„Ein Orkan, das war ein Vogelschwarm hoch oben in der Nacht; ein weißer Schwarm, der rauschend näher kam und plötzlich nur noch die Krone einer ungeheuren Welle war, die auf das Schiff zusprang. [...] Ein Orkan, das war die Reise nach Tomi.“ 1 Dies ist ein Ausschnitt aus dem Anfang des Romans „Die letzte Welt“ von Christoph Ransmayr. Nicht zufällig ist bereits in diesen ersten Zeilen von einem heftigen Zusammenstoß zweier Naturelemente die Rede. Das Wasser wird dabei durch die Luft, genauer gesagt durch aufgewirbelte Luft in Form eines Orkans, zur lebensgefährlichen Bedrohung für die Menschen auf einem Schiff. Um welches Schiff es sich dabei handelt und woher dieses Schiff kommt, das erfährt der Leser im ersten Abschnitt des Romans noch nicht. Er erfährt aber, dass sich dieses Schiff auf der Reise nach Tomi befindet und dass ein Orkan auf dieser Reise etwas Selbstverständliches ist. Christoph Ransmayr setzt bewusst am Romananfang die Elemente Luft und Wasser ein, damit der Leser die chaotischen Naturverhältnisse unmittelbar mit der Stadt Tomi in Zusammenhang bringt. Noch bevor die Hauptperson Cotta erwähnt und mehr über Tomi erzählt wird, wird die Naturgewalt der Gegend um die noch geheimnisvolle Stadt sichtbar. Im Folgenden wird genauer untersucht werden, in welcher Weise die Naturelemente Luft und Wasser das Leben in Tomi beeinflussen und welche Bedeutungen die Elemente Feuer und Erde tragen. Weiterhin wird dargestellt werden, wie die vier Elemente im Roman zusammenwirken.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die vier Elemente in der Stadt Tomi
- Ungeregeltes Auftreten
- Ständige Präsenz
- Die Funktionen der vier Elemente im Roman „Die letzte Welt“
- Das Feuer
- Zerstörung und Tod durch Feuer
- Feuer als Abwehrmittel Nasos
- Feuer als Übermittler der Geschichten Nasos
- Das Wasser
- Wasser als Bedrohung
- Leben am Meer als Gewohnheit
- Wasser als metaphorisches Element
- Nasos Prophezeiung: Weltuntergang durch Flut
- Die Erde
- Unterscheidung Rom - Tomi
- Die Luft
- Abgrenzung Tomis von der Außenwelt
- Die vier Elemente aus historischen Blickwinkeln
- Luft als Übermittler
- Das Zusammenwirken der Naturelemente im Roman
- Einbindung der Elemente als sprachliche Mittel
- Inhaltliche Gemeinsamkeiten der Elemente
- Das Feuer
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Rolle der vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft im Roman „Die letzte Welt“ von Christoph Ransmayr. Sie analysiert, wie diese Elemente die Stadt Tomi und ihre Bewohner prägen, welche Bedeutung sie in der Geschichte haben und wie sie als sprachliche Mittel eingesetzt werden.
- Die Bedeutung der Elemente für die Charakterisierung der Stadt Tomi
- Die Rolle der Elemente in der Geschichte und den Schicksalen der Figuren
- Die Funktion der Elemente als metaphorisches Mittel
- Die Verbindung der Elemente mit historischen und mythischen Kontexten
- Die Bedeutung des Zusammenspiels der Elemente in der Gesamtkomposition des Romans
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale Rolle der Elemente im Roman „Die letzte Welt“ dar und führt den Leser in die Thematik ein. Das zweite Kapitel widmet sich der Stadt Tomi als einem Ort, der durch das ungeregelte Auftreten der Elemente geprägt ist und in dem die Elemente eine ständige Präsenz haben. Die folgenden Kapitel analysieren die einzelnen Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft im Detail. Dabei werden die jeweiligen Funktionen und Bedeutungen der Elemente im Roman beleuchtet. In einem weiteren Kapitel wird die historische und mythologische Bedeutung der Elemente erörtert und ihre Verbindung zur Geschichte Tomis und seiner Bewohner hergestellt. Schließlich werden die sprachlichen Mittel, die Ransmayr im Umgang mit den Elementen einsetzt, analysiert und der Beitrag der Elemente zur Gesamtkomposition des Romans dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter der Hausarbeit sind: Christoph Ransmayr, "Die letzte Welt", Stadt Tomi, Elemente (Feuer, Wasser, Erde, Luft), Natur, Umwelt, Geschichte, Mythologie, Sprache, Romananalyse, Literaturwissenschaft.
- Citation du texte
- Stefanie Stang (Auteur), 2006, Die vier Elemente im Roman 'Die letzte Welt' von Christoph Ransmayr, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67565