Einsatzgebiete und Grenzen des Target Costing


Term Paper, 2006

17 Pages, Grade: 2,0


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Inhaltsverzeichnis

II. Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Grundlagen des Target Costing
2.1 Definition des Target Costing
2.2 Abgrenzung zwischen Target Costing und traditioneller Kostenrechnung

3. Der Target Costing Prozess
3.1 Marktanalyse als Ausgangspunkt
3.2 Bestimmung der gesamten Zielkosten des zukünftigen Produkts
3.3 Findung der Zielkosten anhand der Market into Company Methode
3.4 Zielkostenspaltung
3.5 Maßnahmen zur Zielkostenerreichung

4. Anwendungsgebiete des Target Costing

5. Kritische Würdigung

III. Literaturverzeichnis

II. Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Unterschied zwischen Traditionelle Kostenverfahren und Target Costing

Abb. 2: Kostendeterminierung und Kostenanfall

Abb. 3: Vorgehensweise beim Market into Company

Abb. 4: Zielkostenkontrolldiagramm

1. Einleitung

Betrachtet man die dynamische Entwicklung der Wirtschaftslage in der letzten Zeit, so fällt auf, dass sich durch die kontinuierlich zunehmende Globalisierung die Wettbewerbssituation in manche Branchen, z.B. in der Automobil- und Unterhaltungselektronikbranche, verschärft hat.

Das vermehrte Auftreten von ausländischen Mitwettbewerbern stellt für viele Firmen einen wachsenden Konkurrenzdruck dar. Die zum Großteil aus dem asiatischen Raum stammenden Konkurrenten bieten hochwertige Produkte mit vergleichbarer oder besserer Qualität zu meist günstigeren Preisen an.

Aufgrund der verschlechterten Wirtschaftsverhältnisse ist der Preis mittlerweile ein entscheidendes Kaufkriterium für die Verbraucher. Dabei bleiben die Erwartungen bezüglich der Qualität unverändert hoch. Demzufolge müssen Firmen sowohl kundenorientiert als auch kostengünstig produzieren, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und das langfristige Überleben zu sichern.

Die Unternehmen müssen nach neuen Möglichkeiten suchen, um sich den veränderten Gegebenheiten anpassen. Hierbei spielt die Einführung eines strategischen Kostenmanagements eine wichtige Rolle. Der Gegenstand dieser Ausarbeitung ist das Aufzeigen der Einsatzgebiete und Grenzen eines solchen Ansatzes am Beispiel des Target Costing, welches auch Zielkostenmanagement genannt wird. Dem Leser sollen Grundideen und Zielsetzungen näher gebracht, sowie das Konzept und seine praktische Umsetzung erläutert werden.[1]

2. Grundlagen des Target Costing

2.1 Definition des Target Costing

Target Costing ist ein Ansatz des strategischen Kostenmanagements, welcher 1965 vom japanischem Automobilhersteller Toyota entwickelt wurde. Es stellt kein völlig neues Konzept dar, sondern verbindet vielmehr verschiedene Instrumente des Kostenmanagements mit der Notwendigkeit, das gesamte Unternehmen auf die Anforderungen des Marktes auszurichten.[2]

So kann Target Costing als ein markt- bzw. kundenorientiertes Managementkonzept verstanden werden, bei dem die Planung, Steuerung und Kontrolle der Kosten im Mittelpunkt stehen.[3]

2.2 Abgrenzung zwischen Target Costing und traditioneller Kostenrechnung

Die Rahmenbedingungen haben sich für viele Unternehmen geändert. In der Regel haben kürzer werdende Produktlebenszyklen, eine hohe Produktbreite und extreme Technologiesprünge dazu beigetragen, dass die Kosten im Unternehmen zugenommen haben. Untersucht man die Kostenstruktur, so lässt sich vor allem eine Steigerung bei den Kosten erkennen, welche sich nicht unmittelbar einem Produkt zuordnen lassen (auch Gemeinkosten genannt).

Bei der herkömmlichen Vorgehensweise, der traditionellen Vollkostenrechnung, werden sämtliche Kosten auf die Produkte umgerechnet, nachdem diese konstruiert und die Fertigungsverfahren bestimmt worden sind. Dafür werden die angefallenen Gemeinkosten mit den Einzelkosten, welche man einem Produkt direkt zurechnen kann, addiert. Das Ergebnis sind die Selbstkosten. Hinzu kommt noch ein kalkulierter Gewinnaufschlag, um den endgültigen Verkaufspreis eines Produktes fest zu legen.

Solange der so gefundene Preis am Markt realisiert wird, kann das Unternehmen rentabel produzieren. Setzt aber ein Preisverfall ein, sinkt, bei gleichem Kostenniveau, die Gewinnmarge bis hin zu einer Unterdeckung der Selbstkosten. Daher versuchen viele Unternehmen, die Kosten im Betrieb zu senken, um ihre Produkte günstiger anbieten zu können. Dabei stößt die herkömmliche Kostenplanung schnell an ihre Grenzen, da diese weder die Konkurrenzsituation noch eine sinkende Nachfrage berücksichtigt.[4]

Im Unterschied dazu soll das Target Costing über den gesamten Lebenszyklus eines Produktes hinweg das Erreichen der Gewinnziele sowie die Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen. Dabei orientiert sich das gesamte Unternehmen ausschließlich am Markt.[5]

Die Produkte müssen entsprechend den Kundenanforderungen und -wünschen entwickelt und zu einem Preis verkauft werden, den die Kunden bereit sind zu zahlen. Der entscheidende Unterschied zur traditionellen Kostenrechnung ist, dass es sich um eine retrograde Kalkulation handelt. Beim Target Costing steht nicht länger die Frage „Was wird ein Produkt kosten“, sondern „Was darf ein Produkt kosten?“ im Vordergrund. Die Informationen zur Beantwortung dieser Frage und die Festlegung der Dienstleistungseigenschaften sowie der Funktionen entstammen der Marktforschung.[6]

Abb. 1: Unterschied zwischen Traditionelle Kostenverfahren und Target Costing

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Horváth, Peter (Hrsg.):http://www.uni-stuttgart.de, 13.03.2006

3. Der Target Costing Prozess

3.1 Marktanalyse als Ausgangspunkt

Der Target Costing Prozess beginnt mit einer intensiven Marktforschung, die Informationen wie Kundenwünsche und -anforderungen, sowie Preisbildung und Absatzchancen des zukünftigen Produktes liefert.

Zur Beschreibung der Kundenforderungen an das Produkt und deren Umsetzung in Zielpreise, hat sich aus der Sicht des Target Costing die Conjoint Analyse als besonders wertvoll heraus kristallisiert.

Dieses Instrument ist eine multivariante Befragungsmethode und wird zur differenzierten Beschreibung und Erforschung der subjektiven Kundensicht von Produkteigenschaften eingesetzt, um optimale Preis-Leistungspakete zusammen-zustellen. Die Ergebnisse der Kundenwünsche werden in konkrete Produkt-funktionen transformiert und entsprechend ihrer Relevanz für den Kunden ge-wichtet. Als Ergebnis erhält man bei einer Conjoint Analyse die Nutzenbeiträge der einzelnen Produktmerkmale und ihrer Ausprägungen.[7]

3.2 Bestimmung der gesamten Zielkosten des zukünftigen Produkts

Unter Zielkosten (Target Costs) versteht man die durchschnittlich geplanten Selbstkosten eines Produktes. Target Costing soll vor allem in den Anfangsphasen der Planung, Entwicklung und Konstruktion eines Produktes eingesetzt werden, da etwa 70-80% der Kosten durch diese vorherbestimmt werden und hier der Effekt der Kostensteuerung und -planung am höchsten ist (siehe Abb. 2). Zur Beeinflussung der Kostenstruktur in der Entwicklungs- und Konstruktionsphase bieten sich beispielsweise die Bestimmung des optimalen Produktionsverfahrens, die Entscheidung zwischen „Make or Buy“ von Produktkomponenten und/oder die Vermeidung von Entsorgungskosten durch produktintegrierten Umweltschutz an.[8]

Das Target Costing gibt eine strategische Orientierung durch eine markt- und zielorientierte Forschung und Entwicklung vor. Dabei hilft es dem Unternehmen, die Produkte und ihre Zielmärkte festzulegen.[9]

[...]


[1] Vgl. Buggert/Wielpütz (1995), S. 17

[2] Vgl. Horváth/Niemand/Wolbold (1993), S. 3 f.

[3] Vgl. Peemöller (2005), S. 296

[4] Vgl. Kremein-Buch (1998), S. 1 ff.

[5] Vgl. Horváth/Niemand/Wolbold (1993), S. 4

[6] Vgl. Fischbach (2004), S. 135 f.

[7] Vgl. Buggert/Wielpütz (1995), S. 69 ff.

[8] Vgl. Kremin-Buch (1998), S. 108 ff.

[9] Vgl. Horváth/Niemand/Wolbold (1993), S. 4

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Details

Title
Einsatzgebiete und Grenzen des Target Costing
College
University of Applied Sciences Mainz
Grade
2,0
Author
Year
2006
Pages
17
Catalog Number
V66136
ISBN (eBook)
9783638619813
ISBN (Book)
9783638767934
File size
444 KB
Language
German
Keywords
Einsatzgebiete, Grenzen, Target, Costing
Quote paper
Matthias Strohauer (Author), 2006, Einsatzgebiete und Grenzen des Target Costing, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66136

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