Seit der UN-Konferenz über die Umwelt des Menschen 1972 in Stockholm hat sich die Umweltpolitik auch international zu einem wichtigen Themenfeld entwickelt. Ausschlaggebend zu dieser Zeit war die Erkenntnis, dass sich Umweltbelastung nicht an territoriale Grenzen hält und daher eine gemeinsame, staatenübergreifende Umweltpolitik entwickelt werden muss. Spätestens seit der zweiten Hälfte der 1980er Jahre lässt sich eine globale Diskussion zum Thema Umwelt beobachten. Dabei zählen vor allem der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und die damit zusammenhängenden Naturschutzmaßnahmen zu den wichtigsten Punkten der Umweltpolitik. Die akuten Probleme des 21. Jahrhunderts sind die Veränderung der Atmosphäre und des Klimasystems, die sinkende Qualität und Verknappung von Böden und Trinkwasser, das Artensterben, die Urbanisierung, der Verkehr und die zunehmende Überbevölkerung. In Zeiten wirtschaftlicher Missstände gerät das Thema Umweltpolitik national oftmals in den Hintergrund, um dennoch eine nachhaltige Umweltpolitik betreiben zu können, muss der Dialog auf internationaler bzw. europäischer Ebene stattfinden.
Für den Prozess der Verlagerung umweltpolitischer Themen auf europäische Ebene zeichnen vor allem Nichtregierungsorganisationen, also zum Großteil Umweltverbände, verantwortlich. Seit dem Erdgipfel von Rio de Janeiro 1992 spielen Umweltgruppen eine bedeutende Rolle, zu den bekanntesten zählen dabei Greenpeace, der World Wide Fund for Nature (WWF) und Friends of the Earth (FoE). Diese Vereinigungen betreiben Lobbyarbeit bei Konferenzen auf internationaler Ebene, mobilisieren die Öffentlichkeit und stellen ihr spezifisches Fachwissen zur Verfügung.
Diese Arbeit beschäftigt sich speziell mit der Fragestellung, welchen Einfluss die Umweltverbände im allgemeinen auf die Organe der Europäischen Union haben. Dazu werden zunächst die Begriffe Verbände bzw. NGO und Lobbying definiert und ein kurzer Blick auf die elementaren Funktionen der Organe der EU geworfen, um daraufhin die Einflussmöglichkeiten der Verbände auf die verschiedenen Organe einzeln darzustellen und um abschließend eine Einschätzung, wie viel Umweltpolitik bereits auf europäischer Ebene stattfindet und vor allem, welche Rolle die Umweltverbände dabei spielen, abgeben zu können.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- II.1 Begriffsdefinition
- II.2 Die Umweltverbände auf europäischer Ebene
- II.3 Der Einfluss der Umweltverbände auf die Organe der Europäischen Union
- II.3.1 Die Kommission
- II.3.2 Das Parlament
- II.3.3 Der Rat der Europäischen Union
- II.3.4 Der Europäische Rat
- II.3.5 Der Europäische Gerichtshof
- II.3.6 Einfluss auf das Gesetzgebungsverfahren
- II. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss von Umweltverbänden auf die Organe der Europäischen Union. Der Fokus liegt dabei auf der Definition und der Analyse der Rolle von NGOs, Lobbyismus und dem Einfluss dieser Akteure auf das europäische Gesetzgebungsverfahren.
- Begriffsdefinition von Umweltverbänden, NGOs und Lobbying
- Die Entwicklung der Umweltpolitik in der Europäischen Union
- Einfluss von Umweltverbänden auf verschiedene Organe der EU
- Der Prozess der Gesetzgebung im Bereich der Umweltpolitik
- Bedeutung von Umweltverbänden in der internationalen Umweltpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Entwicklung der Umweltpolitik auf internationaler Ebene und die Bedeutung von Umweltverbänden in diesem Kontext. Der Hauptteil setzt sich mit der Begriffsdefinition von NGOs, Verbänden und Lobbying auseinander und beleuchtet die Funktionsweise der Organe der Europäischen Union. Anschließend analysiert die Arbeit den Einfluss von Umweltverbänden auf die verschiedenen Organe der EU und stellt den Einfluss auf das Gesetzgebungsverfahren dar.
Schlüsselwörter
Umweltverbände, NGOs, Lobbying, Europäische Union, Umweltpolitik, Gesetzgebungsverfahren, Organe der EU, Einflussnahme, Internationale Umweltpolitik, Nachhaltige Entwicklung.
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- Daniel Valente (Autor), 2006, Umweltverbände und ihr Einfluss auf die Organe der Europäischen Union, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66261