Offenbarungskonstitution


Hausarbeit, 2004

13 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Ausgangssituation
2.1 Entstehung der Offenbarungskonstitution

3. Kapitel der Konstitution
3.1 „Die Offenbarung in sich“
3.2 „Die Weitergabe der göttlichen Offenbarung“
3.3 „Die göttliche Inspiration und die Auslegung der Heiligen Schrift“
3.4 „Das Alte Testament“
3.5 „Das Neue Testament“
3.6 „Die Heilige Schrift im Leben der Kirche“

4. Resümee

5. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Das Zweite Vatikanische Konzil fand vom 11. Oktober 1962 bis zum 8. Dezember 1965 statt. Papst Johannes XXIII. eröffnete das Konzil. Nach seinem Tod 1963 übernahm es sein Nachfolger Papst Paul VI. das Konzil fortzuführen. Das Zweite Konzil sollte keine neuen Dogmen bekannt geben und wird deshalb als pastorales Konzil bezeichnet. Jedoch sind die veröffentlichten Dokumente bindend.

Es gab insgesamt vier Sitzungsperioden, in denen vier Konstitutionen (Über die heilige Liturgie, Über die göttliche Offenbarung, Über die Kirche und die pastorale Konstitution über die Kirche in der Welt von heute) verabschiedet wurden. Auch zahlreiche Dekrete und Erklärungen wurden verfasst und veröffentlicht. Diese verschiedenen Dokumente führten zu weit reichenden Veränderungen in der katholischen Kirche.

Ich habe mich in meiner Hausarbeit mit der Offenbarungskonstitution näher auseinander gesetzt. Meine Ausgangsfragen waren folgende:

Wie war die Situation vor dem Konzil?

Was hat zur Einberufung des Konzils geführt?

Wie ist die Konstitution im Einzelnen entstanden?

Wovon handeln die Kapitel?

Und was ist dabei herausgekommen?

Auf diese Fragen werde ich im Folgenden unter anderem eingehen.

2. Ausgangssituation

Das Thema Offenbarung als solches wurde im Ersten Vatikanischen Konzil bereits ausreichend besprochen und geklärt. Trotzdem wurde dieses Thema erneut im Zweiten Vatikanischen Konzil aufgerollt.

Was gibt es für Gründe dafür?

Um die Hintergründe zu verstehen, muss man die Ausgangssituation näher untersuchen.

Das Verständnis des Offenbarungsbegriffes wurde dabei als gegeben angesehen. Aber gerade in diesem Punkt bestanden Unbestimmtheiten. Das führte zu Meinungsverschiedenheiten untereinander. Um diese Probleme zu lösen, wurde der Offenbarungsbegriff in der Konstitution zentralisiert.[1] Auf die Schwierigkeiten gehe ich im Folgenden näher ein.

Zum einen besaß die Bibel vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil keinen hohen Stellenwert innerhalb der katholischen Kirche. Die Benutzung und Deutung war den Geistlichen vorbehalten. Das war auch ein Grund dafür, dass der Bibel im Leben der Christen keine große Bedeutung zukam. Die Katholiken hatten zum Teil weder Kenntnis über den Inhalt der Bibel, noch setzten sie sich mit ihm auseinander.[2]

Anderseits bildete sich zum Anfang des letzten Jahrhunderts die Bibelbewegung. Sie „[...] stand in enger Verbindung zur liturgischen und ökumenischen Bewegung.“[3] Als eine Voraussetzung wurde die tägliche Bibellesung angesehen. Die Bibel wurde durch die katholischen Jugendlichen bekannt und gemeinverständlich gemacht. Innerhalb der Bibelbewegung waren die Katholiken sich einig, dass Bibel und Kirche zusammengehören. Außerdem war klar, „[...] dass die Bibel nie gegen die Kirche verstanden werden durfte und auch nicht musste.“[4] Eine kritische Auslegung der Bibel fand allenfalls im ‘geschlossen Raum’ aber auch nur mit Einschränkungen statt.

Fast zeitgleich entwickelte sich die historisch-kritische Methode der Exegeten. Die Anwendung der Methode gestaltete sich gerade zu Beginn als äußerst schwierig, da sie nicht auf Akzeptanz traf. Die Forschungsergebnisse wurden von der „päpstlichen Bibelkommission“[5] ablehnt, indem sie auf alle strittigen Fragen Antworten gaben, die nicht mit den Exegeten übereinstimmten. Erst 1943 wurde die historisch-kritische Methode durch Papst Pius XII. zugelassen. Dies geschah allerdings unter einer Bedingung: Die historisch-kritische Methode sollte „[...] zur Verteidigung der Wahrheit der Bibel, nicht zur Erhellung ihrer Eigenart“[6] dienen. Auch innerhalb der Kirche bestanden Zweifel über den Wahrheitswert der Bibel. Der Papst versuchte, diese Skepsis gegenüber der Bibel zu widerlegen, indem er ‘Missverständnisse’ mit den damaligen Sprachstilen und Auslegungen der Autoren begründete. Die Exegeten sollten undurchschaubare und nicht genaue Stellen in der Bibel, für die heutige Zeit nachvollziehbar und einleuchtend darstellen, um letztendlich die Zweifel zu beseitigen. Dieser Konflikt zwischen Exegeten und Kirche führte dann dazu, dass „[...] der Streit um die Methodenfreiheit in der Exegese nun auf höchster kirchenamtlicher Ebene ausgetragen wird.“[7]

Eine weitere Schwierigkeit stellte der Begriff der ‘Tradition’ dar. Die Tradition ist das jeweilige Spiegelbild der aktuellen Kirche. Sie leitet sich aus zwei Quellen ab: Heilige Schrift und Überlieferungen. Für die Kirche symbolisiert die Tradition das „[...] legitimierende(s) Kriterium für kirchliche Verkündigung.“[8] Einige katholische Lehren lassen sich nicht aus der Bibel herleiten, wie z.B. die ‘Unbefleckte Empfängnis Marias’. Trotzdem bilden diese Überlieferungen einen wichtigen Bestandteil im katholischen Glauben. Ganz im Gegensatz zu den Evangelen, die den Begriff der Tradition nur auf den Inhalt der Heiligen Schrift beziehen. Durch diese verschiedenen Standpunkte wird ein ökumenischer Austausch verhindert, respektive unmöglich gemacht.[9]

[...]


[1] Vgl. Pesch, S. 273

[2] Vgl. Bianchi, S. 153

[3] Eberts, S. 81

[4] Pesch, S. 275

[5] Pesch, S. 275

[6] Pesch, S. 276

[7] Pesch, S. 278

[8] Pesch, S. 280

[9] Vgl. Pesch S. 279-281

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Offenbarungskonstitution
Hochschule
Bergische Universität Wuppertal
Veranstaltung
Das 2. Vatikanische Konzil
Note
2,0
Autor
Jahr
2004
Seiten
13
Katalognummer
V65640
ISBN (eBook)
9783638581578
ISBN (Buch)
9783656457428
Dateigröße
503 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Offenbarungskonstitution, Vatikanische, Konzil
Arbeit zitieren
Larissa Drewa (Autor:in), 2004, Offenbarungskonstitution, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65640

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Offenbarungskonstitution



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden