Seit dem Unabhängigkeitskrieg der amerikanischen Kolonien steht Kanada als nördlicher Nachbar in einem besonderen Verhältnis zu den Vereinigten Staaten von Amerika. Nachdem der Versuch, Kanada während des Unabhängigkeitskrieges als "14. Kolonie" zum Aufstand gegen Großbritannien zu bewegen, scheiterte und auch im englisch-amerikanischen Krieg von 1812 Kanada nicht an die Vereinigten Staaten fiel, wurden die Versuche, den nördlichen Nachbarn militärisch zu erobern, aufgegeben und eine "friedliche" Lösung in Form einer Wirtschafts- und Politunion propagiert. Die Idee einer kommerziellen wie auch politischen Einheit der beiden nordamerikanischen Länder hielt sich bis ins 20. Jahrhundert.
Die Hausarbeit soll die Beziehungen zwischen den beiden nordamerikanischen Staaten im 19. Jahrhundert zeigen sowie wie und aus welchen Gründen eine Annexion von Kanada seitens der Vereinigten Staaten als möglich erachtet wurde und welche Ergebnisse die jeweiligen Annexionsbewegungen hatten. Zuerst wird es dabei um die militärischen Eroberungsversuche gehen. Nachdem diese gescheitert sind, wird die wirtschaftliche "Eroberung" betrachtet werden. Anschließend werde ich ein paar Bemerkungen zum kanadischen point of view machen.
Was die Literatur zu diesem Sachverhalt anbelangt, so muß gesagt werden, daß die meisten Veröffentlichungen von der kanadischen Seite (d.h., Gelehrten und Forschern) und dementsprechend mit einem kanadischen Blickpunkt auf die Geschehnisse gemacht wurden, nur ein verschwindend geringer Teil von der amerikanischen. Woran das liegt, ist im Moment nicht genau feststellbar; es wirft jedoch ein interessantes Licht auf die amerikanische Geschichtsschreibung.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Militärische Eroberung
- Wirtschaftliche "Eroberung"
- The Canadian point of view
- Conclusion
- Militärische Eroberung
- Continental Congress 1774
- War of Independence 1775
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit den Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada im 19. Jahrhundert und untersucht, wie und aus welchen Gründen eine Annexion Kanadas seitens der Vereinigten Staaten als möglich erachtet wurde. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Annexionsbewegungen und ihre Ergebnisse.
- Militärische Eroberungsversuche der Vereinigten Staaten
- Wirtschaftliche "Eroberung" Kanadas
- Die kanadische Perspektive auf die Annexionsversuche
- Strategische Bedeutung Kanadas für die Vereinigten Staaten
- Das Konzept des Manifest Destiny und seine Rolle bei der Annexionspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das besondere Verhältnis zwischen den Vereinigten Staaten und Kanada seit dem Unabhängigkeitskrieg der amerikanischen Kolonien dar. Sie erläutert die gescheiterten Versuche, Kanada während des Unabhängigkeitskrieges und im englisch-amerikanischen Krieg von 1812 zu erobern, und die spätere Propagierung einer "friedlichen" Lösung in Form einer Wirtschafts- und Politunion. Die Einleitung skizziert den Schwerpunkt der Hausarbeit, der auf den Beziehungen zwischen den beiden nordamerikanischen Staaten im 19. Jahrhundert liegt, insbesondere auf den Annexionsversuchen Kanadas durch die Vereinigten Staaten.
Militärische Eroberung
Continental Congress 1774
Dieser Abschnitt behandelt die Resolution des Ersten Continental Congress vom Oktober 1774, die sich an die kanadischen Bürger richtet und sie zur Teilnahme an der Unabhängigkeitsbewegung aufruft. Die Resolution kritisiert die britische Herrschaft und versucht, die Kanadier durch die Aussicht auf politische Freiheit und Teilhabe an der Regierung zu gewinnen. Der Text verweist auf Montesquieu und zitiert dessen fiktive Ansprache, in der er die Vorteile einer Union mit den amerikanischen Rebellen für Kanada hervorhebt. Die Resolution beinhaltet jedoch auch Drohungen, die auf die potenziellen Folgen einer Nicht-Teilnahme an der Bewegung hinweisen.
War of Independence 1775
Dieser Abschnitt beschreibt den Versuch der amerikanischen Armee im Herbst 1775, die Kolonie Québec zu erobern und Kanada zur "14. Kolonie" zu machen. Der strategische Wert des St. Lawrence Valley für die Amerikaner, der als "Tor" in die nördlichen Landstriche und Kolonien diente, wird hervorgehoben. Die gescheiterte Eroberung Québecs und die fehlende Unterstützung der Franko-Kanadier werden dargestellt. Der Abschnitt erwähnt auch die Bemühungen von Benjamin Franklin während der Friedensverhandlungen, Québec an die Vereinigten Staaten zu abtreten.
- Arbeit zitieren
- Jana Berger (Autor:in), 2000, Zur Eroberung Kanadas durch die USA im 19. Jahrhundert, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6607