch, Stefan (2001): Von der Braubauerschaft nach Bismarck. In: Goch, Stefan; Heidemann, Lutz [Hrsg.]: 100 Jahre Bismarck – Ein Stadtteil mit besonderem Entwicklungsbedarf. Essen: S. 17-33.
[4] Goch, Stefan (2001): Von der Braubauerschaft nach Bismarck. In: Goch, Stefan; Heidemann, Lutz [Hrsg.]: 100 Jahre Bismarck – Ein Stadtteil mit besonderem Entwicklungsbedarf. Essen: S. 17-33.
[5] vgl. Goch, Stefan (2001): Von der Braubauerschaft nach Bismarck. In: Goch, Stefan; Heidemann, Lutz [Hrsg.]: 100 Jahre Bismarck – Ein Stadtteil mit besonderem Entwicklungsbedarf. Essen: S. 17-33.
[6] Goch, Stefan (2001): Von der Braubauerschaft nach Bismarck. In: Goch, Stefan; Heidemann, Lutz [Hrsg.]: 100 Jahre Bismarck – Ein Stadtteil mit besonderem Entwicklungsbedarf. Essen: S. 17-33.
[7] vgl. Regionalverband Ruhr [Hrsg.] (Erscheinungsjahr unbekannt): Themenroute 16 – Westfälische Bergbauroute. http://www.route-industriekultur.de/routen/16/16_70.htm [Stand: 21.12.2004]
[8] vgl. Sektorenmodell nach Fourastié
- Arbeit zitieren
- André Schuhmann (Autor:in), 2004, Darstellung des Bund-Länder-Programms "Die Soziale Stadt" in Gelsenkirchen-Bismarck/Schalke-Nord in Hinblick auf dessen Erfolg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65515
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