Einflussfaktoren auf die individuelle Lebenserwartung in den USA


Seminar Paper, 2006

33 Pages, Grade: 1,7


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Datensatz
2.1. Datensatzbeschreibung
2.2. Verknüpfung und Einschränkung der unterschiedlichen Datenquellen
2.3. Datenaufbereitung

3. Cox-Modell – Verfahren zur Analyse von Verlaufsdaten

4. Ergebnisse des allgemeinen Modells

5. Ergebnisse der spezifischen Modelle
5.1. Krebs als Todesursache
5.2. Herzkreislauferkrankung als Todesursache

6. Schluss

7. Anhang

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

Abbildung 1 Verteilung der Lebenserwartung in der Welt

Abbildung 2 Übersicht über Personen des Samples nach Hautfarbe, Geschlecht und Lebenszustand

Abbildung 3 Einflussfaktoren auf die Mortalität bei Männern im allgemeinen Modell

Abbildung 4 Einflussfaktoren auf die Mortalität bei Frauen im allgemeinen Modell

Abbildung 5 Einflussfaktoren auf die Mortalität bei Männern im Modell mit Krebs als Todesursache

Abbildung 6 Einflussfaktoren auf die Mortalität bei Frauen im Modell mit Krebs als Todesursache

Abbildung 7 Einflussfaktoren auf die Mortalität bei Männern im Modell mit Herzkreislauferkrankungen als Todesursache

Abbildung 8 Einflussfaktoren auf die Mortalität bei Frauen im Modell mit Herzkreislauferkrankungen als Todesursache

1.Einleitung

Als Lebenserwartung des Menschen bezeichnet man üblicherweise den Zeitraum zwischen seiner Geburt und seinem Tod. So ist die „Lebenserwartung...bestimmt durch die Anzahl der Jahre, die ein Neugeborenes durchschnittlich leben würde, wenn die bei seiner Geburt herrschenden Lebensumstände und Sterblichkeitsraten während seines gesamten Lebens konstant blieben.“[1] Abgesehen von der Lebenserwartung bei Geburt gibt es noch die „fernere Lebenserwartung (Zahl der in einem bestimmten Lebensjahr noch zu erwartenden Lebensjahre).“[2]

Die Lebenserwartung heutzutage ist auf der Welt sehr unterschiedlich verteilt. So weisen hauptsächlich afrikanische Staaten im Vergleich zu den industrialisierten Ländern eine sehr geringe Lebenserwartung auf.

Abbildung 1 Verteilung der Lebenserwartung in der Welt[3]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Ein weiterer interessanter Unterschied besteht in der Lebenserwartung zwischen Männern und Frauen. So wird die Lebenserwartung der Frauen in diesem Jahr zum ersten Mal in allen Ländern der Welt höher liegen, als die der Männer.[4] Insbesondere in den Industrienationen leben die Frauen häufig bedeutend länger. Zur Erforschung der Ursache dieser Differenz sei auf die sogenannte Klosterstudie verwiesen.[5]

Betrachtet man die Entwicklung der Lebenserwartung in den Vereinigten Staaten von Amerika, so zeichnet sich eine beeindruckende Entwicklung ab. So lag die durchschnittliche Lebenserwartung im Jahr 1900 noch bei 47,3 Jahren. Dem gegenüber stehen heute 77,5 Jahre, was immerhin einer Steigerung um 30,2 Jahre bzw. knapp 64% entspricht.[6] Vergleicht man jedoch die Lebenserwartung in den USA mit der anderer entwickelter Staaten, so stellt sich heraus, dass die USA nur auf einem der hinteren Plätze rangieren. So beträgt der Unterschied bei den Männern zum erstplazierten Land durchschnittlich vier Jahre, bei den Frauen sogar über fünf Jahre.[7]

Ziel dieser Arbeit ist es, einige der Einflussfaktoren auf die individuelle Lebenserwartung in den USA näher zu untersuchen. Die Seminararbeit gliedert sich folgendermaßen: In Kapitel 2 wird der verwendete Datensatz beschrieben, während in Kapitel 3 das zugrunde liegende Regressionsmodell erläutert wird. Kapitel 4 und 5 enthalten schließlich die Ergebnisse der unterschiedlichen Regressionen und ihre Interpretation.

2. Datensatz

2.1. Datensatzbeschreibung

Die Daten, die dieser Arbeit zugrunde liegen, stammen von unterschiedlichen Datensätzen. Bei der ersten Quelle handelt es sich um die „National Health and Nutrition Examination Survey II“ (NHANES II). Diese Studie wurde im Zeitraum Februar 1976 bis Februar 1980 vom „National Center for Health Statistics“ (NCHS) in den Vereinigten Staaten von Amerika durchgeführt. Das NCHS ist eine Behörde, die mit den gesundheitsbezogenen Statistiken der USA betraut ist. Ihr Aufgabenfeld ist die Auswertung statistischer Informationen, um Aktionen, die der Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung dienen, durchführen zu können.

Inhalt der NHANES II Studie war die Ermittlung unterschiedlichster Einflussfaktoren auf die Gesundheit der amerikanischen Bevölkerung. Zu diesem Zweck wurden in mobilen Untersuchungsräumen standardisierte körperliche Untersuchungen sowie Labortests durchgeführt. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Informationsgewinnung bestand in der Verwendung verschiedener Fragebögen. Die Fragebögen befassten sich mit unterschiedlichen Bereichen gesundheitsbezogener Thematik. Zu nennen sind hier beispielsweise Fragen zur persönlichen medizinischen Vorgeschichte, zum Nahrungsmittelkonsum und weiteren Themengebieten, die Einfluss auf die Gesundheit haben.

Der Umfang der Stichprobe dieser landesweiten Studie betrug 27801 Personen der zivilen, nicht institutionalisierten Bevölkerung der USA im Alter von 6 Monaten bis 74 Jahren, wobei von der Gesamtzahl der Personen 25286 befragt und 20322 untersucht worden sind.[8]

Bei der Auswahl der Stichprobe ist zu beachten, dass man solche Personen, von denen man annahm, dass sie ein besonderes Risiko für Ernährungsprobleme hätten, im Vergleich zur allgemeinen Bevölkerung in überrepräsentierter Form aufgenommen hat. Dies ist für Personen, die an oder unterhalb der Armutsgrenze lebten, geschehen.

Schließlich hat man angepasste Stichprobengewichte innerhalb von 76 Alters-, Geschlechts- und Einkommenskategorien berechnet, um mit der Stichprobe möglichst gut die tatsächliche Situation innerhalb der US-Bevölkerung am 01.03.1978 widerzuspiegeln.

Die vorliegende Arbeit enthält demographische und sozioökonomische Informationen, wie beispielsweise Geschlecht, Alter, Hautfarbe, Ausbildung und Einkommensverhältnisse. Des weiteren finden sich anthropometrische Daten, sowie Daten aus dem „Medical History Questionnaire, Ages 12-74 years“ in meinem Aufsatz wieder. Dieser Fragebogen befasste sich eingehend mit der medizinischen Vorgeschichte der Person. Aus diesem sind u.a. Informationen zum Rauchverhalten und zum Koffeinkonsum entnommen.

Eine weitere Datenquelle ist die „NHANES II Mortality Study“ (NH2MS). Sie folgte passiv einer Untermenge von Teilnehmern der NHANES II-Studie, mit dem Ziel den aktuellen Lebensstatus dieser Personen zu erfassen. Ihr Beobachtungs –zeitraum lief von 1976 bis zum Ende des Jahres 1992, was bedeutet, dass die Länge der weiterverfolgenden Periode zwischen 12 und 16 Jahren lag. Die Studie beschränkte sich in ihrer Betrachtung auf Personen, die während der ersten Untersuchung zwischen 30 und 75 Jahre alt waren. Die Anzahl der Personen, die dieses Alterskriterium erfüllten, ist mit N=9252 gegeben. Zwei Individuen konnten jedoch aufgrund von unvollständigen Daten nicht weiter verfolgt werden, was die endgültige Anzahl der Personen der NH2MS – Studie folglich auf N=9250 determinierte. Die Informationsgewinnung über den Lebensstatus erfolgte ausschließlich über die Nutzung nationaler Datenbanken. Zu erwähnen ist hierzu der „National Death Index“[9]. Beachtenswert ist bei diesem Datensatz, dass man Personen, die man bei gegebener Informationslage nicht als gestorben gefunden hatte, als lebend einstufte. Folglich besteht die Möglichkeit zur Fehlinterpretation des Lebensstatus. Weiterhin werden in dieser Mortalitätsstudie Angaben zur Todesursache der jeweiligen Person gemacht. Bei der Kodierung der Todesursachen handelt es sich um ein Schema namens „International Classification of Diseases“ (ICD). Dieses Konzept stammt von der Weltgesundheitsorganisation und dient der Einteilung von Krankheiten und anderen Gesundheitsproblemen.[10]

Zur Zeit der NHANES II – Studie verwendete man die neunte Auflage (ICD-9), während heutzutage bereits ICD-10 verwendet wird.

Jedem Todesfall im Datensatz wird basierend auf dem ICD-Kode eine Nummer zugewiesen, die für eine bestimmte Todesursache steht.[11]

2.2. Verknüpfung und Einschränkung der unterschiedlichen Datenquellen

In jeder der genannten Datenquellen ist den untersuchten bzw. befragten Personen eine bestimmte Sequenznummer zugeordnet. Dies ermöglicht die Zusammenführung der verschiedenen Datensätze, da diese Nummer für jede Person individuell vergeben wurde. Durch die Verknüpfung der Datensätze reduziert sich die ursprüngliche Zahl der befragten und untersuchten Personen der NHANES II – Studie von N=20322 auf nun N=9250. In diesem zusammengefügten Datensatz waren jedoch noch Personen enthalten, die nicht in den Vereinigten Staaten oder einem zu den USA gehörenden Territorium[12] geboren waren. Fogel (1994) zeigt jedoch, dass Auswirkungen auf körperliche Faktoren, wie Statur und Krankheitsanfälligkeit, sowie auf die Mortalität bereits in einer frühen Phase des Lebens entstehen können. Aus diesem Grund habe ich Personen, die nicht in einem der amerikanischen Bundesstaaten oder einem US-Territorium geboren sind, aus dem Datensatz ausgeschlossen. Dies reduziert die Anzahl der Individuen im Datensatz um weitere 765 Personen auf nun N=8485.

[...]


[1] Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Heutige_Lebenserwartung

[2] Quelle: http://www.zdwa.de/zdwa/artikel/20051114_55587581W3DnavidW2624.php

[3] Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Life_expectancy_world_map.PNG

[4] Quelle: http://focus.msn.de/gesundheit/vorsorge/news/lebenserwartung_nid_27308.html

[5] Klosterstudie unter http://www.klosterstudie.de/

[6] Quelle: http://www.cdc.gov/nchs/data/hus/hus05.pdf, Seite 184

[7] siehe Tabelle im Anhang A1

[8] Informationen über die Studie, sowie die Daten und deren Dokumentation unter:

http://www.cdc.gov/nchs/about/major/nhanes/nhanesii.htm

[9] „National Death Index“ (NDI) unter: http://www.cdc.gov/nchs/ndi.htm

[10] Informationen zum ICD-Konzept unter: http://www.who.int/classifications/icd/en/

[11] Tabelle der Todesursachen unter: http://icd9cm.chrisendres.com/index.php?action=contents

[12] Liste der Bundesstaaten und US-Territorien unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Au%C3%9Fengebiete_der_Vereinigten_Staaten

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Details

Title
Einflussfaktoren auf die individuelle Lebenserwartung in den USA
College
LMU Munich
Course
„Analyse von Wirtschaftsdaten
Grade
1,7
Author
Year
2006
Pages
33
Catalog Number
V66098
ISBN (eBook)
9783638588300
ISBN (Book)
9783656816379
File size
713 KB
Language
German
Keywords
Einflussfaktoren, Lebenserwartung
Quote paper
Bernard Weininger (Author), 2006, Einflussfaktoren auf die individuelle Lebenserwartung in den USA, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66098

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