Die Sorben - Wenden, ein wildes und kriegerisches Volk, sind die ersten Bewohner hiesiger Gegend, die uns die Geschichte aufweist. Sie waren ursprünglich Slawen und hatten sich bei ihren Wanderungen in Sachsen häufig ausgebreitet und überall angebaut. Ihre Länder teilten sie nach Art der alten Deutschen in gewisse Pagos oder Kreise ein, unter welchen der
Pagus Nudzizi in den damaligen Zeiten einer der vornehmsten war. In demselbigen lagen die Städte Wettin, Lobechün, und ohne Zweifel auch Brena.
Brena hat also, wie andere berühmte Städte Sachsens, seinen Ursprung den Wenden zu danken, welche es entweder völlig erbaut oder doch wenigstens den Grund dazu gelegt haben. Einige setzen zwar den Anfang dieses Städtchens weiter hinaus und wollen (wie der selige Pastor König in der Brenischen Marterwoche S. 9 aus einer Handschrift anführt) behaupten, dass Brennus, der Heerführer der Gallier, als er in Deutschland überall herumgeschweift,
verschiedene Städte nach seinem Namen, unter andren auch unser Brena und Brene unweit Mons im Hennegauischen, erbaut habe: Es verdient aber diese Erzählung um desto weniger Beifall, je mehr sie mit der Geschichte und Zeitrechnung streitet. Mit mehr Gewißheit kann man die Erbauung den Wenden zuschreiben, wenn man nur die Benennungen der benachbarten Städte und Dörfer etwas genauer betrachtet. Wann es aber erbaut worden und ob man es gleich anfangs für eine Stadt gehalten, kann man wegen Mangel an alten
Nachrichten nicht bestimmen. Zuerst wird desselben 1035 gedacht, da Gero die Grafschaft gestiftet. [1035 ist urkundlich nicht belegt, sondern von Köhler im Zusammenhang mit der Ermordung Markgraf Dietrichs von der sächsischen Ostmark, dem Vater der erstgenannten Brehnaer Grafen Gero und Thimo, nur vermutet.] 1142 unterschrieb Markgraf Konrad einen Brief an den Papst: in loco, qui dicitur Brenn [in dem Ort, der Brenn genannt wird], woraus
sich wahrscheinlich schließen läßt, dass Brena damals noch keine Stadt war. S. den Brief in Schöttgens Leben Konrads S. 289. Am Schluss [ ... ] die Vergebung des Magdeburgischen Bischofsgerichts an als Beweis, dass Brena und die umliegende Gegend schon damals unter dem Sprengel des Magdeburgischen Bischofs stand. Und 1220 wird es aber in einem Briefe Ottos und Dietrichs, Grafen von Brehna, eine Stadt genannt (es mag aber schon zuvor das
Städterecht erhalten haben). [...]
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Erster Abschnitt: Das Geschlecht der Grafen von Brehna
- Die Grafen von Brehna
- Das Brehnaer Geschlecht
- Zweiter Abschnitt: Die Stadt Brehna
- Die Gründung der Stadt
- Die Stadt Brehna im Mittelalter
- Die Stadt Brehna in der Neuzeit
- Dritter Abschnitt: Die Grafschaft Brehna
- Die Anfänge der Grafschaft
- Die Grafschaft Brehna im Mittelalter
- Die Grafschaft Brehna in der Neuzeit
- Vierter Abschnitt: Die Kirche in Brehna
- Die Kirche in Brehna im Mittelalter
- Die Kirche in Brehna in der Neuzeit
- Fünfter Abschnitt: Das Nonnenkloster in Brehna
- Sechster Abschnitt: Die Schulen in Brehna
- Die Schule in Brehna im Mittelalter
- Die Schule in Brehna in der Neuzeit
- Siebter Abschnitt: Die Wirtschaft in Brehna
- Die Wirtschaft in Brehna im Mittelalter
- Die Wirtschaft in Brehna in der Neuzeit
- Achter Abschnitt: Die Kultur in Brehna
- Die Kultur in Brehna im Mittelalter
- Die Kultur in Brehna in der Neuzeit
- Neunter Abschnitt: Die Politik in Brehna
- Die Politik in Brehna im Mittelalter
- Die Politik in Brehna in der Neuzeit
- Zehnter Abschnitt: Die Gesellschaft in Brehna
- Die Gesellschaft in Brehna im Mittelalter
- Die Gesellschaft in Brehna in der Neuzeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die „Sehbible“ des Pfarrers Johann Jakob Köhler präsentiert eine umfassende Chronik der Stadt und Grafschaft Brehna, beginnend mit ihren Anfängen bis hin zur Neuzeit. Das Werk befasst sich mit verschiedenen Aspekten der Brehnaer Geschichte, wie z. B. dem Geschlecht der Grafen von Brehna, der Stadtentwicklung, der Grafschaftsgeschichte, der kirchlichen Geschichte und dem Leben der Menschen in Brehna.
- Die Geschichte der Stadt und Grafschaft Brehna
- Das Geschlecht der Grafen von Brehna und ihre Rolle in der Region
- Die Entwicklung von Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur in Brehna über die Jahrhunderte
- Die Bedeutung von Religion und Kirche im Leben der Brehnaer Bevölkerung
- Die Herausforderungen und Veränderungen, die die Stadt und ihre Bewohner im Laufe der Zeit erlebt haben
Zusammenfassung der Kapitel
Das Werk beginnt mit einer umfassenden Darstellung des Geschlechts der Grafen von Brehna und ihrer Rolle in der Region. Die folgenden Kapitel befassen sich mit der Gründung und Entwicklung der Stadt Brehna, sowie mit der Geschichte der Grafschaft Brehna. Die „Sehbible“ beleuchtet die kirchliche Entwicklung in Brehna, einschließlich des Nonnenklosters und der Schulen. Weitere Kapitel behandeln die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse in Brehna, sowie die kulturellen und politischen Ereignisse, die die Stadt geprägt haben. Neben den historischen Fakten und Ereignissen widmet sich die „Sehbible“ auch den Lebensbedingungen der Menschen in Brehna, wobei besondere Aufmerksamkeit der Rolle der Religion und der sozialen Interaktion gewidmet wird.
Schlüsselwörter
Die „Sehbible“ von Johann Jakob Köhler beleuchtet die Geschichte der Stadt und Grafschaft Brehna, das Geschlecht der Grafen von Brehna, die Stadtentwicklung, die Grafschaftsgeschichte, die kirchliche Geschichte, die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse, die Kultur und die Politik der Stadt.
- Citation du texte
- Dipl.-Lehrer Armin Feldmann (Auteur), 2003, Geschichte der Stadt und Grafschaft Brehna, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66370