Im ereignisreichen Jahr 1492 wird in Spanien die erste Grammatik der kastilischen Volkssprache veröffentlicht. Während Kolumbus sich auf den Weg macht, fremde Länder zu entdecken, beginnt Elio Antonio de Nebrija die nun, nach dem Ende der Reconquista, vorherrschende Sprache auf der iberischen Halbinsel zu kodifizieren und nach bestem Wissen Regeln für sie festzulegen. In den über 500 Jahren ihrer Existenz hat die Gramática de la Lengua Castellana stetig an Relevanz und Ansehen gewonnen. So ist sie heute aus der Reihe bedeutender Werke für die spanische Sprachgeschichte nicht mehr wegzudenken. Diese Arbeit soll im Folgenden dazu dienen, Gründe dafür aufzuzeigen. Um die Motivation des Autors zum Verfassen eines solchen Werkes zu verstehen, wird zunächst ein Einblick in das Leben Antonio de Nebrijas gewährt. Außerdem werden historische Umstände bezüglich der Sprachentwicklung geklärt, bevor es zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Werk selbst kommt. Im zweiten Teil der Arbeit soll der Aufbau der Gramática de la Lengua Castellana beschrieben werden, wobei gleichzeitig eine detaillierte Darstellung der ihr zugehörigen fünf Bücher erfolgt. Die Rezeption seines Textes muss Nebrija wohl als besonders negativ empfunden haben, da dieser zu seinen Lebzeiten kaum Beachtung in seinem Heimatland fand. Mit dem Einzug des Humanismus auf der iberischen Halbinsel, begannen sich die Meinungen bezüglich der Gramática de la Lengua Castellana jedoch zu ändern. Daher soll sich in den letzten Kapiteln der Arbeit schließlich mit der Frage nach dem Einfluss der nebrijensischen Grammatik auf die Vulgärsprache sowie auf die Sprachwissenschaft beschäftigt werden. Diesbezüglich werden andere
sprachwissenschaftliche Werke der vergangenen Jahrhunderte, wie auch moderne Arbeiten, mit dem Pionierwerk verglichen. Ferner soll sich im abschließenden Kapitel speziellen Problemen, wie Norm und Sprachgebrauch bei Antonio de Nebrija, zugewandt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Biografie Elio Antonio Nebrijas
- Kindheit und Jugend
- Studium in Italien
- Forschung und Lehre in Spanien
- Die „Gramática de la Lengua Castellana“
- Historischer Kontext
- Aufbau und Inhalt der Gramática de la Lengua Castellana
- Nebrijas Gramatica de la Lengua Castellana und andere sprachwissenschaftliche Werke im Vergleich
- Norm und „uso“ bei Antonio de Nebrija
- Abschließende Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Gramática de la Lengua Castellana, der ersten Grammatik der kastilischen Volkssprache, die im Jahr 1492 von Elio Antonio Nebrija veröffentlicht wurde. Sie beleuchtet das Leben des Autors, den historischen Kontext der Entstehung der Grammatik sowie deren Aufbau und Inhalt. Darüber hinaus werden die Rezeption und der Einfluss des Werks auf die Sprachwissenschaft und die Vulgärsprache untersucht.
- Das Leben und Wirken von Antonio de Nebrija
- Der historische Kontext der Entstehung der Gramática de la Lengua Castellana
- Aufbau und Inhalt der Grammatik
- Die Rezeption und der Einfluss des Werks auf die Sprachwissenschaft
- Die Rolle von Norm und Sprachgebrauch in Nebrijas Werk
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die Gramática de la Lengua Castellana als ein bedeutendes Werk der spanischen Sprachgeschichte vor. Die Biografie Elio Antonio Nebrijas zeichnet dessen Lebensweg nach, beginnend mit der Kindheit und Jugend, über das Studium in Italien bis hin zu seiner Forschung und Lehre in Spanien. Dieses Kapitel beleuchtet insbesondere Nebrijas Interesse an der Sprache und seine Motivation zur Erstellung einer Grammatik. Im weiteren Verlauf werden der historische Kontext der Entstehung der Gramática sowie deren Aufbau und Inhalt beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themenfeldern spanische Sprachgeschichte, Sprachnormierung, Grammatik, Humanismus, Elio Antonio Nebrija, Gramática de la Lengua Castellana, Sprachgebrauch und Rezeption.
- Arbeit zitieren
- Katrin Schmidt (Autor:in), 2006, Antonio de Nebrija und die Gramática de la Lengua Castellana, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67441