Die vorliegende Hauarbeit beschäftigt sich mit dem „Fall Sebnitz“, der vor einigen Jahren die Öffentlichkeit schockiert und eine Grundsatzdebatte über Medienethik ausgelöst hat. Damals paralysierte die unglaubliche Geschichte des kleinen Joseph Abdullah, der anscheinend von einer Horde Rechtsradikaler in einem Freibad ertränkt wurde, die ganze Bundesrepublik. Die Indizienlage schien eindeutig, der filmreife Stoff real - mitten in Deutschland und natürlich im Osten.
Aber urplötzlich war die Beweislage doch nicht mehr so ganz klar und der wahre Hintergrund der Story kam langsam ans Tageslicht. Der Tod des kleinen Joseph Abdullah entwickelte sich schließlich zu einem Mediengau - die anfangs inszenierte Geschichte über einen armen kleinen ermordeten Jungen, eine heldenhafte Mutter, eine provinzielle, faschistische ostdeutsche Kleinstadt und einen selbstgerechten und handlungsunfähigen Rechtsapparat flog auf.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aufbau der Arbeit
- Journalistische Ethik
- Ethiktheorien im Journalismus
- Der Pressekodex
- Der Fall Sebnitz: Ablauf der Geschehnisse
- Der „wahre“ Ablauf
- Der Ablauf der medialen Berichterstattung
- Der erste Tag der Berichterstattung: „Kleiner Joseph – gegen 50 Neonazis hatte er keine Chance“
- Die folgende Berichterstattung
- Die folgenden zwei Wochen: Die weitere Chronologie des Falles
- Analyse der Berichterstattung
- Journalistische Mängel bei der Berichterstattung in Sebnitz
- Recherchefehler
- Mängel der Themenbewertung und der Rubrizierung
- Emotionalisierungen
- Verstöße gegen Prinzipien journalistischer Ethik
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert den „Fall Sebnitz“ und beleuchtet die ethischen und journalistischen Herausforderungen, die sich im Zuge der medialen Berichterstattung über diesen Fall ergeben haben. Die Arbeit untersucht, inwieweit die Berichterstattung den Prinzipien journalistischer Ethik entsprach und welche ethischen Dilemmata im Kontext des Boulevardjournalismus auftreten können.
- Analyse der medialen Berichterstattung über den „Fall Sebnitz“
- Bewertung der journalistischen Ethik im Kontext des Boulevardjournalismus
- Identifizierung von Fehlern und Mängeln in der Berichterstattung
- Untersuchung der Rolle des Pressekodexes im Umgang mit ethischen Herausforderungen
- Diskussion der Bedeutung von Objektivität und Wahrheitsfindung im Journalismus
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema „Fall Sebnitz“ ein und beschreibt die Relevanz des Themas im Kontext der Medienethik. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und die behandelten Aspekte.
- Das zweite Kapitel beleuchtet die journalistische Ethik und stellt verschiedene ethische Ansätze im Journalismus vor. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Pressekodex als Leitfaden für journalistisches Handeln.
- Das dritte Kapitel beschreibt den Ablauf der Ereignisse in Sebnitz, sowohl den „wahren“ Verlauf als auch die mediale Berichterstattung, insbesondere die Berichterstattung der BILD-Zeitung.
Schlüsselwörter
Journalistische Ethik, Boulevardjournalismus, „Fall Sebnitz“, Medienethik, Pressekodex, Objektivität, Wahrheitsfindung, Recherchefehler, Emotionalisierung, Verstöße gegen journalistische Ethik, BILD-Zeitung.
- Quote paper
- Meiko Merda (Author), 2003, Sebnitz, Fallbeispiel eines medialen Supergaus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67170