Übergewicht und Adipositas im Kindesalter. Ein Problem für den Sportunterricht an Schulen


Diplomarbeit, 2006

107 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

Einleitung

1. Übergewicht und Adipositas – Was ist das?
1.1 Definition von Übergewicht und Adipositas
1.2 Methoden zur Bestimmung von Übergewicht und zur Messung der Fettverteilung
1.2.1 Body Mass Index
1.2.2 Broca-Methode
1.2.3 Hautfaltendicke
1.2.4 Waist-to-Hip-Ratio
1.2.5 Weitere Methoden

2. Ursachen von Übergewicht und Adipositas
2.1 Genetische Veranlagung
2.2 Fehlernährung
2.3 Bewegungsmangel
2.4 Psychologische und psychosoziale Ursachen

3. Folgen von Übergewicht und Adipositas
3.1 Medizinische Folgen
3.2 Psychische und psychosoziale Folgen
3.3 Ökonomische Folgen

4. Therapie von Übergewicht und Adipositas
4.1 Verhaltenstherapie
4.2 Ernährungstherapie
4.3 Bewegungstherapie
4.4 Therapieprogramme

5. Übergewicht und Adipositas an Karlsruher Schulen
5.1 Methode
5.2 Ergebnisse

6. Schule und Gesundheit
6.1 Schulische Gesundheitsförderung und Gesundheitserziehung
6.2 Schule und Adipositas
6.2.1 Lehrer
6.2.2 Ernährung
6.2.3 Bewegte Pausen
6.2.4 AG’s
6.2.5 Kooperationen

7. Fächerverbund Bewegung, Spiel und Sport
7.1 Aufgaben im Fächerverbund Bewegung, Spiel und Sport
7.2 Kompetenzen und Inhalte
7.3 Übergewichtige oder adipöse SchülerInnen im Sportunterricht
7.4 Umsetzung im Bewegungs-, Spiel und Sportunterricht
7.4.1 Motivation zu Bewegung und Sport
7.4.2 Belastung
7.4.2 Orthopädie
7.4.4 Körperwahrnehmung
7.4.5 Koordination, Kraft, Beweglichkeit, Ausdauer
7.4.6 Aggression, Frust, Angst und Wut
7.4.7 Sportarten
7.4.8 Exkursion
7.5 Notengebung im Sportunterricht bei übergewichtigen und adipösen

Kindern

Fazit

Literaturverzeichnis

Anhang

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

Abbildung 1: Perzentilkurven für den Body Mass Index (Mädchen 0 – 18 Jahre)

Abbildung 2: Perzentilkurven für den Body Mass Index (Jungen 0 – 18 Jahre)

Abbildung 3: Methodenvergleich zur Teilkörpermassenbestimmung

Abbildung 4: Entwicklung der Fernsehlandschaft in Deutschland

Abbildung 5: Indikationsstellung zu therapeutischen Maßnahmen bei Adipositas in

Abhängigkeit vom Alter und der vorhandenen Komorbidität

Tabelle 1: Bewertung des Body Mass Index

Tabelle 2: Anthropometrische Daten

Tabelle 3: Gewichtsklassen der Kinder

Tabelle 4: Gewichtsklassen nach Mädchen und Jungen

Tabelle 5: Gewichtsklassen nach Stadt und Land

Einleitung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Dermaßen prägnant und unverblümt bringen es die Zeitungen ihren Lesern auf den Tisch.

Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen haben in den letzten 20 Jahren enorm zugenommen und gelten in allen Industrienationen als Volkskrankheit Nummer eins. Untersuchungen bei Erstklässlern in Nordrheinwestfalen, Jenaer Kindern und das CrescNet-Projekt geben genaue Zahlen über den Anstieg von Übergewicht und Adipositas (s. Anhang 1).[1]

Laut KiGGs leiden heute 15% der Kinder und Jugendlichen zwischen 3 und 17 Jahren unter Übergewicht, 6,3% unter Adipositas (s. Anhang 2).[2]

Dieses Problem ist so alarmierend, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Adipositas schon als „Epidemie des 21. Jahrhunderts“ benennt.[3]

Schon heute sind über 6% der Krankheitskosten – etwa 15 Milliarden Euro jährlich – der Adipositas zuzuschreiben.[4]

Ich habe festgestellt, dass das Thema Übergewicht in der Schule leider viel zu kurz kommt. Ein Grund dafür ist das Unwissen darüber, wie leicht sich das Thema in den Unterricht und in den Schulalltag integrieren lässt. Ich hoffe, dass ich in meiner Wissenschaftlichen Hausarbeit den Weg zu einem kindgerechten Umgang mit dem Thema zeigen kann.

Ich habe mich bemüht, eine gute Kombination aus Theorie und Praxis zu finden. In der Theorie zeige ich, was Übergewicht und Adipositas ist, welche Ursachen und Folgen diese Krankheiten haben und was für Therapien und Programme es gibt.

In der Praxis messe ich den Body-Mass-Index von Erstklässlern an Karlsruher Schulen und gebe dann Tipps und Anregungen, wie die Schule und vor allem der Sportunterricht unseren Pfundskindern helfen können.

Man wird staunen, wie viel man selbst als Lehrer helfen und welche Last man unseren Pfundskindern von den Schultern nehmen kann.

1. Übergewicht und Adipositas – Was ist das?

1.1 Definition von Übergewicht und Adipositas

Bjarnason-Wehrens versteht unter Adipositas einen „übermäßigen Fettanteil an der Körpermasse“ (Bjarnason-Wehrens, 2005, S.10).

Nach Kromeyer-Hauschild liegt eine Adipositas vor, wenn der „Anteil des Fettgewebes an der Gesamtkörpermasse über eine definierte Grenze kritisch erhöht ist“ (Kromeyer-Hauschild, 2005, S.4).

Übergewicht und Adipositas werden häufig irrtümlich als Synonyme gebraucht, obwohl man sie besser getrennt behandeln sollte.

Übergewicht besteht, wenn das „körperhöhenbezogene Körpergewicht ein bestimmtes Maß übersteigt“ (Kromeyer-Hauschild, 2005, S.4). Bei Adipositas aber ist der erhöhte Fettanteil entscheidend.

Adipositas ist meistens mit Übergewicht verbunden, aber übergewichtige Personen sind nicht unbedingt adipös.

1.2 Methoden zur Bestimmung von Übergewicht und zur Messung der Fettverteilung

1.2.1 Body Mass Index

Für die Bestimmung von Übergewicht und Adipositas bei Kindern hat sich der Body Mass Index (BMI) weltweit durchgesetzt.[5]

Er errechnet sich aus Körpergewicht, gemessen in Kilogramm, geteilt durch die Körpergröße, gemessen in Metern, zum Quadrat:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[6]

Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG) hat für den BMI für Erwachsene folgendes festgelegt:

Tabelle 1: Bewertung des Body Mass Index[7]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Laut dieser Einteilung bestimmt bei Erwachsenen allein der BMI Übergewicht (BMI >25 kg/m2) oder Adipositas (BMI >30 kg/m2).

Der BMI stimmt mit der Fettgewebsmasse bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen ziemlich gut überein.

Bei Kindern ist es wegen sich ständig im Wandel befindender Größe und Gewicht sowie der großen Unterschiede bei Jungen und Mädchen nötig, neben dem BMI noch einen anderen Wert hinzuzuziehen: die BMI-Perzentile.

BMI-Perzentile umfassen das Alter von 0 bis 18 Jahren und werden in Deutschland von der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA) empfohlenen.[8]

Sie bieten einen fließenden Übergang zu den BMI-Werten der Erwachsenen. Mit Hilfe der BMI-Perzentilen kann nun abgelesen werden, in welchem Bereich sich ein Kind mit seinem BMI befindet.

Diagramm für Mädchen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Perzentilkurven für den Body Mass Index (Mädchen 0 – 18 Jahre)[9]

Diagramm für Jungen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Perzentilkurven für den Body Mass Index (Jungen 0 – 18 Jahre)[10]

Bis zur 10. Perzentile hat ein Kind Untergewicht, zwischen der 10. und 90. Perzentile Normalgewicht, von der 90. bis zur 97. Perzentile Übergewicht, ab der 97. Perzentile Adipositas und ab der 99,5. Perzentile extreme Adipositas.

Bei der Bestimmung von Übergewicht und Adipositas bei Kindern hat der BMI den Vorteil, dass ein- und dieselben Parameter – Körpergröße und Körpergewicht – in jedem Alter gebraucht werden können.[11]

Der BMI kann in der Schule sehr gut angewendet werden.

Dem Anhang 3 und 4 sind genaue BMI-Tabellen der Perzentilwerte von Mädchen und Jungen zu entnehmen.

1.2.2 Broca-Methode

Broca, ein französischer Chirurg aus dem 20. Jahrhundert, hat für das Normal- oder Sollgewicht der Männer folgende Formel aufgestellt:

Körpergröße (in cm) – 100 = Normal- oder Sollgewicht[12]

Bei Frauen werden gewöhnlich noch 5 – 10% abgezogen. Bei Kindern darf diese Formel für das Normal- oder Sollgewicht nicht gebraucht werden.

Der Vorteil der Broca-Methode ist der, dass mit der einfachen Formel sowohl das Über- als auch das Untergewicht schnell und einfach errechnet werden können. Auch könnte der Lehrer die Broca-Methode an seinen SchülerInnen anwenden.

Da der Broca-Index aber mit der Gesamtkörpermasse bei kleinen und großen Menschen relativ schlecht korreliert, sollte er aber nicht mehr angewendet werden.[13]

1.2.3 Hautfaltendicke

Eine andere Methode ist die Hautfaltenmessung, auch Kalipermetrie genannt. Die Haut wird mit Zeigefinger und Daumen an Bizeps, Trizeps, Subscapularis und Suprailiacus abgehoben und mit einem Kaliper (Messzange) gemessen.

Ein Vorteil der Hautfaltendickemessung liegt darin, dass sie sehr günstig und genau ist.[14]

Der große Nachteil ist der, dass diese Methode keinen Bezug auf die individuelle Fettverteilung und das intra-abdominale Fett nimmt.[15]

1.2.4 Waist-to-Hip-Ratio

Die Waist-to-Hip-Ratio (WHR) wird durch den Quotient von Taillenumfang (in cm) und Hüftumfang (in cm) ermittelt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[16]

Die Messung von Taillen- und Hüftumfang erfolgt im Stehen. Der Umfang der Taille wird zwischen Rippenunter- und Beckenoberrand gemessen, der Hüftumfang in der Höhe des Rollhügels (Trochanter major).[17]

Bei Frauen mit einem WHR > 0,85 und Männer > 1,0 liegt eine abdominale Adipositas vor. Ist der WHR < 1,85 oder < 1,0, so spricht man von einer glutaeo-femoralen Adipositas.

Bei der abdominalen Fettverteilung („Apfelform“), die sich meist bei Männern findet, kommt es besonders an Bauch und Brust zu einer vermehrten Fettansammlung. Das so genannte intra-abdominale Fett gilt als Hauptursache für Stoffwechselerkrankungen.

Bei der glutaeo–femoralen Fettverteilung („Birnenform“), die überwiegend bei Frauen auftritt, kommt es besonders an Hüfte, Gesäß und Oberschenkel zu einer erhöhten Fettansammlung. Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen treten bei dieser Fettverteilung nicht öfter auf als bei Normalgewichtigen.[18]

Die WHR kann auch in der Schule angewendet werden.

1.2.5 Weitere Methoden

Die Bioimpedanz-Analyse (BIA) misst die unterschiedlichen Körperwiderstände, die durch einen schwachen Wechselstrom, der zwischen beiden Füßen, einem Fuß und einem Handgelenk oder zwischen beiden Händen fließt, entstehen. Die gemessenen Widerstände sind vom Wassergehalt, der im Muskelgewebe hoch und im Fettgewebe gering ist, abhängig. Aus diesen Werten werden dann der jeweilige Anteil an fettfreier Masse und Fettmasse berechnet. Die benutzten Stromstärken sind, was die Gesundheit betrifft, ungefährlich und nicht spürbar.

In letzter Zeit wurden viele BIA-Geräte (z.B. Körperfettwaage) entwickelt, vor allem, um dem boomenden Fitness-Markt solche Körperfettmessungen zu ermöglichen.[19]

Ein Vorteil der BIA ist der, dass sie ziemlich exakt, schnell und günstig ist.[20] Es können sich aber bei laienhafter Bedienung schwere Fehler einschleichen.[21]

Bei der Dual-X-ray-Absorptiometrie (DXA) wird der Körper mittels Röntgenstrahlen zweier verschiedener Energiestufen bestrahlt. Wegen der unterschiedlichen Dichten der Knochen, des fettfreien Gewebes und Fettgewebes werden die Strahlen unterschiedlich absorbiert.[22] Die Abschwächung der beiden Röntgenstrahlen ermöglicht Rückschlüsse auf die Körperzusammensetzung.[23]

Die DXA ist sehr genau. Nachteilig aber ist die Strahlenbelastung.[24]

Die Computertomographie (CT) und Kernspintomographie (NMR) gelten als Standardmethoden für die Erfassung des viszeralen Fettes.[25] Die CT und NMR machen die unterschiedlichen Fettgewebe in Querschnitten sichtbar. Das Fett ist im Querschnittsbild gut zu sehen, weil sich die Dichten von Fett, Knochen und Weichteilen unterscheiden und so die Röntgenstrahlen unterschiedlich aufgenommen werden.[26]

Computer- und Kernspintomographie messen sehr genau.

Nachteile sind die, dass sehr hohe Kosten entstehen und die Patienten einer hohen Strahlenbelastung ausgesetzt sind. Bei Kindern darf die CT und NMR also nicht angewendet werden.[27]

Die Stabile Isotope misst das Körperwasser. Deuterium, Tritium oder 18-Sauerstoff werden oral oder intravenös verabreicht. Aus dem Gesamtkörperwasser können dann fettfreie und Fettmasse errechnet werden.[28]

Bei der Dichtemessung (Densitometrie) wird die Körperdichte aus dem Quotient von Körpermasse und Körpervolumen ermittelt. Von der Körperdichte kann man dann mit Hilfe der Formel von Siri - (4,95 g/cm: Dichte) - 4,5 = Körperfett (%) - auf das Körperfett schließen.

Nachteilig ist, dass die Dichtemessung relativ ungenau und aufwendig ist.[29]

Beim Ultraschall werden Schallwellen in den Körper geschickt. Je nach Gewebe werden die Wellen unterschiedlich reflektiert. Das Fett unterscheidet sich auf den Ultraschallbildern klar von den Muskeln oder der Haut. Das subkutane Fett wird gemessen und anschließend die Körperdichte mit Hilfe von Formeln errechnet.

Vorteilhaft ist die Genauigkeit des Ultraschalls. Nachteilig ist aber der hohe Zeitaufwand.[30]

Es folgt eine Übersicht über die möglichen Messmethoden:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3: Methodenvergleich zur Teilkörpermassenbestimmung[31]

2. Ursachen von Übergewicht und Adipositas

Adipositas wird unterschieden in primäre und sekundäre Adipositas.

Nach Kries sind die Risikofaktoren für Übergewicht und primäre Adipositas bei Kindern folgende:

- „Elterliche Adipositas
- Niedriger Sozialstatus
- Makrosomie
- Bewegungsmangel
- Hoher Fernsehkonsum
- Hoher Fett-/Kalorienkonsum
- Starke Gewichtszunahme im Alter von 0 bis 2 Jahren
- Nicht Stillen
- Wenig Schlaf
- Rauchen in der Frühschwangerschaft“ ( Kries, 2005, S. 20).

2.1 Genetische Veranlagung

Jahrelang wurde über die Bedeutung genetischer Ursachen für die Entstehung von Übergewicht und primärer Adipositas diskutiert. Anlass war eine Familienuntersuchung.

Kinder, deren Eltern übergewichtig sind, haben eine Wahrscheinlichkeit von 80%, übergewichtig oder sogar adipös zu werden. Im Vergleich dazu liegt das Risiko bei nur bei 20%, wenn Vater und Mutter schlank sind. Diese Beobachtung kann auch durch andere Faktoren wie z.B. Umwelt- oder Verhaltensfaktoren und familiäre oder soziale Ursachen begründet werden.[32]

Stärkere Beweise geben Zwillings- oder Adaptionsuntersuchungen.

Albert Stunkard et al. untersuchten 1986 über 500 im Kleinkindalter adoptierte Personen und zogen Vergleiche zwischen dem Body Mass Index der Adoptionskinder und dem ihrer Adoptiveltern. Das Ergebnis war überraschend, denn es konnte keine bedeutsame Übereinstimmung entdeckt werden. Als dann Stunkard et al. den BMI der Adoptivkinder mit dem ihrer biologischen Eltern verglich, ergab sich folgendes Ergebnis: die adoptierten Kinder zeigten einen vergleichbaren Body Mass Index zu dem ihrer leiblichen Eltern, obwohl sie nicht zusammen gelebt haben.

Auch durch Zwillingsstudien konnte nachgewiesen werden, dass die Entstehung von Übergewicht und primärer Adipositas genetisch bedingt ist. Claude Bouchard ließ im Jahr 1990 12 eineiige Zwillinge im Alter von 18 bis 26 Jahren mehr als 100 Tage lang täglich 1.000 kcal mehr zu sich nehmen als normal. In diesen 100 Tagen verzehrten die Probanden also insgesamt 86.000 kcal mehr als gewohnt. Da 1 kg Fettgewebe einem Brennwert von 7.000 kcal entspricht, erwartete man eine Gewichtszunahme von jeweils 12,3 kg. Allerdings sah es in der Realität anders aus, denn es ergab sich eine große Spannbreite der Gewichtszunahme, die sich von 4 – 14 kg erstreckte.

Die Gewichtszunahme von eineiigen Zwillingen nach 100 Tagen Überernährung mit 1000 kcal am Tag war relativ gleich, sodass dadurch der genetische Einfluss bewiesen war.[33]

Durch Adoptions-, Zwillings- und Familienstudien weiß man heute, dass bis zu 70% der primären Adipositas genetisch bedingt sein können.[34]

In einer anderen Untersuchung wurden zwei Stämme der Pima-Indianer miteinander verglichen. Sie ähnelten sich in ihrer Religion und Geographie, unterlagen aber verschiedenen Umweltbedingungen.

Die Nahrung der Pima-Indianer in Arizona war überwiegend fett- und kalorienreich, die körperliche Aktivität sehr gering. Folgen waren Übergewicht, Adipositas, Diabetes-Typ-2, Bluthochdruck u.v.m.

Die Pima-Indianer in Mexiko dagegen ernährten sich fett- und kalorienarm. Durch die tägliche Arbeit auf dem Feld war die körperliche Aktivität sehr hoch. Diese Indianer waren sehr schlank und selten übergewichtig oder adipös.

Diese Untersuchung zeigt, dass unsere Gene nur zusammen mit Umweltbedingungen wie Bewegungsmangel oder falsche Ernährung Übergewicht und Adipositas auslösen können.

Friedmann et al. führten Studien an einer Maus durch. Weil sie unter einem Gendefekt litt, fehlte ihr das für die Produktion des Hormons Leptin notwendige ob-Gen. Die Maus zeichnete sich durch extremes Übergewicht, Fressanfälle und geringe motorische und sexuelle Aktivität aus. Dadurch, dass man ihr Leptin injizierte, wurden die Fressanfälle seltener, ihre motorische und sexuelle Aktivität nahm zu und ihr Gewicht reduzierte sich erheblich.

Man hatte die Hoffnung, Übergewicht und Adipositas beim Menschen mit Hilfe des Leptin bekämpfen zu können. Allerdings blieb sie unerfüllt. Übergewichtige und Adipöse haben keinen Leptinmangel, sondern oft zu hohe Leptinwerte.

Deshalb würde eine Leptintherapie keinerlei Wirkung zeigen. Ausnahme sind die wenigen Personen, bei denen tatsächlich ein Defekt des ob-Gens besteht, welcher eine Ursache von Übergewicht und Adipositas ist. Diese monogenetischen Formen der Adipositas sind Ausnahmefälle.[35]

2.2 Fehlernährung

In den letzten Jahren hat sich das Ernährungsverhalten der Kinder negativ verändert. Ein falsches Ess- und Trinkverhalten kann Schuld haben an Übergewicht und primärer Adipositas.

Das beliebte „Fast Food“ in Imbissen oder amerikanischen Schnellrestaurants und der Außer-Haus-Verzehr von „Hamburgern“, „Dönern“, Pommes frites u.ä. nimmt zu.

Essen mit der Familie wird immer seltener. Kinder essen immer öfter zwischendurch und nebenbei. Untersuchungen ergaben, dass nur noch die Hälfte aller Kinder zu Hause frühstückt und zu Mittag isst. Viele Kinder essen auf dem Schulweg.

Fast 40% der Kinder ziehen das Fernsehen oder den Computer beim Essen der Familie vor.

Das Fernsehen wird oft mit Chips oder anderen Süßigkeiten verbunden.

Armut führt oft zu einer unausgewogenen Ernährung und somit auch zu übergewichtigen und adipösen Kindern.

Übergewichtige und Adipöse essen mehr und kalorien- und fetthaltiger als Normalgewichtige. Täglich nehmen die Übergewichtigen zirka 25 g mehr Fett als Schlanke zu sich.[36]

Die DONALD-Studie (Dortmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed Study) untersucht mit Hilfe von 3-Tage-Ernährungs-Wiege-Protokollen, medizinischen und anthropologischen Untersuchungen sowie eines 24 Stunden-Urins regelmäßig seit mehr als 20 Jahren Ernährung, Stoffwechsel, Wachstum und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 Monaten bis 18 Jahren und kommt dabei zu folgendem Ergebnis: Die Kinder essen zu wenig pflanzliche Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse und Kartoffeln, aber zu viel Fleisch, Süßwaren und Fette. Sie nehmen mehr Kalorien auf, als sie verbrauchen, das Ergebnis ist Übergewicht.[37]

Es gilt als gesichert, dass die Hunger- und Sättigungsregulation bei übergewichtigen oder adipösen Kindern und Jugendlichen gestört ist. Das Hungergefühl zeigt an, dass der Körper wieder Nahrung braucht und das Sättigungsgefühl sorgt dafür, dass mit dem Essen aufgehört wird. Für das Hunger- und Sättigungsgefühl ist neben dem Magen auch das Hunger- und Sättigungszentrum im Gehirn zuständig. Vom Gehirn werden die Start- und Stoppzeichen ausgesendet, die die Nahrungsaufnahme steuern. Adipöse lassen sich mehr von Außenreizen (z.B. Werbung) beeinflussen. Bei Übergewichtigen oder Adipösen ist die Sättigungswahrnehmung gestört. Sie haben verlernt, ihre Körpersignale wahrzunehmen und darauf richtig zu reagieren.

Man vermutet, dass auch die Erziehung (z.B. Essen zur Belohnung) an der Überernährung und damit an Übergewicht und primärer Adipositas Schuld hat.[38]

2.3 Bewegungsmangel

Wird man übergewichtig oder adipös, weil man sich zu wenig bewegt oder bewegt man sich zu wenig, weil man übergewichtig oder adipös ist?

Aktivität im Alltag nimmt seit Jahrzehnten immer mehr ab. Die Motorisierung und auch die Anzahl der Kinder mit Übergewicht oder Adipositas nehmen aber immer mehr zu. Freiräume, in denen sich die Kinder ohne Eltern bewegen und sich erleben können, werden immer seltener. Sitzende Arbeiten wie Fernsehen, Video schauen, Gameboy oder das Spielen am Computer bestimmen die Freizeit der Kinder.

Der Tagesablauf unserer Grundschüler sieht so aus:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[39]

Obst und Bös haben 1997 1000 Bewegungstagebücher von Grundschulkindern über 7 Tage hinweg untersucht. Das Ergebnis: Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren liegen und sitzen jeweils 9 Stunden täglich, stehen 5 Stunden und bewegen sich nur 1 Stunde. Doch auch in dieser 1 Stunde Bewegung am Tag treiben die Kinder maximal 15 bis 30 Minuten Sport.[40] Neben der Schule trägt auch der Fernseher, Computer und Gameboy die Schuld. Morgens werden die Kinder statt zu Fuß oder mit dem Fahrrad im Auto zur Schule gebracht, mittags wird der Bus genommen, statt der Treppe die Rolltreppe oder der Fahrstuhl.

Bös hat 2003 auch die motorische Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen untersucht und kommt anhand von 54 Arbeiten zu dem Ergebnis, dass sich die motorische Leistungsfähigkeit in den letzten 20 Jahren um zirka 10% verschlechtert hat.[41]

Unsere Kinder leiden immer mehr unter Haltungsschwächen, Haltungsschäden und Koordinationsmängel.[42]

Bös, Opper und Woll haben vier Jahre lang 1500 Grundschulkinder von 33 Schulen getestet. Die größten Mängel ergeben sich bei den Grundfertigkeiten wie Laufen, Springen, Werfen und Klettern.

Auch Rusch sieht die größten Mängel bereits in den Grundfertigkeiten. Beim „Münchner-Fitness-Test“ erreichten im Jahr 2001 nur noch 25% der Schüler aus den Klassen 3 bis 6 die Ergebnisse aus dem Jahr 1986.[43]

2002 haben Bös und Mechling die motorische Leistungsfähigkeit der Jahre 1976 und 1996 von Jungen im Alter von 10 Jahren verglichen. Bei 7 von 10 Aufgaben haben die Kinder und Jugendlichen von 1996 bis zu 20% schlechter, bei 2 Aufgaben besser und bei einer Aufgabe gleich abgeschnitten.[44]

1976 machten die Jungen beispielsweise in 30 s noch 21,75 Liegestütze, 1996 waren es nur noch 13,52. Auch beim 6-Minuten-Lauf liefen die Jungen 1976 noch 1144,95 m, 1996 915,68 m. Sie schafften 1976 in 30 s 23,69 Sit-ups, 1996 13,72.[45]

Genauere motorische Testdaten des Vergleichs sind dem Anhang 5 zu entnehmen.

Der Wissenschaftliche Auftragsdienst der Ärzteschaft (WIAD) untersuchte in den Jahren 2000 und 2003 das Bewegungsverhalten von über 20.0000 Kindern und Jugendlichen in Deutschland.

Der WIAD kam zu dem Ergebnis, dass sich die Fitness von Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 14 Jahren in der letzten Dekade um mehr als 20% verschlechtert hat.[46]

Schuld am Bewegungsmangel haben beispielsweise die unzureichenden Bewegungsfreiräume durch zu kleine Wohnungen in der Stadt oder zu wenige Spielplätze.

Der Fernsehkonsum der Kinder steigt immer mehr an. Dies kann einmal durch die längeren Sendezeiten und ein weiteres mal durch die Einführung von Privatsendern wie RTL und SAT 1, Kabel, Schüsselfernsehen und Fortsetzungsserien begründet werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 4: Entwicklung der Fernsehlandschaft in Deutschland[47]

Der Fernseher ersetzt die Bewegung und den Sport.

Empfinden unsere Pfundskinder ihr Gewicht erst einmal als belastend und wird Bewegung anstrengend, so sinkt auch das Interesse an Sport. Ein Teufelskreis beginnt: Bewegung und Sport machen dem Pfundskind keinen Spaß mehr, die Kinder meiden Bewegung und Sport, das Gewicht steigt, der Sport wird als noch anstrengender empfunden.

2.4 Psychologische und psychosoziale Ursachen

Nach Laessle fungieren die Eltern als Vorbilder für ihre Kinder. Die Kinder kopieren von ihnen dass Ernährungs- und Bewegungsverhalten.

Ein Problem ist die oft bereits seit frühester Kindheit geprägte Möglichkeit, Gefühle durch Essen zu kompensieren. Erhält ein Kind bei jedem längerem Schreien die Brust oder die Flasche, unabhängig vom Hungergefühl, wird auch später der Weg von unangenehmen Gefühlen zum Essen kurz sein.

Brakhoff kam zu folgendem Ergebnis: knapp 40% essen aus Langeweile, zirka 20% bei Einsamkeit und über 10% bei Depressionen.

Nach Wolf essen die Kinder ohne Hunger z.B. bei seelischen Problemen wie Schwierigkeiten in der Familie, Stress, Langeweile, Angst, Einsamkeit und Ärger, Konflikte, Prüfungen, Schule, Lärm und Trauer.

Durch gescheiterte Diäten kann es zum Frustrationsessen kommen.[48]

Bei unseren Pfundskindern muss auch geklärt werden, ob nicht eine sekundäre Adipositas vorliegt. Eine sekundäre Adipositas geht auf endokrine Grunderkrankungen wie Hypothyreose, Morbus Cushing, Polyzystisches Ovar-Syndrom (PCOS) und Hypothalamischer Symptomenkomplex oder Medikamente wie Antidepressiva, Neuroleptika oder Hormontabletten zurück.[49]

Es sind aber nur wenige Kinder von der sekundären Adipositas betroffen.

3. Folgen von Übergewicht und Adipositas

Übergewichtige oder adipöse Kinder plagen schon im Grundschulalter unterschiedliche Krankheiten wie zum Beispiel Bluthochdruck oder Haltungsschäden. Außerdem gibt es Krankheiten wie Arteriosklerose, die normalerweise erst in höherem Alter auftreten. Diese Erkrankungen beginnen aber heutzutage immer früher.

3.1 Medizinische Folgen

Metabolische Erkrankungen

- Eine Folge kindlicher Adipositas ist die Insulinresistenz, unter der bereits Kinder leiden können.
- Unter der Insulinresistenz versteht man die reduzierte Wirkung von Insulin an den Organen. Überwiegend sind davon Leber, Skelettmuskulatur und Fettgewebe betroffen. Dabei hat das Insulin eine verringerte Wirkung beim Glukosestoffwechsel, in dem es die aufgenommene Glukose nicht ausreichend abbauen kann.[50]

Eine Begleiterscheinung der Insulinresistenz sind zu hohe Blutfette (Hyperlipidaemie). Triglycerid-, Cholesterin- und LDL-Cholesterinwerte sind erhöht. Dies bedeutet ein hohes Risiko für eine Arterienverkalkung (Arteriosklerose) und damit auch für kardiovaskuläre Krankheiten.

Immer mehr Pfundskinder leiden unter einer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2). Der Blutzuckerspiegel ist hier erhöht und der Körper kann Kohlenhydrate wie Zucker nur schlecht verarbeiten.[51]

Unter dem „metabolischen Syndrom“ – von Ärzten auch „Tödliches Quartett“ genannt - versteht man Krankheiten wie eine Hyperlipidaemie, Bluthochdruck, erhöhten Blutzucker und bauchbetontes Übergewicht, die meistens kombiniert miteinander auftreten. Eine Folgekrankheit ist z.B. Arteriosklerose, die zu einem Schlaganfall (Apoplex) oder Herzinfarkt führen kann.[52]

Kardiopulmonale Erkrankungen

Bereits 25% der übergewichtigen oder adipösen Kinder im Grundschulalter leiden unter einem systolischen oder diastolischen Blutdruckhochdruck (Hypertonie).[53]

Gastrointestinale Erkrankungen

Über 25% der übergewichtigen und adipösen Kinder leiden unter einer Fettleber, die manchmal sogar zu einer Bindegewebsvermehrung in Organen (Fibrose) oder Wucherung des Bindegewebes (Zirrhose) führen kann.

Durch den erhöhten Fettgehalt im Körper ist das Risiko einer Gallenblasenerkrankung wie z.B. Gallensteine (Cholelithiasis) und Entzündungen der Gallenblase erhöht.[54]

Orthopädische Krankheiten

Neben den inneren Organen wie z.B. Herz, Lunge, Magen und Dünndarm ist auch das Skelettsystem durch Adipositas stark beeinträchtigt. So können sich X-Beine und ein Rundrücken oder Hohlkreuz entwickeln. Die Folge sind Rückenschmerzen. Als Spätfolge gelten Gelenkerkrankungen (Arthrose).[55]

Durch eine schnelle Gewichtszunahme kommt es zum Einreißen der Subkutis. Folgen davon sind so genannte Hautdehnungsstreifen (Striae). Auch Entzündungen in den Fettfalten an Bauch, Achseln und Leisten können auftreten.[56]

Schlafapnoesyndrom

Bei einem Schlafapnoesyndrom kommt es nachts während dem Schlafen zu kurzen Atemstillständen, die teilweise in reflexartigem Aufschrecken enden. Die Betroffenen leiden unter einer gestörten Nachtruhe und einer verstärkten Tagesmüdigkeit, die zu Konzentrationsschwächen und daraus resultierenden Schulproblemen führen kann.[57]

Das größte Problem ist das, das aus übergewichtigen oder adipösen Kindern meist auch übergewichtige oder adipöse Erwachsene werden.

Man fand heraus, dass das Risiko für Übergewicht oder Adipositas im Erwachsenenalter bei einjährigen übergewichtigen oder adipösen Kindern im Vergleich zu normalgewichtigen Kindern zweifach erhöht ist. Bei den 7-jährigen ist das Risiko bereits vierfach und bei den 10-13-jährigen acht- bis achtzehnfach erhöht.

Studien für die Mortalität zeigten, dass durch die kardiovaskulären Krankheiten eine erhöhte Sterblichkeit im Erwachsenenalter zu erwarten ist.[58]

Eine Studie zur Mortalität ist zum Beispiel das „POOLING PROJECT“, das sich aus fünf Studien zusammensetzt. 8422 übergewichtige oder adipöse Männer zwischen 40 und 64 Jahren wurden knapp 9 Jahre lang begleitet. Das Ergebnis: bei Männern, deren BMI über 40 kg/m2 liegt, ist die Sterblichkeitsrate am höchsten. Die geringste Mortalität liegt bei einem BMI von 22-23 kg/m2 vor.[59]

3.2 Psychische und psychosoziale Folgen

Die meisten Pfundskinder belasten die psychosozialen Folgen mehr als das körperliche Leiden.

Übergewichtige und adipöse Kinder haben mit den Reaktionen unserer Gesellschaft zu kämpfen. Sie haben wegen Anfeindungen, Ausgrenzung, Isolation und erfolglosen Diäten ein niedriges Selbstwertgefühl und ein gestörtes Körperbild. Dieses kann - besonders bei Mädchen - zu anderen Essstörungen wie z.B. Bulimia nervosa oder Anorexia nervosa führen. Auch leiden die Pfundskinder unter den ständigen Hänseleien und Kränkungen ihrer Mitmenschen und werden wegen ihres Aussehens stigmatisiert. Die Übergewichtigen und Adipösen reagieren darauf mit Inaktivität und Flucht in eine soziale Isolation.[60]

Laut einer Studie von Dietz im Jahr 1995 haben schon Kinder im Kindergartenalter ein schlechtes Bild von übergewichtigen oder adipösen Menschen. Den Kindern wurden Bilder von schlanken, übergewichtigen oder adipösen und behinderten Kindern vorgelegt. Die Kinder stuften die Übergewichtigen als die Unbeliebtesten ein und würden ungern mit denen eine Freundschaft gründen.

Maino und Eppstein fanden heraus, dass übergewichtige oder adipöse Kinder unter den psychopathologischen Störungen leiden, ängstlich sind und soziale Probleme haben.[61]

All die kränkenden Gefühle, die den Alltag eines Pfundskindes bestimmen, fördern wieder ein kompensatorisches Essverhalten und verstärken so das Übergewicht.

3.3 Ökonomische Folgen

Die zirka 30 Millionen Präadipöse und 18 Millionen Adipöse kosten die Krankenkassen über 15 Milliarden Euro im Jahr.[62]

Die enormen Kosten lassen sich in drei Bereiche unterteilen:

1. Direkte Kosten: ambulante und stationäre Behandlung, Medikamente, Heil- und Hilfsmittel, Krankenpflege, Hilfe im Haushalt und Unterstützung durch die Eltern.
2. Indirekte Kosten: Arbeits- und Erwerbsunfähigkeit, Frühpensionierung und Tod.
3. Intangible Kosten: psychosoziale Leidensdruck wie z.B. niedriges

Selbstwertgefühl, Angst, Hemmungen und Depressivität.

Heute ist Adipositas die kostspieligste Ursache für andere Erkrankungen und übertrifft somit das Rauchen und die kardiovaskulären Krankheiten.[63]

4. Therapie von Übergewicht und Adipositas

Mögliche Therapien sind Verhaltens-, Ernährungs- und Bewegungstherapien. Sie sollten immer kombiniert werden, da sie getrennt voneinander nicht zu einem dauerhaften Erfolg führen.

Aber ab wann sind solche Therapien notwendig und für wen sind welche Behandlungen sinnvoll?

[...]


[1] vgl. Kromeyer-Hauschild (2005). Definition, Anthropometrie und deutsche Referenzwerte für BMI. S.12f.

[2] vgl. Robert Koch Institut (2006). Symposium zur Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in

Deutschland. [Online]. http://www.kiggs.de/experten/erste_ergebnisse/index.html

[3] vgl. Kuhn (2004). Pfundskinder in der Grundschule. Fair behandeln, fördern, fit machen. S.10

[4] vgl. Wirth (2000). Adipositas. Epidemiologie, Ätiologie, Folgekrankheiten, Therapie. S.54

[5] vgl. Deutsche Adipositas Gesellschaft (2004). Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes-

und Jugendalter. [Online]. http://www.a-g-a.de/Leitlinie.pdf

[6] Kromeyer-Hauschild (2005). Definition, Anthropometrie und deutsche Referenzwerte für BMI. S.4

[7] vgl. Pudel (2003). Adipositas. Fortschritte der Psychotherapie. S.6f.

[8] vgl. Deutsche Adipositas Gesellschaft (2004). Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes-

und Jugendalter. [Online]. http://www.a-g-a.de/Leitlinie.pdf

[9] aid Infodienst Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft e.V. (2006). Perzentilkurven für den

Body Mass Index (BMI). [Online]. http://www.aid.de/downloads/bmi_perzentil_w.pdf

[10] aid Infodienst Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft e.V. (2006). Perzentilkurven für den

Body Mass Index (BMI). [Online]. http://www.aid.de/downloads/bmi_perzentil_m.pdf

[11] vgl. Wabitsch (2000). Adipositas im Kindes- und Jugendalter: Empfehlungen einer US-amerikanischen

Expertengruppe zur Diagnostik und Therapie. S.287

[12] Klör (2001). Lexikon Adipositas. S.31

[13] vgl. Wirth (2000). Adipositas. Epidemiologie, Ätiologie, Folgekrankheiten, Therapie. S.20

[14] vgl. Klör (2001). Lexikon Adipositas. S.85f.

[15] vgl. Fusch (2005). Methoden zur Messung der Körperzusammensetzung., S.271

[16] Klör (2001). Lexikon Adipositas. S.208

[17] vgl. Pudel (2003). Adipositas. Fortschritte der Psychotherapie. S.4

[18] vgl. Wirth (2000). Adipositas-Fibel. S.9

[19] vgl. Fusch (2005). Methoden zur Messung der Körperzusammensetzung. S.271

[20] vgl. Wirth (2000). Adipositas. Epidemiologie, Ätiologie, Folgekrankheiten, Therapie. S.26

[21] vgl. Fusch (2005). Methoden zur Messung der Körperzusammensetzung. S.271

[22] ebd. S.272

[23] vgl. Wirth (2000). Adipositas-Fibel. S.15

[24] vgl. Wirth (2000). Adipositas. Epidemiologie, Ätiologie, Folgekrankheiten, Therapie. S.27f.

[25] ebd. S.16

[26] vgl. Klör (2001). Lexikon Adipositas. S.41

[27] vgl. Wirth (2000). Adipositas. Epidemiologie, Ätiologie, Folgekrankheiten, Therapie. S.32

[28] vgl. Fusch (2005). Methoden zur Messung der Körperzusammensetzung. S.272

[29] vgl. Klör (2001). Lexikon Adipositas. S.44f.

[30] vgl. Wirth (2000). Adipositas. Epidemiologie, Ätiologie, Folgekrankheiten, Therapie. S.29f.

[31] Herm (2003). Methoden der Körperfettbestimmung. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin. S.153f.

[32] vgl. Laessle, Lehrke, Pirke & Wurmser (2001). Adipositas im Kindes- und Jugendalter. Basiswissen und

Therapie. S.9f.

[33] vgl. Pudel (2003). Adipositas. Fortschritte der Psychotherapie. S.17

[34] vgl. Kuhn (2004). Pfundskinder in der Grundschule. Fair behandeln, fördern, fit machen. S.12

[35] vgl. Laessle, Lehrke, Pirke & Wurmser (2001). Adipositas im Kindes- und Jugendalter. Basiswissen und

Therapie. S.9ff.

[36] vgl. Kersting (2005). Umgebungsfaktor – Ernährungsgewohnheiten. S.66ff.

[37] vgl. Alexy (2003). Ist das Fett schuld am Übergewicht von Kindern und Jugendlichen? Ergebnisse der

DONALD Studie. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin. S.333f.

[38] Beil (2004). Mein Kind ist zu dick – was tun? S.32ff.

[39] vgl. Fessler (2006). Sport und Gesundheit. [Online]. http://www.ph-

karlsruhe.de/org/sport/fessler/docs/sport_individuum/Gesundheit.pdf

[40] vgl. Bös & Hebebrand (2005). Umgebungsfaktor – Körperliche Aktivität. S.51

[41] vgl. Bös (2006). Motorische Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen – unverzichtbar für eine

gesunde Persönlichkeitsentwicklung. [Online].

http://www.sport.uni-karlsruhe.de/ifss/rd_download/Heddesheim-05.2006_komp.pdf

[42] vgl. Breithecker (2004). Schlappe Muskeln- krumme Haltung bei Kindern und was Eltern dagegen tun

können. [Online]. http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Fachbeitrag/a_Erziehungsbereiche/s_719.html

[43] vgl. Landesbildungsserver Baden-Württemberg (2006). Motorische Defizite von Schülerinnen und

Schülern. [Online]. http://www.schule-bw.de/schularten/grundschule/eltern/7mef/einleitung_html

[44] vgl. Bös (2003). Motorische Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen. S.98

[45] vgl. Bös & Hebebrand (2005). Umgebungsfaktor – Körperliche Aktivität. S.53

[46] vgl. Deutscher Sportbund (2006). WIAD-Studie I (2000). [Online].

http://www.richtigfit.de/pages/de/ratgeber/118.html und Deutscher Sportbund (2006). WIAD-Studie II

(2003). [Online]. http://www.richtigfit.de/pages/de/ratgeber/390.html

[47] vgl. Bös & Hebebrand (2005). Umgebungsfaktor – Körperliche Aktivität. S.56

[48] vgl. Laessle, Lehrke, Pirke & Wurmser (2001). Adipositas im Kindes- und Jugendalter. Basiswissen und

Therapie. S.16f.

[49] vgl. Wirth (2006). Ursachen der Adipositas. [Online]. http://www.ifap-index.de/bda-

manuale/adipositas/ursachen/sekundaer.html und Reinehr, Dobe & Kersting, Therapie

der Adipositas im Kindes- und Jugendalter. Das Adipositas-Schulungsprogramm OBELDICKS, S.15

[50] vgl. Wirth (2000). Adipositas. Epidemiologie, Ätiologie, Folgekrankheiten, Therapie. S.143

[51] vgl. Laessle, Lehrke, Pirke & Wurmser (2001). Adipositas im Kindes- und Jugendalter. Basiswissen und

Therapie. S.5

[52] vgl. Wirth (2000). Adipositas. Epidemiologie, Ätiologie, Folgekrankheiten, Therapie. S.142

[53] vgl. Laessle, Lehrke, Pirke & Wurmser (2001). Adipositas im Kindes- und Jugendalter. Basiswissen und

Therapie. S.6

[54] ebd. S.5

[55] vgl. Kuhn (2004). Pfundskinder in der Grundschule. Fair behandeln, fördern, fit machen. S.17

[56] vgl. Pudel (2003). Adipositas. Fortschritte der Psychotherapie. S.8

[57] vgl. Wirth (2000). Adipositas-Fibel. S.87

[58] vgl. Laessle, Lehrke, Pirke & Wurmser (2001). Adipositas im Kindes- und Jugendalter. Basiswissen und

Therapie. S.6

[59] vgl. Wirth (2000). Adipositas. Epidemiologie, Ätiologie, Folgekrankheiten, Therapie. S.42

[60] vgl. Reinehr, Dobe & Kersting (2003). Therapie der Adipositas im Kindes- und Jugendalter. Das Adipositas-

Schulungsprogramm OBELDICKS. S.10

[61] vgl. Laessle, Lehrke, Pirke & Wurmser (2001). Adipositas im Kindes- und Jugendalter. Basiswissen und

Therapie. S.6f.

[62] vgl. Wirth (2000). Adipositas. Epidemiologie, Ätiologie, Folgekrankheiten, Therapie. S.54

[63] vgl. Landes Gesundheitsamt Baden-Württemberg (2002). Leichter durch(s) Leben. Adipositasprävention bei

Kindern – Familienintervention unter Berücksichtigung besonderer sozialer Lebenslagen. [Online].

http://www.kinderumweltgesundheit.de/KUG/index2/pdf/themen/Adipositas/adipositas.pdf

Ende der Leseprobe aus 107 Seiten

Details

Titel
Übergewicht und Adipositas im Kindesalter. Ein Problem für den Sportunterricht an Schulen
Hochschule
Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Note
2,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
107
Katalognummer
V67228
ISBN (eBook)
9783638585460
ISBN (Buch)
9783638711456
Dateigröße
930 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Adipositas, Kindesalter, Problem, Sportunterricht, Schulen, Übergwicht, Perzentile
Arbeit zitieren
Helena Eckert (Autor:in), 2006, Übergewicht und Adipositas im Kindesalter. Ein Problem für den Sportunterricht an Schulen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67228

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