In seiner berühmtesten Schrift, seinem Hauptwerk „Leviathan or the Matter, Forme, and Power of a Commonwealth Ecclesiastical and Civil" (1651), beschreibt Hobbes wie seiner Meinung nach ein Staat beschaffen sein soll.
In dieser Darstellung der Lehre von der höchsten Staatsgewalt geht er davon aus, dass die Menschen im Naturzustand durch den Trieb zur Selbsterhaltung und einem unstillbaren Machtstreben bestimmt werden. Diese Seite der menschlichen Natur brachte Hobbes in den heute noch bekannten Wendungen „Der Mensch ist des Menschen Wolf", und „bellum omnium contra omnes" auf den Punkt.
Dennoch vermögen es die Menschen, sich kraft ihrer Vernunft Gesetze zu geben und sich in einem Gesellschaftsvertrag der Macht des Staates zu unterwerfen. Doch wie genau vollzieht sich nun der Prozess vom Naturzustand zum starken Staat? Wie bändigt der Staat das Machtstreben, den Selbstbehauptungswillen, die Gewalt und die Besitzgier des Menschen Wolf? Wie sehen die Rechte des Souveräns und die der Untertanen aus?
Antworten auf ebenjene Fragen soll die hier vorliegende Arbeit liefern.
Zu diesem Zweck soll Hobbes′ Ansatz zunächst im Kontext seiner Zeit betrachtet werden, da die Ursachen für Hobbes′ staatsphilosophische Überlegungen maßgeblich in den Umständen seiner Epoche zu finden sind. Deshalb wird im ersten Teil der Darstellung ein Blick auf die historische Situation im England des 16. und 17. Jahrhunderts geworfen. Diese kurze Betrachtung soll mit der Frage verknüpft werden, welche Auswirkungen die damaligen Begebenheiten auf Hobbes hatten.
An diesen geschichtlichen Exkurs schließt sich eine Untersuchung der Hobbes‘schen Anthropologie an, wobei gleichzeitig der Mensch im Naturzustand näher betrachtet werden soll. Eng verbunden mit dem Naturzustand sind schließlich auch das Naturrecht und die Naturgesetze, denen das nächste Kapitel gewidmet ist. Da Hobbes zufolge erst durch die Staatsgründung, die sich durch die Schließung eines Vertrages vollzieht, die Willkür und der Unfrieden des Naturzustandes überwunden werden, soll dem Hobbes‘schen Staatskonstrukt ebenfalls in einem Kapitel die Aufmerksamkeit gelten. Ehe abschließend ein kurzer Blick auf die Bedeutung der Hobbes‘schen Staatstheorie in der modernen Politikwissenschaft geworfen wird, sollen zuvor auch die Rechte, Pflichten und Freiheiten der Vertragsparteien, also sprich dem „Leviathan“ und seine Untertanen, nicht unerwähnt bleiben. Eine Zusammenfassung beschließt endlich die Darstellung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Zur Zeit und zur Person
- England zu Hobbes' Zeiten
- Die Auswirkungen auf Hobbes
- Die Anthropologie des Thomas Hobbes und der Naturzustand
- Naturrecht und Naturgesetz
- Vom Staate
- Rechte, Pflichten und Freiheiten im Staat
- Rechte und Pflichten des Leviathan
- Rechte und Freiheiten der Untertanen
- Die Bedeutung der Hobbes'schen Staatstheorie für die moderne Politikwissenschaft
- Zur Zeit und zur Person
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie sich der Prozess vom Naturzustand zum starken Staat vollzieht, anhand der Staatstheorie von Thomas Hobbes. Die Arbeit analysiert Hobbes' Argumentation im Kontext seiner Zeit und untersucht die anthropologischen Grundlagen seiner Theorie.
- Die historische Situation in England im 16. und 17. Jahrhundert und deren Einfluss auf Hobbes' Denken
- Die anthropologische Grundlage der Hobbes'schen Staatstheorie, insbesondere der Mensch im Naturzustand
- Naturrecht und Naturgesetz in der Hobbes'schen Philosophie
- Das Hobbes'sche Staatskonstrukt und die Überwindung des Naturzustandes
- Rechte, Pflichten und Freiheiten des Leviathan und der Untertanen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit, die Hobbes'sche Staatstheorie, vor und beschreibt die Fragestellung.
- Zur Zeit und zur Person: Dieses Kapitel beschreibt die historischen Umstände in England während Hobbes' Lebenszeit und erläutert, wie diese Ereignisse auf Hobbes' Denken einwirkten.
- Die Anthropologie des Thomas Hobbes und der Naturzustand: Dieses Kapitel analysiert Hobbes' anthropologische Grundannahmen und erklärt, wie der Mensch im Naturzustand nach Hobbes' Vorstellung funktioniert.
- Naturrecht und Naturgesetz: Dieses Kapitel befasst sich mit Hobbes' Konzepten von Naturrecht und Naturgesetz und deren Rolle im Übergang vom Naturzustand zum Staat.
- Vom Staate: Dieses Kapitel erläutert Hobbes' Theorie des Staates und untersucht die Mechanismen, durch die der Staat die Gewalt und den Unfrieden des Naturzustandes überwindet.
- Rechte, Pflichten und Freiheiten im Staat: Dieses Kapitel untersucht die Rechte, Pflichten und Freiheiten des Leviathan (des Souveräns) und der Untertanen im Hobbes'schen Staat.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen der Hobbes'schen Staatstheorie, darunter der Naturzustand, Naturrecht, Naturgesetz, Gesellschaftsvertrag, Leviathan, Souveränität, Macht, Gewalt, Freiheit, Sicherheit, und die Frage, wie sich die Willkür des Individuums im Naturzustand durch die Macht des Staates überwinden lässt.
- Citation du texte
- Claudia Wößner (Auteur), 2005, Wie vollzieht sich der Prozess vom Naturzustand zum starken Staat? Eine Betrachtung anhand Thomas Hobbes' 'Leviathan", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66434