Bevor Odysseus in den trojanischen Krieg zog, überließ er seinen kleinen Sohn Telemachos der Obhut eines Vormundes namens Mentor, dem er die Erziehung seines Sohnes anvertraute. Zehn Jahre dauerte der Krieg, zehn Jahre brauchte Odysseus um nach Hause zu reisen. Als er dann zurückkam, war aus Telemachos unter der Leitung seines Mentors ein Mann geworden.
Aus diesem kleinen antiken Sagenschatz leitet sich also der Begriff des Mentors ab und zugleich auch seine wichtigste Interpretation: Der Mentor als Förderer und Berater einer jungen Nachwuchskraft, der das Lernen und das Heranreifen seines Schützlings, des so genannten Mentee, begleitet und lenkt.
Diese Form direkter Förderung von ambitionierten, begabten und lernwilligen Nachwuchskräften hat eine lange Tradition. Im Griechenland der Antike gab es die Schulen der Philosophen. Diese vermittelten ihren Protegés ihre Lehre, aber sie waren nicht Lehrer und Pädagogen im heutigen Sinn, vielmehr waren sie waren Vorbilder mit neuen Gedanken. Sie förderten und forderten ihre Schüler durch Diskussionen, Gespräche und Beratungen und schliffen aus einem Rohdiamanten ein Juwel. Im Mittelalter übernahmen Äbte und Äbtissinnen diese Rolle in den Klostergemeinschaften des christlichen Abendlandes, schließlich auch Generäle in der Armee oder Wissenschaftler an den Universitäten. Es wird somit ersichtlich, dass Mentoring keine Erfindung der modernen Management-Psychologie und Betriebspädagogik ist, sondern ein Impuls mit langer Tradition für eine neue, gelebte Unternehmenskultur im 21. Jahrhundert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Mentoring
- 3. Aufgaben und Chancen
- 3.1 Der Mentee: Aufgaben und Chancen
- 3.2 Der Mentor: Aufgaben und Chancen
- 3.3 Übersicht der Anforderungen und des Nutzen
- 4. Formen des Mentoring
- 4.1 Informelles Mentoring
- 4.2 Formelles Mentoring
- 4.2.1 Internes Mentoring
- 4.2.2 Externes Mentoring
- 4.2.3 Cross-Mentoring
- 5. Mentoring für Frauen
- 6. Mentoring und die Abgrenzung zum Coaching
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit befasst sich mit dem Konzept des Mentorings und untersucht dessen Relevanz und Einsatzmöglichkeiten in der modernen Unternehmenskultur. Sie analysiert den Begriff, die verschiedenen Formen und Anwendungsgebiete von Mentoring und beleuchtet insbesondere die Rolle von Frauen in Führungspositionen.
- Die Rolle des Mentors als Förderer und Berater für die Entwicklung des Mentees
- Die verschiedenen Formen des Mentorings, wie informelles und formelles Mentoring
- Die Bedeutung von Mentoring für die Personalentwicklung und die Gestaltung von Unternehmenskulturen
- Die spezifischen Herausforderungen und Chancen von Mentoring für Frauen in Führungspositionen
- Die Abgrenzung des Mentorings vom Coaching und dessen spezifische Besonderheiten
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt den Begriff des Mentorings anhand eines antiken Beispiels vor und erläutert dessen lange Tradition in der Geschichte. Sie beleuchtet die Relevanz des Mentorings für die moderne Unternehmenskultur und die Personalentwicklung.
- Kapitel 2: Mentoring: Dieses Kapitel analysiert den Begriff des Mentorings und erläutert die Grundidee von Mentoring-Programmen. Es beleuchtet das Tandemkonzept und die Vorteile dieser hierarchie- und generationenübergreifenden Beziehung.
- Kapitel 3: Aufgaben und Chancen: Dieses Kapitel beschreibt die Aufgaben und Chancen von Mentoren und Mentees innerhalb von Mentoring-Programmen. Es geht auf die Anforderungen ein, die an beide Beteiligte gestellt werden und wie Mentoring den persönlichen und beruflichen Erfolg fördern kann.
- Kapitel 4: Formen des Mentoring: Kapitel 4 befasst sich mit den verschiedenen Formen des Mentorings, unterteilt in informelles und formelles Mentoring. Es erläutert die Unterschiede zwischen internem, externem und Cross-Mentoring und zeigt die jeweiligen Vor- und Nachteile auf.
- Kapitel 5: Mentoring für Frauen: Dieses Kapitel analysiert die Bedeutung von Mentoring für Frauen in Führungspositionen. Es beleuchtet die Herausforderungen, denen Frauen im Berufsleben gegenüberstehen und wie Mentoring sie in ihrer Karriereentwicklung unterstützen kann.
Schlüsselwörter
Mentoring, Personalentwicklung, Unternehmenskultur, Führungskräfteentwicklung, Tandem, Mentee, Mentor, Informelles Mentoring, Formelles Mentoring, Internes Mentoring, Externes Mentoring, Cross-Mentoring, Frauen in Führungspositionen, Coaching, Karriereförderung
- Citar trabajo
- Alexander Doll (Autor), 2006, Mentoring. Ursprünge, Aufgaben und Formen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65882