Hochbegabte Menschen sind eine Bereicherung unserer Gesellschaft. Sie tragen zum stetigen Fortschritt in der Wissenschaft bei, haben oft außergewöhnliche Einfälle und Lösungsstrategien und sind häufig auch im sozialen Bereich sehr engagiert. Doch leider gehen noch immer viel zu viele Begabungen ungenutzt verloren, weil sie nicht oder nicht ausreichend gefördert wurden.
Die Bedürfnisse der hochbegabten Schüler sind viele Jahre lang vernachlässigt worden. Förderkonzepte wurden vorwiegend für lern- und leistungsschwache Schüler ausgearbeitet, während darauf vertraut wurde, dass die Hochbegabten das Potential besitzen, ihren Weg alleine und ohne Hilfen von außen zu gehen.
Dass dem nicht so ist, haben zahlreiche Wissenschaftler in den letzten Jahren bewiesen, und eine Vielfalt von Aufsätzen und Büchern zum Thema „Hochbegabung“ veröffentlicht. Die meisten dieser Autoren fordern eine grundsätzliche Öffnung der Schule und einen Unterricht, der sich an den Bedürfnissen aller Schüler orientiert.
Doch welche dieser Forderungen sind tatsächlich umsetzbar und wie können sie von Schulen realisiert werden? Unter welchen Bedingungen können alle Schüler, darunter insbesondere auch die hochbegabten Kinder, ihre Begabungen am besten entwickeln?
Diese Fragen sollen in der vorliegenden Arbeit beantwortet werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Vorstellung von Möglichkeiten der Identifizierung hochbegabter Schüler.
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG
- 2 THEORETISCHE GRUNDLAGEN
- 2.1 INTELLIGENZ
- 2.1.1 Definitionen von Intelligenz
- 2.1.2 Intelligenztheorien
- 2.2 KREATIVITÄT
- 2.2.1 Definitionsansätze
- 2.2.2 Das Verhältnis von Kreativität und Intelligenz
- 2.3 BEGABUNG UND HOCHBEGABUNG
- 2.3.1 Definitionsansätze und Definitionsklassen
- 2.3.2 Der in meiner Arbeit verwendete Begabungsbegriff
- 2.3.3 Formen der Begabung
- 2.3.4 Modelle der Hochbegabung
- 2.3.5 Das Verhältnis von Begabung und Leistung
- 3 HOCHBEGABTE IN SCHULE UND GESELLSCHAFT
- 3.1 VORURTEILE GEGENÜBER FÖRDERMAẞNAHMEN
- 3.1.1 Elitebildung
- 3.1.2 Chancengleichheit
- 3.1.3 Positive und negative Auslese
- 3.2 GRÜNDE FÜR DIE NOTWENDIGKEIT DER FÖRDERUNG HOCHBEGABTER
- 3.2.1 Förderung als gesetzliche und schulische Pflicht
- 3.2.2 Individuelle und gesellschaftliche Bedeutung der Förderung
- 3.2.3 Förderung als Prävention
- 3.3 MÖGLICHE PROBLEME HOCHBEGABTER
- 3.3.1 Schulische Probleme
- 3.3.1.1 Unterforderung
- 3.3.1.2 Mangel an Lernstrategien und Arbeitstechniken
- 3.3.1.3 Underachievement
- 3.3.1.4 Mangelnde Anstrengungsbereitschaft
- 3.3.2 Soziale Probleme
- 3.3.2.1 Isolation
- 3.3.2.2 Aggressivität
- 3.3.3 Innerpsychische Probleme
- 3.3.3.1 Psychosomatische Beschwerden
- 3.3.3.2 Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung
- 3.3.3.3 Ängstlichkeit
- 3.4 MERKMALE HOCHBEGABTER SCHÜLER
- 3.4.1 Beschleunigte frühkindliche Entwicklung
- 3.4.2 Frühes Interesse an Buchstaben sowie außergewöhnlicher Wortschatz
- 3.4.3 Großer Wissensdurst und vielseitige Interessen
- 3.4.4 Sehr gutes Gedächtnis
- 3.4.5 Perfektionismus
- 3.4.6 Auffälliges Sozialverhalten
- 3.4.7 Asynchrone Entwicklung
- 3.5 FORDERUNGEN AN DIE SCHULE
- 3.5.1 Förderung von kreativem und innovativem Denken
- 3.5.2 Individualisierung des Lehrstoffangebots
- 3.5.3 Förderung eines begabungsfreundlichen Klassenklimas
- 3.5.4 Veränderungen der Rolle und der Aufgaben des Lehrers
- 4 DIAGNOSTIK VON HOCHBEGABUNG
- 4.1 FUNKTIONEN DER HOCHBEGABUNGSDIAGNOSTIK
- 4.2 WICHTIGE GESICHTSPUNKTE BEI DER IDENTIFIKATION
- 4.3 ABLAUF DER IDENTIFIKATION
- 4.4 VERFAHREN
- 4.4.1 Intelligenztests
- 4.4.1.1 Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Kinder, Revision 1983
- 4.4.1.2 Raven-Matrizen-Test
- 4.4.1.3 Culture Fair Test
- 4.4.1.4 Kritik am Einsatz von Intelligenztests im Allgemeinen
- 4.4.2 Beobachtungsverfahren
- 4.4.2.1 Beobachtung durch Lehrer
- 4.4.2.2 Beobachtung durch Eltern
- 4.4.2.3 Beobachtung durch Peers
- 4.4.2.4 Selbstbeobachtung
- 4.4.2.5 Kritik am Beobachtungsverfahren im Allgemeinen
- 4.4.3 Weitere Möglichkeiten
- 4.4.3.1 Zensuren
- 4.4.3.2 Wettbewerbe
- 4.4.3.3 Integrativer Ansatz
- 4.4.3.4 Identifizierung hochbegabter Underachiever
- 4.4.4 Mögliche Entscheidungsfehler bei der Diagnostik
- 5 FÖRDERMÖGLICHKEITEN
- 5.1 INNERE DIFFERENZIERUNG ALS ENRICHMENT
- 5.1.1 Wochenplan und Tagesplan
- 5.1.1.1 Gestaltung und Ablauf der Arbeit mit dem Wochenplan
- 5.1.1.2 Gestaltung und Ablauf der Arbeit mit dem Tagesplan
- 5.1.1.3 Die Vorteile der Wochenplanarbeit für hochbegabte Schüler
- 5.1.2 Freie Arbeit
- 5.1.2.1 Gestaltung und Ablauf der freien Arbeit
- 5.1.2.2 Die Vorteile der freien Arbeit für hochbegabte Schüler
- 5.1.3 Stationenlernen
- 5.1.3.1 Gestaltung und Ablauf des Stationenlernens
- 5.1.3.2 Die Vorteile des Stationenlernens für hochbegabte Schüler
- 5.1.4 Werkstattarbeit
- 5.1.4.1 Gestaltung und Ablauf der Werkstattarbeit
- 5.1.4.2 Die Vorteile der Werkstattarbeit für hochbegabte Schüler
- 5.1.5 Interaktives Lernen am PC
- 5.1.5.1 Gestaltung und Ablauf des Lernens am PC
- 5.1.5.2 Die Vorteile des Lernens am PC für hochbegabte Schüler
- 5.1.6 Raum für entdeckendes und selbstgesteuertes Lernen
- 5.1.6.1 Gestaltung und Ablauf des selbstgesteuerten Lernens
- 5.1.6.2 Die Vorteile des selbstgesteuerten Lernens für hochbegabte Schüler
- 5.1.7 Projektarbeit
- 5.1.7.1 Gestaltung und Ablauf der Projektarbeit
- 5.1.7.2 Die Vorteile der Projektarbeit für hochbegabte Schüler
- 5.2 ÄUBERE DIFFERENZIERUNG ALS ENRICHMENT
- 5.2.1 Arbeitsgemeinschaften
- 5.2.1.1 Ablauf und Gestaltung von Arbeitsgemeinschaften
- 5.2.1.2 Die Vorteile von Arbeitsgemeinschaften für hochbegabte Schüler
- 5.2.2 Wettbewerbe
- 5.2.2.1 Ablauf und Ziele von Wettbewerben
- 5.2.2.2 Die Vorteile von Wettbewerben für hochbegabte Schüler
- 5.2.3 Kurse in Zusammenarbeit mit außerschulischen Anbietern
- 5.2.3.1 Ablauf und Gestaltung der Kooperation
- 5.2.3.2 Beispiel der Mathematik-Lernwerkstatt der TU Braunschweig
- 5.2.3.3 Die Vorteile von außerschulischen Kursen für hochbegabte Schüler
- 5.3 AKZELERATION
- 5.3.1 Überspringen von Klassen
- 5.3.1.1 Die gesetzlichen Grundlagen des Überspringens
- 5.3.1.2 Bedenken gegenüber dem Springen
- 5.3.1.3 Forschungsergebnisse
- 5.3.1.4 Der geeignete Zeitpunkt für ein Springen
- 5.3.1.5 Voraussetzungen für das Springen
- 5.3.2 Fachspezifische Akzeleration: Teilunterricht in höheren Klassen
- 5.3.2.1 Teilunterricht als Maßnahme für einseitig Begabte
- 5.3.2.2 Teilunterricht als vorbereitende Maßnahme für ein Springen
- 5.3.3 Vorzeitige Einschulung
- 5.3.3.1 Vorzeitige Einschulung zum Beginn eines neuen Schuljahres
- 5.3.3.2 Vorzeitige Einschulung ins bereits laufende Schuljahr
- 5.4 ZUSATZ- UND ERGÄNZUNGSANGEBOTE
- 5.4.1 Förderung der Motorik und der Konzentration
- 5.4.2 „Knobelaufgabe der Woche“
- Definition und Abgrenzung des Begriffs der Hochbegabung
- Besonderheiten und Bedürfnisse hochbegabter Schüler
- Diagnostik von Hochbegabung in der Grundschule
- Förderung von Hochbegabung in der Grundschule
- Kritik und Herausforderungen im Umgang mit hochbegabten Schülern
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Hochbegabung und dessen Bedeutung für die Schule und die Gesellschaft. Ziel ist es, die theoretischen Grundlagen der Hochbegabung zu erarbeiten, die Herausforderungen für hochbegabte Schüler aufzuzeigen und konkrete Fördermöglichkeiten in der Grundschule zu präsentieren. Darüber hinaus soll der Prozess der Diagnose von Hochbegabung mit seinen Methoden und Schwierigkeiten beleuchtet werden.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Hochbegabung ein und stellt die Relevanz der Thematik für Schule und Gesellschaft heraus. Kapitel 2 behandelt die theoretischen Grundlagen der Hochbegabung und beleuchtet die verschiedenen Definitionen von Intelligenz, Kreativität und Begabung, sowie deren Zusammenhänge. Kapitel 3 widmet sich den Vorurteilen gegenüber Fördermaßnahmen für Hochbegabte und den Gründen für die Notwendigkeit der Förderung. Außerdem werden typische Probleme hochbegabter Schüler, wie Unterforderung, soziale Schwierigkeiten und innerpsychische Konflikte, beleuchtet. Kapitel 4 widmet sich der Diagnose von Hochbegabung und den verschiedenen Verfahren, die zur Identifizierung hochbegabter Schüler eingesetzt werden können. Kapitel 5 schließlich beleuchtet die verschiedenen Fördermöglichkeiten, die in der Grundschule zur Verfügung stehen, und zeigt die Vor- und Nachteile der jeweiligen Methoden auf.
Schlüsselwörter
Hochbegabung, Intelligenz, Kreativität, Diagnostik, Förderung, Schule, Gesellschaft, Underachievement, Enrichment, Akzeleration, Differenzierung, Wochenplanarbeit, Stationenlernen, Werkstattarbeit, Projektarbeit, Arbeitsgemeinschaften, Wettbewerbe, außerschulische Angebote, Überspringen von Klassen, Teilunterricht.
- Arbeit zitieren
- J.-M. Dammann (Autor:in), 2005, Hochbegabte Schüler: Möglichkeiten der Diagnose und Förderung in der Grundschule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66742