Das Thema „Mallorca. Massentourismus im Konflikt mit Umwelt- und Naturschutz.“ beleuchtet den wichtigsten Wirtschaftszweig der Baleareninsel unter dem Aspekt einer konkurrierenden raumrelevanten Wertkategorie, den Schutz des Naturraumes. Daher wird zunächst der Raum Mallorca mit seinen ökologischen Grundlagen und seinem nicht-touristischen Nutzungspotenzial vorgestellt, bevor in einem weiteren Schritt die Entwicklung des Tourismus von seinem Beginn und in jüngerer Zeit dargelegt wird. Ursachen und Folgen des Tourismus sowie Maßnahmen, die vor allem die Umweltschutzorganisation Grup Balear d´Ornitologia i Defensa de la Naturalesa trägt, bilden den zweiten Teil der Arbeit.
Der Tourismus auf Mallorca entwickelt sich in jüngerer Zeit neben dem Massen- auch zum Qualitätstourismus hin, was auch zu einer räumlichen Ausweitung auf der Insel führt, sodass im Zusammenhang dieser Hausarbeit auch auf diese Form des Tourismus einzugehen sein wird.
Im Rahmen eines Seminars im vorigen Wintersemester (2004/2005) fand eine Exkursion nach Mallorca statt, die Gelegenheit bot sich über die Problematik vor Ort einen genaueren Überblick zu schaffen. So sind einige der Ausführungen nicht nur auf die im Literaturverzeichnis angegebenen Quellen, sondern auch auf die originale Begegnung direkt zurückzuführen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Der Raum Mallorca – Grundlagen und Nutzungen
3 Entwicklung des Tourismus
4 Die jüngere Entwicklung des Tourismus und entstandene Nutzungskonflikte
5 Mangelhafte Gesetzgebung als Ursache für touristische Übernutzung
6 Ursachen und Auswirkungen des Tourismus auf das Ökosystem
6.1 Nutzungskonflikt in der Land-Meer-Zone
6.2 Nutzungskonflikt im Landesinneren
7 GOB – Maßnahmen zum Schutz der Umwelt
8 Fazit
9 Literatur
1 Einleitung
Das Thema „Mallorca – Massentourismus und Umwelt- und Naturschutz im Konflikt“ beleuchtet den wichtigsten Wirtschaftszweig der Baleareninsel unter dem Aspekt einer konkurrierenden raumrelevanten Wertkategorie, den Schutz des Naturraumes. Daher wird zunächst der Raum Mallorca mit seinen ökologischen Grundlagen und seinem nicht-touristischen Nutzungspotential vorgestellt, bevor in einem weiteren Schritt die Entwicklung des Tourismus von seinem Beginn und in jüngerer Zeit dargelegt wird. Ursachen und Folgen des Tourismus sowie Maßnahmen, die vor allem die Umweltschutzorganisation Grup Balear d´Ornitologia i Defensa de la Naturalesa trägt, bilden den zweiten Teil der Arbeit.
Der Tourismus auf Mallorca entwickelt sich in jüngerer Zeit neben dem Massen- auch zum Qualitätstourismus hin, was auch zu einer räumlichen Ausweitung auf der Insel führt, sodass im Zusammenhang dieser Hausarbeit auch auf diese Form des Tourismus einzugehen sein wird.
Im Rahmen eines Seminars im vorigen Wintersemester (2004/2005) fand eine Exkursion nach Mallorca statt, die Gelegenheit bot sich über die Problematik vor Ort einen genaueren Überblick zu schaffen. So sind einige der Ausführungen nicht nur auf die im Literaturverzeichnis angegebenen Quellen, sondern auch auf die originale Begegnung direkt zurückzuführen.
2 Der Raum Mallorca – Grundlagen und Nutzungen
Die spanische Insel Mallorca liegt im westlichen Mittelmeer und ist mit 3640qm die größte balearische Insel. Mallorcas Landschaft lässt sich in drei große Naturräume gliedern. Ein Naturraum ist das Hauptgebirge Serra de Tramuntana, welches sich über den Nord-Westen der Insel erstreckt. Diese Ausdehnung von Sant Telm bis zum nördlichsten Punkt, dem Cap Formentor, ist zudem mit circa 110 Kilometern die längste Ausdehnung.
Die Serra de Tramuntana ist ein junges Faltengebirge
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: www.planet-wissen.de alpinen Typs.
Ihr höchster Gipfel ist mit einer Höhe von 1443m der Puig Mayor. Steile Schluchten und wilde Canyons prägen das Landschaftsbild im Nord-Westen. Das Mittelgebirge und Hügelland im Osten Mallorcas ist eine weitere große Landschaftseinheit Mallorcas, wobei die Mittelgebirgslandschaft der Serres de Llevant nur Höhen zwischen 400m und 500m im Durchschnitt erreicht. Die dritte große Landschaftseinheit ist das mallorquinische Flachland, welches aus dem innermallorquinischen Flachland als flache Ebene zwischen den beiden Gebirgszügen sowie der Schwemmlandebene, flachen Sand- und Kiesküsten, besteht. Im innermallorquinischen Flachland wird überwiegend Landwirtschaft betrieben, da der Boden, bedingt durch Meeresablagerungen des Tertiärs und Abtragungsschutt der Gebirge, als sehr fruchtbar gilt.
Zudem führt durch dieses Gebiet die Hauptverkehrsachse Palma-Inca-Alcudia.
Klimatisch bestimmt Mallorca ein gemäßigtes subtropisches Klima. Die Winter sind mild und die Sommer sehr heiß und trocken. Die mittlere Monatstemperaturkurve liegt in den Monaten Mai bis Septemper teilweise sogar deutlich über der Niederschlagskurve. Es handelt sich hier demnach um aride Monate.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die restlichen Monate sind humid. Im Winter liegen die Temperaturen tagsüber durchschnittlich bei 15 Grad, im Sommer dann bei 25 Grad Celsius bei einem Mittel von 8 Sonnenstunden pro Jahr. Die Tiefstwerte sind im Januar mit durchschnittlichen 9,2° C relativ gering, während im Juli die Höchstwerte bei warmen 24,1° C liegen. Der Jahresniederschlag beträgt 463,5mm. Im Süden der Insel sind die Niederschlagswerte geringer, da die von Norden kommenden Tiefdruckgebiete sich über der im Nord-Westen gelegenen Serra de Tramuntana abregnen.
Mallorcas Böden sind, bedingt durch ihre geringe Wasserspeicherkapazität sowie ihre Armut an Nährstoffen beziehungsweise ihre Flachgründigkeit, für eine landwirtschaftliche Nutzung wenig geeignet. Die Erträge der traditionellen Landwirtschaft erweisen sich nicht als rentabel. Des Weiteren ist der hohe Anteil der Kleinbauern (64% sind Kleinbetriebe) ein Problempunkt, da das Kleinbauerntum meist am Existenzminimum lebt. Düngung ist daher selten, was die Erträge natürlich sinken lässt. Abwanderung der Landbevölkerung in die Stadt ist die Folge, da zudem andere Wirtschaftszweige wie die Tourismusbranche höhere Rentabilität versprechen.
Vorwiegend junge Landarbeiter zog es in der Vergangenheit von der Agrarwirtschaft in das produzierende Gewerbe. Touristische Einrichtungen wie Hotels und ebenso die verstärkte Nachfrage nach Handelsgütern wie Schmuck- oder Lederwaren lockten die junge Bevölkerung in die Städte, was eine Überalterung auf dem Land nach sich zog. War 1920 der Anteil der Beschäftigten in der Landwirtschaft noch bei 56%, so lag
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Eigne Quelle: Perlenverkauf in Manacor
1973 nur noch bei 19%. Im Gegensatz dazu stieg die Zahl der Beschäftigten im produzierenden Gewerbe im gleichen Zeitraum von 30.000 Arbeitern bis auf 77.000 Arbeiter an. Mit dem Einsatz des Massentourismus in den sechziger Jahren erlangte neben dem Bausektor das Leder- und Schmuckgewerbe einen immensen Aufschwung. Das Ledergewerbe mit dem Produktionszentrum Inca im Landesinneren Mallorcas konnte die Produktion zwischen 1960 und 1967 um das 760% steigern. In den sechziger Jahren stammten rund 25% der spanischen Schuhe von den Balearen. Auch die in Manacor angefertigten Perlen fanden zu dieser Zeit wie auch heute noch einen echten Absatzboom.
Der Wandel von der Landwirtschaft zur Industrie im vergangenen Jahrhundert spiegelt sich in der Bevölkerungsdynamik wider. Die Bevölkerung Mallorcas hat sich von einer eher traditionell ländlichen zu einer modernen städtischen Gesellschaft entwickelt. Ausgangspunkt dieses Wandels ist auch hier der Beginn des Massentourismus auf den im folgenden noch genauer einzugehen sein wird. Seit den sechziger Jahren, dem Beginn des Badetourismus, welcher Millionen von Touristen auf die Insel lockte, ist die Bevölkerungsentwicklung durch ein positives Wanderungssaldo gekennzeichnet.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
eigene Quelle: S´Arenal
Die großen Auswanderungsraten früherer Zeiten gehören längst der Vergangenheit an. Von den insgesamt 753.584 Einwohnern (2003) leben mit 332.600 Einwohnern (2003) circa 45% in der Hauptstadt Palma. Außerdem weist die Region an der Hauptverkehrsachse, die von Palma nach Inca führt, sowie die Küstenregionen eine hohe Bevölkerungsdichte auf. Die Küstenregionen haben im Zuge der Tourismusentwicklung eine enorme Zunahme der Bevölkerung erfahren, während die ländlich geprägten Orte im Landesinneren eine Stagnation beziehungsweise einen Rückgang der Bevölkerung, bedingt durch die bereits erwähnte Landflucht und die Verlagerung des sozialen und wirtschaftlichen Lebens an die Küste, erlebten. Jeder zehnte Einwohner Mallorcas ist Ausländer, wobei 51% der Ausländer aus Europa kommen.
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