Die vorliegende Studie ist ein theoretischer und empirischer Beitrag zur Darstellung des Anredeverhaltens im modernen Russischen und Deutschen. Gegenstand des interkulturellen Sprachvergleichs ist die vertrauliche Anrede an Bekannte, wobei sich der Fokus des empirischen Teils der Arbeit vor allem auf das Anredeverhalten der Generation junger Akademiker richtet. Eine mögliche Intimisierung und Individualisierung der vertraulichen Anrede wird mittels einer Fragebogenaktion ermittelt, an der insgesamt 24 Studenten/innen und Absolventen/innen der Moskauer und Berliner Hochschulen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren teilgenommen haben.
Durch einen direkten Vergleich des Anredeverhaltens der russischen und deutschen Probanden konnten die Unterschiede des Anredeetiketts beider Sprachgemeinschaften verdeutlicht werden. Zwar besteht lediglich ein unwesentlicher Unterschied vor allem in der reglementierten Asymmetrie in der pronominalen und nominalen Anrede zwischen Erwachsenen im Russischen und Deutschen. Die ermittelte Formenvielfalt der nominalen Anrede in Form von Deminutiv- und Kurzformen des Vornamens sowie Kose- und Spitznamen im Russischen zeichnen allerdings die unmittelbar zahlreicheren Ausdrucksmöglichkeiten der Beziehung zwischen den Kommunikationspartnern im Russischen aus.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Teil I.
- 1. Anrede - Gegenstand der Soziolinguistik
- 1.1. Definition der Anrede
- 1.1.1. Nominale Anredeform - Vornamen
- 1.1.2. Nominale Anredeform - Verwandtschaftsbezeichnungen
- 1.1.3. Kose- und Spitznamen
- 2. Vertrauliche Anrede an Bekannte
- 2.1. Familie
- 2.2. Verwandtschaft
- 2.3. Bekannten- und Freundeskreis
- 1. Anrede - Gegenstand der Soziolinguistik
- Teil II.
- 3. Analytischer Teil
- 3.1. Fragebogen
- 3.2. Auswertung des Fragebogens
- 3.2.1. Spitznamen im Sprachgebrauch
- 3.2.2. Vornamen im Sprachgebrauch
- 3.3. Auswertung und Interpretation der Untersuchungsergebnisse
- 3. Analytischer Teil
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Anredeverhalten im Russischen und Deutschen, speziell die vertrauliche Anrede unter Bekannten. Der Fokus liegt auf einem empirischen Vergleich der Anredegewohnheiten junger Akademiker beider Sprachräume. Ziel ist es, interkulturelle Unterschiede im Anredeetikett aufzuzeigen und die Prozesse der Intimisierung und Individualisierung in der vertraulichen Anrede zu beleuchten.
- Vergleichende Analyse des Anredeverhaltens im Russischen und Deutschen
- Untersuchung der Intimisierung und Individualisierung der Anrede
- Empirische Erhebung und Auswertung von Daten junger Akademiker
- Identifizierung interkultureller Unterschiede im Anredeetikett
- Theoretische Einordnung des Anredeverhaltens in den soziolinguistischen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Anrede ein und erläutert die Bedeutung der Anredeformen für die Kommunikation. Sie beschreibt die Zielsetzung der Arbeit, die darin besteht, einen theoretischen und empirischen Beitrag zum Verständnis des russischen und deutschen Anredeverhaltens zu leisten. Der Fokus liegt auf der vertraulichen Anrede unter Bekannten bei jungen Akademikern. Es wird die Methodik der Studie (Fragebogen) vorgestellt und der Aufbau der Arbeit skizziert.
Teil I.: Dieser Teil befasst sich mit der theoretischen Grundlage der Anredeforschung. Kapitel 1 definiert den Begriff der Anrede und ordnet ihn in den soziolinguistischen Kontext ein. Es werden verschiedene Anredeformen (nominale und pronominale) erklärt, sowie die Einflussfaktoren auf die Anredewahl (Alter, Geschlecht, sozialer Status, Vertrautheitsgrad, Situation) diskutiert. Kapitel 2 konzentriert sich auf die vertrauliche Anrede an Bekannte, wobei verschiedene soziale Kreise (Familie, Verwandtschaft, Bekanntenkreis) berücksichtigt werden. Der Fokus liegt dabei auf der Unterscheidung zwischen formalen und informellen Anredeformen in beiden Sprachen und den damit verbundenen sozialen Implikationen.
3. Analytischer Teil: Dieser Kapitel beschreibt die Methodik der empirischen Untersuchung. Es wird der verwendete Fragebogen detailliert erläutert und die Auswertung der Daten dargestellt. Die Analyse konzentriert sich auf den Gebrauch von Spitznamen und Vornamen, um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Anredeverhalten von russischen und deutschen Studenten aufzuzeigen. Die Ergebnisse werden interpretiert und im Hinblick auf die Forschungsfragen diskutiert.
Schlüsselwörter
Anredeverhalten, Soziolinguistik, Russisch, Deutsch, interkultureller Vergleich, Vertraulichkeit, Intimisierung, Individualisierung, Fragebogen, junge Akademiker, Spitznamen, Vornamen, Anredeetikett.
Häufig gestellte Fragen zur Arbeit: Anredeverhalten im Russischen und Deutschen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht das Anredeverhalten im Russischen und Deutschen, insbesondere die vertrauliche Anrede unter jungen Akademikern. Der Fokus liegt auf einem empirischen Vergleich der Anredegewohnheiten beider Sprachräume, um interkulturelle Unterschiede im Anredeetikett aufzuzeigen und die Prozesse der Intimisierung und Individualisierung in der vertraulichen Anrede zu beleuchten.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und den soziolinguistischen Kontext der Anrede, verschiedene Anredeformen (nominale und pronominale), Einflussfaktoren auf die Anredewahl (Alter, Geschlecht, sozialer Status, Vertrautheitsgrad, Situation), die vertrauliche Anrede in verschiedenen sozialen Kreisen (Familie, Verwandtschaft, Bekanntenkreis), einen Vergleich der formalen und informellen Anredeformen im Russischen und Deutschen, die Methodik einer empirischen Untersuchung (Fragebogen), die Auswertung der Daten (Spitznamen und Vornamengebrauch) und die Interpretation der Ergebnisse im Hinblick auf die Forschungsfragen.
Welche Methoden wurden verwendet?
Die Arbeit verwendet eine empirische Methode, basierend auf einem Fragebogen, der an junge Akademiker in Russland und Deutschland verteilt wurde. Die Auswertung der Fragebogendaten bildet den Kern des analytischen Teils der Arbeit.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen theoretischen Teil (der die Anrede allgemein und die vertrauliche Anrede unter Bekannten behandelt), einen analytischen Teil (mit der Beschreibung der Methodik, der Auswertung und Interpretation der Daten) und ein Fazit.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, einen theoretischen und empirischen Beitrag zum Verständnis des russischen und deutschen Anredeverhaltens zu leisten. Sie möchte interkulturelle Unterschiede im Anredeetikett aufzeigen und die Prozesse der Intimisierung und Individualisierung in der vertraulichen Anrede beleuchten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Anredeverhalten, Soziolinguistik, Russisch, Deutsch, interkultureller Vergleich, Vertraulichkeit, Intimisierung, Individualisierung, Fragebogen, junge Akademiker, Spitznamen, Vornamen, Anredeetikett.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung, basierend auf der Auswertung des Fragebogens, werden im analytischen Teil präsentiert und interpretiert. Sie zeigen Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Anredeverhalten von russischen und deutschen Studenten auf, insbesondere bezüglich des Gebrauchs von Spitznamen und Vornamen.
An wen richtet sich diese Arbeit?
Diese Arbeit richtet sich an Personen, die sich für Soziolinguistik, interkulturelle Kommunikation und Anredeverhalten interessieren, insbesondere an Wissenschaftler und Studenten im Bereich der Sprach- und Kommunikationswissenschaften.
- Citation du texte
- Natalie Schnar (Auteur), 2004, Die vertrauliche Anrede an Bekannte im Russischen und Deutschen - eine vergleichende empirische Studie zum Anredeverhalten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66242