Eine repräsentative Studie des Salzburger Instituts für Religionspädagogik hat ergeben, dass Schülerinnen und Schüler aller Schularten den Religionsunterricht sehr gerne mögen, er durchaus zu den beliebtesten Fächern zählt und als für ihr Leben wichtig eingestuft wird. In der Umfrage wurden den Schülern Fragen gestellt, ob sie den Religionsunterricht akzeptieren, wie er eingeschätzt wird (friedlich, hilfreich, wichtig,…) und welche Effizienz sie ihm bescheinigen. In der Grundschule wird der Religionsunterricht besonders hoch eingestuft, bei weit über der Hälfte der Dritt- und Viertklässler ist er „beliebt“ und „sehr beliebt“, diese sagen auch dass er für ihr Leben sehr wichtig ist und sie größtenteils Dinge über Gott und Jesus gelernt hätten. In der Sekundarstufe I lässt die Beliebtheit etwas nach, aber man muss betonen, dass dies eher entwicklungspsychologisch bedingt ist. Dennoch liegt der Beliebtheitsgrad im hinteren Drittel. Von mehr als der Hälfte der Schüler wird der Religionsunterricht gerne besucht. Die häufigsten Unterrichtsthemen sind auch hier Gott und Jesus, allerdings werden gemäß dem Alter auch Themen wie Liebe und Partnerschaft behandelt. Wenn man diese Studien mit ältern vergleicht, kommt man zu dem Ergebnis, dass der Religionsunterricht immer mehr an Bedeutung gewinnt. Auch dem Vorurteil, dass im Religionsunterricht nur Lebenskunde betrieben wird, wirkt diese Studie entgegen. Besonders hervorzuheben ist das Ergebnis, u. z. dass handlungsorientierter Unterricht zum Ziel führt, weil dieser die Schüler zur eigenen Aktivität auffordert, und deshalb die Akzeptanz und Effizienz fördert. Daraus folgert man, dass handlungsorientierter Unterricht das Rezept eines guten und angenommenen Religionsunterrichts ist. Im Folgenden wird jetzt auf die Geschichte, die Umsetzung und die Ziele des handlungsorientierten Religionsunterrichts eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Wie (un-) beliebt ist der Religionsunterricht wirklich?
- Der Begriff ,,Handlungsorientierter Religionsunterricht"
- Die historischen Wurzeln
- Gehirnforschung und Wissenspsychologie
- Handlungsorientiertes Lernen im (Religions-) Unterricht
- Probleme
- Was ist Handlungsorientierter (Religions-) Unterricht?
- Ziele
- Grenzen und Chancen
- Theologische Begründungen für einen handlungsorientierten RU
- Ansätze für mögliche Lernwege
- Der Holocaust als Thema des Religionsunterrichts
- Struktur der Seminarsitzung
- Ziele
- Methodische Vorgehensweise
- Rückblick auf die Seminarsitzung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den handlungsorientierten Religionsunterricht und dessen Bedeutung für die Zukunft. Dabei werden die historischen Wurzeln, die theoretischen Grundlagen und die praktische Umsetzung dieses Unterrichtskonzepts beleuchtet. Der Fokus liegt auf der Frage, inwiefern ein handlungsorientierter Ansatz die Akzeptanz und Effizienz des Religionsunterrichts erhöhen kann.
- Beliebtheit des Religionsunterrichts
- Theoretische und praktische Grundlagen des handlungsorientierten Unterrichts
- Ziele und Chancen des handlungsorientierten Religionsunterrichts
- Der Holocaust als Thema im Religionsunterricht
- Die Rolle von Handlungsorientierung für die Zukunft des Religionsunterrichts
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel analysiert die Beliebtheit des Religionsunterrichts anhand einer repräsentativen Studie des Salzburger Instituts für Religionspädagogik. Dabei wird deutlich, dass der Religionsunterricht bei Schülerinnen und Schülern aller Schulformen als beliebtes und wichtiges Fach empfunden wird. Das zweite Kapitel widmet sich dem Begriff "Handlungsorientierter Religionsunterricht" und erforscht seine historischen Wurzeln und seine theoretischen Grundlagen. Hier werden wichtige Beiträge der materialistischen Aneignungspsychologie und der reformpädagogischen Tradition, sowie Erkenntnisse der Gehirnforschung und Wissenspsychologie beleuchtet.
Kapitel drei beschäftigt sich mit der Umsetzung des handlungsorientierten Lernens im Religionsunterricht. Es werden verschiedene Probleme und Ziele dieses Ansatzes diskutiert, sowie Grenzen und Chancen des Konzeptes beleuchtet. Zudem werden theologische Begründungen für einen handlungsorientierten Religionsunterricht vorgestellt und verschiedene Ansätze für mögliche Lernwege aufgezeigt. Das vierte Kapitel betrachtet den Holocaust als Thema des Religionsunterrichts und untersucht die Möglichkeiten und Herausforderungen, dieses schwierige Thema im Rahmen eines handlungsorientierten Ansatzes zu behandeln.
Schlüsselwörter
Handlungsorientierter Religionsunterricht, Beliebtheit, historische Wurzeln, Gehirnforschung, Wissenspsychologie, Reformpädagogik, Lernortwechsel, Holocaust, Theologische Begründungen, Effizienz, Akzeptanz, Unterrichtsthemen.
- Citar trabajo
- Mirjam Rothenbacher (Autor), Sabine Rettenbeck (Autor), 2006, Handlungsorientierter (Religions-) Unterricht - Ein Modell für die Zukunft?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65570