Nach zwei bei der Kritik kaum aufgefallenen Romanen, Barnabò delle montagne (1933) und Il segreto del Bosco Vecchio (1935), erfährt Dino Buzzati seinen literarischen Durchbruch mit seinem dritten Roman Il deserto dei Tartari (1940), den Albert Camus ins Französische übersetzt. Nach diesem Erfolg veröffentlicht er zahlreiche Erzählungen, zwei weitere Romane, ein Dutzend Theaterstücke, zwei Gedichtbände, Kinder- und Jugendbücher, einen Comic-Strip, ganz zu schweigen von seinen unzähligen Zeitungspublikationen; er illustriert sogar einige seiner Bücher selbst. Für sein Werk empfängt er wichtige Literaturpreise: 1951 den Premio Garganò für In quel preciso momento und 1957 den Premio Napoli für Il crollo della Baliverna, 1958 den Premio Strega für Sessanta racconti und 1970 den Premio Paese Sera für den Comic-Strip Poema a fumetti. Doch trotz seiner breitgefächerten Produktion und der ihr geschenkten Ehrung vergleicht die Kritik alles, was er von 1940 an schreibt, mit dem Erfolg des Deserto dei Tartari: Es bleibt unleugbar, daß dieser Roman der Erwartung und der Beklemmung eine Schlüsselstellung im Gesamtwerk behält, denn er führt die wichtigsten Themen und Motive seines nachfolgenden Werkes ein. Während Giuliano Manacorda Dino Buzzati der Selbstwiederholung bezichtigt, spürt dagegen Giorgio Pullini in einigen der Erzählungen „un’intensità anche maggiore a quella del romanzo“. Die Repetition bestimmter Themen in seiner künstlerischen Produktion - sowohl in der erzählerischen als auch in der malerischen - verteidigt Dino Buzzati folgendermaßen:
„Ma tutti gli scrittori e gli artisti nella loro vita, per lunga che sia, dicono ciascuno una cosa sola! Chi con grande respiro, chi con asile fiato, ma sono sempre identici a se stessi. Per forza, altrimenti non sarebbero sinceri. Lo stile, del resto, per cui si distingue la personalità di uno scrittore non implica forse una certa uniformità o meglio univocità?”
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- 1. Ausgangslage: Das Phantastische als Travestierung des Schicksalhaften
- 2. Problemstellung und Zielsetzung: Die Darstellung von attesa und angoscia in Dino Buzzatis phantastischen Erzählungen
- II. Der Rahmen für die phantastische Transkription von attesa und angoscia
- 1. Die Darstellung des Phantastischen in Dino Buzzatis Kurzerzählungen
- 1.1. Journalistisches und erzählerisches Schreiben
- 1.2. Die Realität als Ausgangspunkt für das Phantastische
- 1.2.1. Der Einbruch des Phantastischen in die Realität
- 1.2.2. Eine typisierte Darstellung der Realität
- 2. Die Schauplätze von Dino Buzzatis phantastischen Erzählungen
- 2.1. Der biographische Kontext
- 2.2. Die Berge
- 2.3. Die Wüste
- 2.4. Die Stadt
- 3. Zusammenfassung
- III. Attesa
- 1. Die Trugbilder des Schicksals
- 1.1. Erwartung und Hoffnung: „I sette Messaggeri“
- 1.2. Erwartung und Zeit: „Direttissimo“
- 2. Die Gelegenheiten des Schicksals : „Il borghese stregato“
- 3. Zusammenfassung
- IV. Angoscia
- 1. Die existentielle angoscia
- 1.1. Das Altern: "Il vecchio facocero"
- 1.2. Die Krankheit: „Sette piani“
- 1.3. Der Tod : “Il mantello”
- 1.4. Das Schicksal: “Il crollo della Baliverna”
- 2. Die reine phantastische angoscia : “Una Goccia”
- 3. Die realistische angoscia: "Paura alla Scala"
- 4. Zusammenfassung
- V. Schlußwort
- 1. Zusammenfassung
- 2. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung von "attesa" (Erwartung) und "angoscia" (Angst) in den phantastischen Kurzgeschichten Dino Buzzatis. Sie analysiert, wie Buzzati das Phantastische nutzt, um existenzielle und metaphysische Fragen des menschlichen Daseins zu erforschen, und wie diese Themen in seinen Erzählungen thematisiert werden. Die Arbeit betrachtet Buzzatis Werk im Kontext des italienischen Neorealismus und seiner antirealistischen Gegenströmung.
- Das Phantastische als literarisches Mittel zur Darstellung existentieller Themen
- Die Rolle von "attesa" und "angoscia" in Buzzatis Erzählungen
- Die Beziehung zwischen Realität und Phantastik in Buzzatis Werk
- Die Bedeutung der Schauplätze in Buzzatis Erzählungen
- Buzzatis Werk im Kontext des italienischen Neorealismus und seiner antirealistischen Strömungen
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung stellt Dino Buzzatis Werk im Kontext des italienischen Neorealismus und seiner antirealistischen Gegenströmung vor. Sie betont Buzzatis Fokus auf existenzielle und metaphysische Fragen und seine Verwendung des Phantastischen als Mittel, um diese Themen zu erforschen. Die Arbeit definiert die Problemstellung und die Zielsetzung der Analyse von "attesa" und "angoscia" in seinen phantastischen Erzählungen.
II. Der Rahmen für die phantastische Transkription von attesa und angoscia: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung des Phantastischen in Buzzatis Kurzgeschichten und die Rolle der Schauplätze (Berge, Wüste, Stadt) als Ausdruck der jeweiligen Themen. Es beleuchtet den biographischen Kontext und wie Buzzati die Realität als Ausgangspunkt für das Phantastische nutzt, wobei er zwischen dem Einbruch des Phantastischen in die Realität und einer typisierten Darstellung der Realität unterscheidet.
III. Attesa: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Thematik der Erwartung ("attesa") in Buzzatis Erzählungen. Es untersucht verschiedene Facetten der Erwartung, von Hoffnung und Sehnsucht bis hin zur Konfrontation mit der Zeit und dem Ungewissen. Anhand von Beispielen wie „I sette Messaggeri“ und „Direttissimo“ wird die Erwartungshaltung der Protagonisten analysiert und deren Bedeutung im Kontext des Gesamtwerkes beleuchtet. Die Analyse von "Il borghese stregato" erweitert den Fokus auf die Gelegenheiten des Schicksals, die sich durch die Erwartung eröffnen.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse von "Attesa" und "Angoscia" in Dino Buzzatis phantastischen Erzählungen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit analysiert die Darstellung von "Attesa" (Erwartung) und "Angoscia" (Angst) in den phantastischen Kurzgeschichten des italienischen Autors Dino Buzzati. Sie untersucht, wie Buzzati das Phantastische als literarisches Mittel einsetzt, um existenzielle und metaphysische Fragen des menschlichen Daseins zu erforschen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet verschiedene Aspekte, darunter die Rolle des Phantastischen bei der Darstellung existentieller Themen, die Bedeutung von "Attesa" und "Angoscia" in Buzzatis Erzählungen, das Verhältnis zwischen Realität und Phantastik in seinem Werk, die Bedeutung der Schauplätze (Berge, Wüste, Stadt) und die Einordnung von Buzzatis Werk im Kontext des italienischen Neorealismus und seiner antirealistischen Gegenströmungen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel über den Rahmen der phantastischen Darstellung von "Attesa" und "Angoscia", ein Kapitel zur Thematik der "Attesa", ein Kapitel zur Thematik der "Angoscia" und abschließend ein Schlusswort mit Zusammenfassung und Ausblick.
Wie wird das Phantastische in Buzzatis Werk dargestellt?
Die Arbeit analysiert, wie Buzzati das Phantastische in seine realistischen Erzählungen einbettet. Es wird zwischen dem "Einbruch des Phantastischen in die Realität" und einer "typisierten Darstellung der Realität" unterschieden. Der biographische Kontext und die Bedeutung der Schauplätze werden ebenfalls berücksichtigt.
Welche Rolle spielen "Attesa" und "Angoscia"?
"Attesa" (Erwartung) wird in Bezug auf Hoffnung, Sehnsucht, die Konfrontation mit der Zeit und dem Ungewissen untersucht. "Angoscia" (Angst) wird sowohl in ihrer existentiellen Form (Alter, Krankheit, Tod, Schicksal) als auch in ihrer rein phantastischen und realistischen Ausprägung analysiert.
Welche Beispiele aus Buzzatis Werk werden analysiert?
Die Arbeit analysiert verschiedene Kurzgeschichten Buzzatis, darunter "I sette Messaggeri", "Direttissimo", "Il borghese stregato", "Il vecchio facocero", "Sette piani", "Il mantello", "Il crollo della Baliverna", "Una Goccia" und "Paura alla Scala", um die behandelten Themen zu illustrieren.
Wie wird Buzzatis Werk eingeordnet?
Die Arbeit setzt Buzzatis Werk in den Kontext des italienischen Neorealismus und seiner antirealistischen Gegenströmung. Sie betont die existenziellen und metaphysischen Fragen, die Buzzati in seinen Werken thematisiert.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Darstellung von "Attesa" und "Angoscia" in Dino Buzzatis phantastischen Erzählungen umfassend zu analysieren und deren Bedeutung im Kontext seines Gesamtwerks und der literarischen Strömungen seiner Zeit zu beleuchten.
- Citation du texte
- M.A. Dominique Friedrich (Auteur), 2005, Angoscia e attesa - Themen und Motive der phantastischen Kurzerzählungen Dino Buzzatis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65909