Kaiser Leopold I. und die Wiener Monarchie bis zum Ausbruch des Spanischen Erbfolgekrieges


Dossier / Travail de Séminaire, 2006

18 Pages


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Kaiser Leopod I. und die Wiener Monarchie
2.1 Die Zeit der Konsolidierung
2.2 Die Rolle der Kirche zur Zeit Leopold I.
2.3 Die Wirtschaft zur Zeit Leopold I.
2.4 Das Militär im 17. Jahrhundert unter Leopold I.

3 Kaiser Leopold I. expansive Bestrebungen ab 1683
3.1 Der Türkenkrieg von 1683 bis 1699
3.2 Der Einfluss von Leopold I. im Reich nach 1683
3.3 Die Außenpolitik von Leopold I. mit dem Schwerpunkt der Geheimen Konferenz

4 Abschließende Betrachtung

5 Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Kaiser Leopold I. war einer der mächtigsten Männer seiner Zeit mit den wohl größten außenpolitischen Erfolgen. So schaffte Leopold I. nach dem Westfälischen Frieden die geschwächte, politische Lage von Habsburg wieder zu festigen und zunehmend auszubauen. Seine Aufgaben bestanden darin, die föderalistischen Strömungen im Reich zu kontrollieren und in seine Schranken zu weisen sowie das Image eines Kriegstreibers abzulegen. Insbesondere durch seinen Erfolg im Krieg gegen die Türken ab 1683 und dem Krieg gegen Frankreich, schaffte es Leopold I. die Habsburger Monarchie zu einer Großmacht in Europa aufsteigen zu lassen. Dies leistete Leopold I. dennoch, obwohl die Binnenwirtschaft der Habsburger am Anfang seiner Regierungszeit stark hinter der von Frankreich zurück lag. Trotz schlechterer, wirtschaftlicher Lage wie sie Frankreich hatte, konnte Kaiser Leopold zum einen das Reich im Krieg gegen Frankreich und zum anderen den zahlenmäßig überlegenen Gegner der Türken besiegen.

Aufgrunddessen muss Kaiser Leopold I. eine hervorstechende Rolle in der Genese der Habsburger Großmacht zugedacht werden.

Die wichtigsten Punkte seiner Amtszeit sollen somit in der vorliegenden Arbeit betrachtet werden.

2 Kaiser Leopold I. und die Wiener Monarchie

Die fast 50 Jahre dauernde Monarchie von Kaiser Leopold I. begann unter schlechten Vorzeichen. Seit der Kaiserwahl von Karl V. 1519 wurden die zukünftigen Kaiser immer zu Lebzeiten des Vaters gewählt, durch die vorweggenommene Wahl zum Römischen König. Dies hatte zur Folge, dass die Kaiserwürde fast schon „erblich“ dem deutschen Zweig, der Habsburger Monarchie geworden war. Doch Mitte des 17. Jahrhunderts sollte sich dies fast ändern. Durch das Ableben von Ferdinand III. und der Kaiserwahl von Ferdinand IV. war einerseits die Frage nach dem Kaiser geklärt. Jedoch andererseits konnte keiner ahnen, dass Ferdinand III. so zeitig sterben würde, worauf natürlich Leopold Ignatius noch nicht zum Römischen König bestimmt war, da dieser noch nicht die Königswahl vollziehen konnte. Daraufhin sahen einige Gegenkandidaten die Möglichkeit die Kaiserwürde zu erlangen. Einmal war es der Habsburger Erzherzog Leopold Wilhelm, der der jüngere Bruder von Ferdinand III. war und zum zweiten der Erzherzog Ferdinand Karl. (vgl. Das Reich und Österreich 1648-1740 S.53)

Weitere Anwärter waren Philipp Wilhelm von Pfalz – Neuburg und Kurfürst Ferdinand Maria von Bayern. Diese 4 Personen kamen in die nähere Auswahl, wobei auch noch König Ludwig XIV. von Frankreich und der schwedische König Karl X. Gustav von Pfalz – Zweibrücken sowie 4 weitere protestantische Reichsfürsten in Frage gekommen wären. (vgl. Georg Friedrich Preuß, Mazarin und die Bewerbung Ludwigs XIV. um die deutsche Kaiserkrone 1657. In historische Viertelsjahrschrift 7 (1904) S.518)

Allerdings ernsthaft in Betracht gezogen wurde nur der Erzherzog Leopold Wilhelm sowie Ferdinand Maria von Bayern. Trotzdem wurde es letztlich doch Leopold Ignatius, da dieser die Kaiserwürde vorzog als die Aussicht auf eine Spanische Erbfolge. Als wichtigste Vorrausetzung der Wahl Leopold Ignatius zum Kaiser wird der Verzicht der Kandidatur von Ferdinand Marias von Bayern gesehen, welcher ab August 1657 Leopold Ignatius seine Stimme geben wollte. Somit wurde Leopold Ignatius am 18. Juli 1658 in Frankfurt am Main zum Kaiser Leopold I. gewählt. (vgl. . Das Reich und Österreich 1648-1740 S.55) Trotz dieser kleinen Anlaufschwierigkeit von Leopold I, sollte es eine lange und erfolgreiche Amtszeit werden, die in den nachfolgenden Kapiteln genauer betrachtet wird.

2.1 Die Zeit der Machtfestigung Leopolds I.

Zum Beginn seiner Amtszeit musste Leopold I. gleich eine Niederlage einstecken, denn am 14.08.1658 wurde der Rheinbund in Frankfurt am Main gegründet. Dieser Rheinbund sollte als Zielsetzung eine antihabsburgische Tendenz aufweisen und eine große Verbundenheit zu Frankreich widerspiegeln. Im Rheinbund waren somit die Gegner von Habsburg wieder zu finden. Darunter zählten unter anderem der Kurfürst von Köln, der Kurfürst von Mainz, der Pfalzgraf Philipp Wilhelm von Neuburg und einige andere mehr. Dabei stieß Frankreich am 15.08.1658 auch dem Rheinbund zu. Die Idee und Struktur des Rheinbundes führte auf Johann Philipp von Schönborn zurück, der im Rheinbund kein Bündnis gegen den Kaiser sah, sondern nur die Umsetzung des Westfälischen Friedens, um die Einhaltung des Friedens zu bewahren. (vgl. Aretin S.213) Aber schon im Nordischen Krieg konnte sich Leopold I. als Retter des Westfälischen Friedens feiern lassen, da Schweden kriegerische Aktivitäten auf dem Gebiet des Reiches verübt hatte und somit als Garantiemacht formal das Abkommen des Westfälischen Friedens gebrochen hatte.

Im Jahre 1663 wurde dann der „Immerwährende Reichstag“ in Regensburg als Sieg des Kaisers gewertet, da er so die Pläne des Mainzer Kurfürsten mit seinen ständig tagenden Reisdeputationen entgegenwirken konnte. Der „Immerwährende Reichstag“ hatte bestand bis zum Jahre 1806. Eine Ursache für die Reichstaggründung ist begründet im Türkenkrieg von 1663/64, wobei der Reichstag selbst nach dem raschen Ende des Türkenkrieges nicht auseinander ging, sondern durch unter anderem endlose Beratungen fast ununterbrochen fortgesetzt wurde. (vgl. Das Reich und Österreich 1648-1740 S.58f)

Durch den Devolutionskrieg von 1667/68 versuchte Ludwig der XIV. die spanische Niederlande für Frankreich zu erobern. Dabei berief sich Ludwig XIV. auf die in Flandern geltende „droit de dèvolution“, das bedeutete, dass Kinder aus erster Ehe beim Tod des Vaters ohne Rücksicht auf Erbansprüche Kinder aus zweiter Ehe das Erbe antreten dürfen. Darauf berief sich Ludwig XIV., welcher mit Maria Theresia von Spanien verheiratet war und somit ihr Sohn Karl II. das Erbe antreten sollte. Allerdings brachte der Krieg Frankreich nur wenig Gewinne und stellte nun Ludwig XIV als Aggressor dar und Leopold I. als Friedensbringenden Kaiser. (vgl. Das Reich und Österreich 1648-1740 S.61)

Wichtig ist an dieser Stelle noch anzumerken, als die Niederlage der Niederlande abzusehen war, kam es am 19.01.1668 in Wien zu dem geheimen Teilungsvertrag zwischen Frankreich und dem Kaiser über die spanischen Ländereien des Hauses Habsburg. Damit stand Leopold I. König Ludwig XIV. das Sukzessionsrecht auf die Besitzungen des spanischen Habsburg zu, das allerdings der Einheit des Hauses Habsburg widersprach.

[...]

Fin de l'extrait de 18 pages

Résumé des informations

Titre
Kaiser Leopold I. und die Wiener Monarchie bis zum Ausbruch des Spanischen Erbfolgekrieges
Université
University of Leipzig  (Historisches Seminar)
Cours
Hauptseminar
Auteur
Année
2006
Pages
18
N° de catalogue
V65685
ISBN (ebook)
9783638581981
ISBN (Livre)
9783656779124
Taille d'un fichier
497 KB
Langue
allemand
Mots clés
Kaiser, Leopold, Wiener, Monarchie, Ausbruch, Spanischen, Erbfolgekrieges, Hauptseminar
Citation du texte
Jan Griesbach (Auteur), 2006, Kaiser Leopold I. und die Wiener Monarchie bis zum Ausbruch des Spanischen Erbfolgekrieges, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65685

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