Während des Eincheckens meines unverschämt großen Rucksacks schaue ich mich in der modernen Halle des Flughafens in Düsseldorf nach einem hageren, selbst in dem nicht gerade überheizten Entree nur mit einem T-Shirt älteren Datums bekleideten Mann um, der sich hinter seinem Vollbart zu verstecken scheint. Dieses Gesicht kommt mir irgendwie bekannt vor, und so setzte mich einfach auf die Wartebank neben ihn und spreche ihn an. Meine Ahnung stellt sich als richtig heraus, als der freundliche Mann mir bestätigt, dass auch
er mich als einen derjenigen wiedererkannt hat, die vor wenigen Wochen im Wartezimmer des Tropeninstituts der Universität Münster saßen, um sich mutwillig mit Gelbfieber, Hephathitis, Typhus und anderen Leckereien infizieren zu lassen. So unwahrscheinlich es auch zu erwarten ist: Manfred will ebenfalls nach Banjul, der kleinsten Hauptstadt des afrikanischen Kontinents, dem administrativen Mittelpunkt des kleinsten Staates des afrikanischen Bogens. Im Shuttle-Bus, der die Passagiere der italienischen Fluggesellschaft zum richtigen Flugzeug bringen soll, blicke ich mich neugierig um. Wie stets auf der Suche nach interessanten
Menschen wandern meine Augen umher. Außer dem hübschen Mädchen, welches wohl im ersten Transitland der Reise, Italien, zu Hause ist, fällt mir der einzige schwarze Mann der Runde auf, der ein wenig schüchtern dreinblickend am anderen Ende des Fahrzeugs seinen Sitzplatz gewählt hat. Ich entscheide mich für den Mann und schlenderte scheinbar gelangweilt auf ihn zu. Ein kleines feines Zwinkern läßt ihn aufmerken. Ihn penetrant anlächelnd frage ich ihn kurzerhand: „Vous voulez voyager au Sénégal“? Und sein Gesicht erhellt sich mit den Worten, „Yes, I‘ll go to Dakar“. Der Mann ist also kein Senegalese, welcher, aus dem geographischen Herzstück des ehemaligen französischen Kolonialstrebens stammend, mir sicherlich lieber in französischer
Sprache geantwortet hätte. Sollte ich wirklich das unverschämte Glück haben, schon hier auf einen Gambier zu treffen ? Nachdem wir uns mittels afrikanischen Händedrucks begrüßt haben, fragen sich beide Seiten
weiter vor. Der freundliche Mann, welcher trotz seinen 1,90 m dennoch eine eher zähe als gewaltige Figur abgibt, kommt aus dem kleinen Ort Kololi, welcher tatsächlich nur wenige Kilometer von Banjul an der Meeresküste entfernt liegt. Unglaublich! [...]
Inhaltsverzeichnis
- Mit dem Taxi von Dakar nach Banjul und andere Geschichten aus Westafrika
- Ausladende einladende Worte
- Düsseldorf und Mailand, Donnerstag, den 14. März 2002
- Dakar, Donnerstag, den 14. März 2002
- Dakar, Freitag, den 15. März 2002
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Reisetagebuch beschreibt die Erfahrungen des Autors während eines Praktikums in Gambia. Es schildert seine Reise von Düsseldorf nach Banjul, Begegnungen mit Menschen, und Beobachtungen des alltäglichen Lebens in Westafrika.
- Reiseerfahrungen und Begegnungen mit Menschen in Westafrika
- Kulturvergleich zwischen Deutschland und Westafrika
- Beschreibung des Alltagslebens in Dakar und Banjul
- Anekdoten und humorvolle Beobachtungen
- Reisevorbereitung und Organisation
Zusammenfassung der Kapitel
Mit dem Taxi von Dakar nach Banjul und andere Geschichten aus Westafrika: Dieses einleitende Kapitel stellt den Kontext des Reisetagebuchs dar. Der Autor beschreibt seine Motivation, seine Erwartungen und seine Herangehensweise an das Thema. Es wird bereits der Ton des Buches – eine Mischung aus ernsthafter Beobachtung und humorvoller Erzählung – vorweggenommen. Der Bezug zu einem kamerunischen Sprichwort unterstreicht den Respekt des Autors vor der ihm unbekannten Kultur.
Ausladende einladende Worte: In diesem Kapitel schildert der Autor seine Vorbereitungen für die Reise, insbesondere den Besuch des Tropeninstituts. Er beschreibt humorvoll seine Begegnung mit einem Mitreisenden, Manfred, und einem gambischen Mann, Pa Dem, am Flughafen Düsseldorf. Diese Begegnungen sind prägend für den weiteren Verlauf der Reise und symbolisieren den interkulturellen Austausch, der im Mittelpunkt des Reisetagebuches steht. Die Vorfreude und die anfängliche Unsicherheit werden gut spürbar.
Düsseldorf und Mailand, Donnerstag, den 14. März 2002: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Flugreise von Düsseldorf über Mailand nach Dakar. Der Fokus liegt auf den Begegnungen mit den Mitreisenden, insbesondere mit Pa Dem, dessen Freundlichkeit und Gastfreundschaft schon auf dem Weg deutlich werden. Die Beschreibung der Wartezeit in Mailand und die Gespräche der drei Reisenden bieten Einblicke in unterschiedliche Lebenswelten und Perspektiven. Die Szene verdeutlicht die Vorfreude und die wachsende Verbundenheit zwischen dem Autor und seinen Mitreisenden.
Dakar, Donnerstag, den 14. März 2002: Die Ankunft in Dakar wird lebendig geschildert. Der Autor beschreibt die Eindrücke der Ankunft, die überraschend niedrige Temperatur, und das chaotische Treiben vor dem Flughafen mit den zahlreichen Hotelwerbern. Die Suche nach einem Hotel, vermittelt durch Pa Dem, und die erste Nacht in Dakar mit Pa Dem als Mitbewohner, bilden den Abschluss des Kapitels und verdeutlichen die kulturellen Unterschiede und Herausforderungen der Reise.
Dakar, Freitag, den 15. März 2002: Dieses Kapitel beschreibt den ersten vollständigen Tag in Dakar. Die Begegnung mit den freundlichen Schulkindern, die Taxifahrt zum Markt, und die Schilderung der Fahrt in einem überfüllten, alten Peugeot sind besonders eindrücklich. Der Autor beschreibt seine Erfahrungen mit dem alltäglichen Chaos und der Menschenmenge auf dem Markt und schildert detailliert die Begegnungen mit Verkäufern, Kindern und Mitreisenden. Die Szene im überfüllten Taxi ist ein Höhepunkt, der die Dynamik und den Reiz des afrikanischen Alltags festhält.
Schlüsselwörter
Westafrika, Gambia, Senegal, Dakar, Banjul, Reisetagebuch, interkulturelle Begegnungen, Alltagsleben, Reisebeschreibung, Kulturvergleich, Humor, Anekdoten.
Häufig gestellte Fragen zu "Mit dem Taxi von Dakar nach Banjul und andere Geschichten aus Westafrika"
Was ist der Inhalt des Reisetagebuchs?
Das Reisetagebuch beschreibt die Erfahrungen des Autors während eines Praktikums in Gambia. Es umfasst seine Reise von Düsseldorf nach Banjul, Begegnungen mit Menschen und Beobachtungen des Alltagslebens in Westafrika, insbesondere in Dakar und Banjul. Der Text kombiniert ernsthafte Beobachtungen mit humorvollen Erzählungen.
Welche Themen werden im Reisetagebuch behandelt?
Die zentralen Themen sind Reiseerfahrungen und Begegnungen mit Menschen in Westafrika, ein Kulturvergleich zwischen Deutschland und Westafrika, die Beschreibung des Alltagslebens in Dakar und Banjul, Anekdoten und humorvolle Beobachtungen sowie die Reisevorbereitung und -organisation.
Welche Kapitel umfasst das Reisetagebuch?
Das Buch beinhaltet Kapitel zu folgenden Themen: Die Reise von Dakar nach Banjul und weitere Geschichten aus Westafrika (Einleitung und Kontext), die Reisevorbereitungen und erste Begegnungen (Düsseldorf, Mailand), die Ankunft in Dakar und die erste Nacht, sowie einen detaillierten Bericht über einen Tag in Dakar.
Wie ist der Schreibstil des Reisetagebuchs?
Der Schreibstil ist persönlich und anekdotisch. Er verbindet detaillierte Beschreibungen des Alltagslebens mit humorvollen Beobachtungen und Anekdoten. Der Autor vermittelt seine Eindrücke und Gefühle auf anschauliche Weise.
Welche Schlüsselwörter beschreiben das Reisetagebuch am besten?
Schlüsselwörter sind: Westafrika, Gambia, Senegal, Dakar, Banjul, Reisetagebuch, interkulturelle Begegnungen, Alltagsleben, Reisebeschreibung, Kulturvergleich, Humor, Anekdoten.
Welche konkreten Ereignisse werden im Reisetagebuch geschildert?
Das Reisetagebuch berichtet über die Flugreise von Düsseldorf über Mailand nach Dakar, die Ankunft in Dakar, die Suche nach einem Hotel, Begegnungen mit Einheimischen (z.B. Pa Dem), die Taxifahrt zum Markt, Erlebnisse auf dem Markt und im überfüllten Taxi, sowie Begegnungen mit Schulkindern.
Was ist die Zielsetzung des Autors?
Der Autor möchte seine persönlichen Erfahrungen während seines Praktikums in Gambia dokumentieren und dem Leser einen Einblick in das Alltagsleben und die Kultur Westafrikas geben. Der Fokus liegt auf den interkulturellen Begegnungen und den Beobachtungen des Autors.
Für wen ist dieses Reisetagebuch geeignet?
Das Reisetagebuch eignet sich für Leser, die sich für Reiseberichte, interkulturelle Begegnungen und das Alltagsleben in Westafrika interessieren. Der humorvolle Schreibstil macht es auch für Leser ansprechend, die auf der Suche nach unterhaltsamer Lektüre sind.
- Citation du texte
- Master of Arts in Diplomacy, Law and Global Change Gabriel Vockel (Auteur), 2002, Des Firmaments weiße Sommersprossen - Mit dem Taxi von Dakar nach Banjul und andere Geschichten aus Westafrika - Reisetagebuch, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66218