Zunächst werden die historische Entwicklung, aktuelle rechtliche und wirtschaftspolitische Bedeutung der Gesellschaftsform GmbH als Hintergrundinformationen für die folgenden Analysen beschrieben werden.
Daraufhin werden die durch die aktuelle gesetzliche Mindestkapitalschwelle von 25 000 € ausgeübten Funktionen, aber auch die (im Laufe der Jahrzehnte) entstandenen Lücken, Nebenwirkungen und Problematiken aufgezeigt.
Danach werden die durch den Referentenentwurf vom 15.04.2005 begründete vorgesehene Senkung dieser Mindestschwelle auf 10 000 € und die daraus entstehenden Entwicklungen zu diskutieren.analysiert und bewertet.
Schließlich wird die vollständige Verzichtbarkeit eines gesetzlichen Mindestkapitals in Betracht gezogen und die Frage beantwortet werden, welche rechtlichen und wirtschaftlichen Instrumente in diesem Falle die bisher durch die Garantieziffer des Mindeststammkapitals erfüllten Funktionen übernehmen könnten.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- A) Historisches und Hintergründe
- Entstehung der GmbH als Gesellschaftsform
- I. Entwicklung der GmbH und Reformansätze
- 1. Entwicklung der wirtschaftlichen Bedeutung der GmbH
- 2. Reformen
- II. Die GmbH heute - Rechtstatsachen
- B) Die Funktionen des gesetzlichen Mindestkapitals von 25 000 €
- I. Ausstattung der Gesellschaft mit Eigenkapital – Finanzierung
- II. Bestandsschutz in der Anfangsphase
- III. Gläubigerschutz durch Haftungsfond anstelle persönlicher Haftung
- IV. Seriösitätsanforderung
- C) Auftretende Problematiken trotz oder wegen dieser Höhe des gesetzlichen Mindestkapitals
- I. Gründungsschwierigkeiten
- 1. Kapitalbedarf bei Dienstleistungsunternehmen
- 2. Folge für Neugründungen von Dienstleistungsunternehmen
- II. Gläubigerschutz
- 1. Sicherheit für Gläubiger nach Gründung – Trugschluss?
- 2. Versagen des Haftungsfondsprinzip bei vielen Insolvenzen
- a) Zahlungsunfähigkeit
- b) Überschuldung
- aa) Während des Geschäftsjahres festgestellte Überschuldung
- bb) Feststellen einer (leichten) Überschuldung am Bilanzstichtag
- III. Umgehung der Gründungsschwelle
- 1. Mantelkauf
- 2. Ausweichen auf ausländische Gesellschaftsformen
- I. Gründungsschwierigkeiten
- D) Der am 15.04.2005 vorgetragene Gesetzesentwurf als Lösungsansatz?
- I. Die Erhöhung der Attraktivität der GmbH für den Mittelstand
- 1. Gründung in wenigen Tagen durch elektronisches Handelsregister
- 2. Keine Überfinanzierung durch Orientierung an kleinen Dienstleistungsunternehmen
- II. Optimierung des Gläubigerschutzes
- 1. Beibehaltung des Haftkapitalsystems zum Schutz der Gläubiger vor Gründungsrisiken
- 2. Aufrechterhaltung der Seriösitätsschwelle
- 3. Einschätzung des Geschäftsrisikos liegt durch die Offenlegung der Haftungsmasse und der Einlagen beim Gläubiger
- 4. Individuelle Anpassung des Stammkapitals durch ökonomischen Anreiz
- III. Wettbewerbsfähigkeit der GmbH im europäischen Vergleich
- 1. 10000 € im Vergleich angemessen
- 2. Essenz - Die Summe aller Eigenschaften der Gesellschaftsform soll eine wettbewerbsfähige mittelständische Gesellschaft abgeben
- I. Die Erhöhung der Attraktivität der GmbH für den Mittelstand
- E) Zukunftsaussicht - Vollständige Verzichtbarkeit des Mindestkapitals?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Frage der Verzichtbarkeit des gesetzlichen Mindestkapitals für GmbHs. Ziel ist es, die Funktionen des Mindestkapitals zu analysieren und die damit verbundenen Probleme aufzuzeigen. Die Arbeit bewertet zudem einen Gesetzesentwurf zur Anpassung des Mindestkapitals.
- Historische Entwicklung der GmbH und ihre rechtliche Relevanz
- Funktionen des gesetzlichen Mindestkapitals (Finanzierung, Gläubigerschutz, Seriösität)
- Problematiken des derzeitigen Mindestkapitals (Gründungsschwierigkeiten, Umgehungsmöglichkeiten)
- Bewertung eines Gesetzesentwurfs zur Reform des Mindestkapitals
- Zukunftsperspektiven der Mindestkapitalregelung
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Verzichtbarkeit des gesetzlichen Mindestkapitals für GmbHs ein und umreißt den Aufbau der Arbeit. Sie skizziert die zentralen Forschungsfragen und den methodischen Ansatz.
A) Historisches und Hintergründe: Dieser Abschnitt beleuchtet die Entstehung und Entwicklung der GmbH als Gesellschaftsform, ihre wirtschaftliche Bedeutung und die durchgeführten Reformen. Er beschreibt den historischen Kontext und die rechtlichen Grundlagen der GmbH, um das Verständnis für die heutige Situation zu schaffen. Die Entwicklung der wirtschaftlichen Bedeutung wird in Verbindung mit den gesellschaftlichen und politischen Veränderungen der jeweiligen Epochen analysiert, und die Reformen werden im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die Mindestkapitalvorschriften betrachtet. Der aktuelle Rechtsstatus der GmbH wird ebenfalls umfassend dargestellt.
B) Die Funktionen des gesetzlichen Mindestkapitals von 25 000 €: Dieser Abschnitt analysiert die verschiedenen Funktionen des gesetzlichen Mindestkapitals. Die Ausstattung der Gesellschaft mit Eigenkapital zur Finanzierung wird im Detail betrachtet, ebenso wie der Bestandsschutz in der Anfangsphase und der Gläubigerschutz durch den Haftungsfond. Die Bedeutung der Seriösitätsanforderung als weitere Funktion des Mindestkapitals wird ebenfalls erörtert und kritisch hinterfragt. Die Argumentation beleuchtet die verschiedenen Perspektiven und Interessenslagen, die mit der Höhe des Mindestkapitals verbunden sind.
C) Auftretende Problematiken trotz oder wegen dieser Höhe des gesetzlichen Mindestkapitals: Hier werden die Probleme im Zusammenhang mit dem bestehenden Mindestkapital aufgezeigt. Die Schwierigkeiten bei der Gründung, insbesondere für Dienstleistungsunternehmen, werden analysiert. Der tatsächliche Gläubigerschutz wird kritisch hinterfragt und die Problematik der Umgehung des Mindestkapitals durch Mantelkauf oder die Wahl ausländischer Gesellschaftsformen wird ausführlich dargestellt. Der Abschnitt verknüpft die dargestellten Probleme mit der praktischen Anwendung des Rechts und liefert konkrete Beispiele.
D) Der am 15.04.2005 vorgetragene Gesetzesentwurf als Lösungsansatz?: Dieser Teil bewertet einen konkreten Gesetzesentwurf zur Reform des Mindestkapitals. Die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Erhöhung der Attraktivität der GmbH für den Mittelstand, zur Optimierung des Gläubigerschutzes und zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit im europäischen Vergleich werden umfassend diskutiert und bewertet. Der Abschnitt analysiert, ob der Gesetzesentwurf die bestehenden Probleme tatsächlich löst und welche weiteren Auswirkungen er haben könnte.
Schlüsselwörter
GmbH, Mindestkapital, Gründung, Gläubigerschutz, Finanzierung, Insolvenz, Gesetzesentwurf, Reform, Mittelstand, Wettbewerbsfähigkeit, Haftung, Eigenkapital, Seriösität, Rechtstatsachen, Gründungsrisiken.
FAQ: Seminararbeit zur Verzichtbarkeit des gesetzlichen Mindestkapitals für GmbHs
Was ist das Thema dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Frage, ob das gesetzliche Mindestkapital für GmbHs abgeschafft werden sollte. Sie analysiert die Funktionen des Mindestkapitals, die damit verbundenen Probleme und bewertet einen Gesetzesentwurf zur Anpassung des Mindestkapitals.
Welche Aspekte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die historische Entwicklung der GmbH, die Funktionen des Mindestkapitals (Finanzierung, Gläubigerschutz, Seriösität), Problematiken des bestehenden Mindestkapitals (Gründungsschwierigkeiten, Umgehungsmöglichkeiten), einen Gesetzesentwurf zur Reform des Mindestkapitals und die Zukunftsperspektiven der Mindestkapitalregelung.
Welche Funktionen hat das gesetzliche Mindestkapital von 25.000 €?
Das Mindestkapital dient der Ausstattung der Gesellschaft mit Eigenkapital zur Finanzierung, bietet Bestandsschutz in der Anfangsphase, schützt Gläubiger durch einen Haftungsfond und erfüllt eine Seriösitätsanforderung.
Welche Probleme ergeben sich aus der Höhe des Mindestkapitals?
Die Arbeit nennt Gründungsschwierigkeiten, insbesondere für Dienstleistungsunternehmen, Probleme beim Gläubigerschutz (der Haftungsfond versagt bei vielen Insolvenzen), und die Umgehung des Mindestkapitals durch Mantelkauf oder die Wahl ausländischer Gesellschaftsformen.
Was wird in dem Gesetzesentwurf vom 15.04.2005 vorgeschlagen?
Der Gesetzesentwurf zielt auf eine Erhöhung der Attraktivität der GmbH für den Mittelstand (z.B. Gründung in wenigen Tagen), eine Optimierung des Gläubigerschutzes (bei gleichzeitiger Beibehaltung des Haftkapitalsystems) und eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit im europäischen Vergleich (z.B. durch niedrigere Mindestkapitalanforderungen).
Wird in der Arbeit eine vollständige Verzichtbarkeit des Mindestkapitals befürwortet?
Die Arbeit untersucht die Frage der vollständigen Verzichtbarkeit des Mindestkapitals, bietet aber keine explizite Befürwortung oder Ablehnung an. Stattdessen wird eine umfassende Analyse der Vor- und Nachteile präsentiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
GmbH, Mindestkapital, Gründung, Gläubigerschutz, Finanzierung, Insolvenz, Gesetzesentwurf, Reform, Mittelstand, Wettbewerbsfähigkeit, Haftung, Eigenkapital, Seriösität, Rechtstatsachen, Gründungsrisiken.
Wie ist die Seminararbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Abschnitt zu den historischen Hintergründen, einen Abschnitt zu den Funktionen des Mindestkapitals, einen Abschnitt zu den bestehenden Problemen, einen Abschnitt zur Bewertung des Gesetzesentwurfs und einen Ausblick auf die Zukunftsperspektiven.
- Quote paper
- Iris Otto (Author), 2006, Die Verzichtbarkeit des gesetzlichen Mindestkapitals bei Gründung einer GmbH, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66344