Die aktuelle Kostensituation im Gesundheitswesen wird immer wieder als prekär und dramatisch dargestellt. […]
Die Vergütung der erbrachten Leistungen wird dazu auf der Grundlage eines international üblichen Klassifizierungssystems, den so genannten Diagnosis Related Groups (DRG), erfolgen. […]
Vor dem Hintergrund dieses neuen Finanzierungssystems im Krankenhauswesen und der neuen Herausforderungen, die hierdurch auf die Krankenhäuser zukommen, erscheint eine Überprüfung und Überarbeitung der Kostenrechnung in den Krankenhäusern angebracht. Aber auch andere Änderungen im Umfeld des Gesundheitswesens verlangen nach diesem Wandel. […]
Um die Kostenrechnung für den Krankenhaussektor beurteilen zu können, müssen zunächst die Rahmenbedingungen erläutert werden. Im ersten Kapitel wird dem Leser daher einführend die Struktur der Krankenhausversorgung näher gebracht. Die beteiligten Institutionen und Personengruppen werden mit den bestehenden Leistungsbeziehungen vorgestellt und erläutert.
Bei der Finanzierung von Krankenhäusern muss zwischen den Investitionen und den laufenden Betriebskosten unterschieden werden (duale Finanzierung). Dieses Konzept, die bisherige Entlohnung und die Neuerungen im Finanzierungsbereich werden im zweiten Kapitel aufgezeigt. Dabei gilt ein besonderes Augenmerk der grundlegenden Struktur und Systematik der DRGs.
Im dritten Kapitel, dem Hauptteil der Arbeit, wird die traditionelle bzw. klassische Kostenrechnung mit der Kostenarten und Kostenstellenrechnung auf Ihre Zweckmäßigkeit unter den neuen Bedingungen beleuchtet. Die Untersuchung der in der Industrie üblichen dritten Stufe der Kostenrechnung, die Kostenträgerrechnung, ist der logisch folgende Schritt. Die Kostenrechnung kann in verschiedenen Dimensionen ausgeprägt sein. Diese sind der Zeitbezug (Ist-, Normal- und Plankostenrechnung) und der Sachumfang (Voll- und Teilkostenrechnung). Es soll erörtert werden, welche dieser Varianten für den Krankenhausbereich am adäquatesten erscheint.
Im fünften Kapitel soll die Prozesskostenrechnung, in Kapitel sechs das Target-Costing sowie weitere Systeme auf Ihre Anwendbarkeit im Krankenhauswesen untersucht werden.
Im abschließenden sechsten Teil dieser Arbeit wird ein zusammenfassendes Fazit gezogen sowie mögliche Entwicklungstendenzen aufgeführt werden. Bei den Ausführungen wird dabei immer wieder zwischen rechtlich notwendigen und betriebswirtschaftlich sinnvollen Aspekten differenziert.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung und Einführung in die Thematik
- Die Struktur der Krankenhausversorgung in Deutschland
- Finanzierung deutscher Krankenhäuser
- Konzept der dualen Finanzierung
- Überblick über die bisherige Finanzierung der laufenden Kosten
- Neuerungen durch die GKV-Gesundheitsreform 2000
- Das G-DRG-System und dessen Funktionsweise
- Geplanter Ablauf der G-DRG-Einführung
- Mengensteuerung im neuen Vergütungssystem
- Klassische Kosten- und Leistungsrechnung unter den neuen Bedingungen
- Der Kosten- und Leistungsbegriff
- Grundsystematik der klassischen Kosten- und Leistungsrechnung
- Prüfung der Zweckmäßigkeit von Kostenarten- und Kostenstellenrechnung
- Die Situation vor Einführung der DRG
- Beurteilung der Eignung unter dem DRG-System
- Notwendigkeit der Ergänzung durch die Kostenträgerrechnung
- Wahl des Kostenträgers und Beurteilung des Vergütungssystems
- Verrechnungsverfahren der Kostenträgerrechnung
- Aufgaben der Kostenträgerrechnung
- Systematik des Kalkulationshandbuchs
- Kritische Betrachtung der Kostenträgerrechnung
- Aspekte des Zeitbezugs und des Sachumfangs
- Vollkosten- versus Teilkostenrechnung
- Untersuchung der Zweckmäßigkeit von Normal-, Plan- und Grenzplankostenrechnung
- Bedeutung der Prozesskostenrechnung unter dem DRG-System
- Beurteilung des Target Costing und weiterer Ansätze
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Auswirkungen des G-DRG-Systems auf die Kostenrechnung im Krankenhausbereich. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Aspekte der Kostenrechnung unter den neuen Bedingungen und evaluiert die Eignung klassischer und neuerer Kostenrechnungssysteme im Kontext der fallpauschalbasierten Vergütung.
- Die Funktionsweise des G-DRG-Systems und seine Auswirkungen auf die Krankenhausfinanzierung
- Die Relevanz verschiedener Kostenrechnungssysteme, wie Kostenarten- und Kostenstellenrechnung, unter dem G-DRG-System
- Die Bedeutung der Prozesskostenrechnung im Kontext des G-DRG-Systems
- Die Anwendung von Target Costing und anderen relevanten Ansätzen im Krankenhausbereich
- Entwicklungstendenzen und Herausforderungen der Kostenrechnung im Krankenhausbereich unter dem G-DRG-System
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Krankenhausfinanzierung in Deutschland ein und beschreibt die Struktur der Krankenhausversorgung sowie die Entwicklung der Gesundheitsausgaben. Die Arbeit beleuchtet die Neuerungen im Rahmen der GKV-Gesundheitsreform 2000 und erklärt das G-DRG-System sowie seine Funktionsweise. Kapitel drei befasst sich mit der klassischen Kosten- und Leistungsrechnung. Es werden die Grundsystematik, die Zweckmäßigkeit von Kostenarten- und Kostenstellenrechnung sowie die Notwendigkeit der Ergänzung durch die Kostenträgerrechnung analysiert. Kapitel vier untersucht die Bedeutung der Prozesskostenrechnung im Kontext des G-DRG-Systems. Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Beurteilung von Target Costing und weiteren Ansätzen im Krankenhausbereich.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit zentralen Aspekten der Kostenrechnung im Krankenhaus unter Berücksichtigung des Vergütungssystems G-DRG. Dabei werden Krankenhausfinanzierung, G-DRG-System, Kostenartenrechnung, Kostenstellenrechnung, Kostenträgerrechnung, Prozesskostenrechnung, Target Costing, sowie die Entwicklungstendenzen der Kostenrechnung im Krankenhausbereich beleuchtet.
- Arbeit zitieren
- Gregor Meyer (Autor:in), 2005, Kostenrechnung im Krankenhaus unter Berücksichtigung des Vergütungssystems G-DRG, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66642