Die Beschäftigung mit dem linguistischen Thema der Versprecher ist recht alt. Das erste bedeutende Werk zu diesem Thema ist im Jahre 1895 von Meringer & Mayer veröffentlicht worden. Viele ihrer Erkenntnisse finden auch heute noch Beachtung. Die Forschung zu Versprechern ist weiterhin aktuell und es sind auch in der Zukunft noch bahnbrechende Erkenntnisse zu erwarten. Gleich zu Beginn der Versprecherforschung stand die Interdisziplinarität im Raum (Meringer war Sprachforscher, Mayer Psychologe). Eine strikte Trennung von Linguistik und Psychologie auf diesem Gebiet fällt, nicht nur daher, schwer. Dennoch liegt das Gewicht der vorliegenden Arbeit eindeutig auf dem linguistischen Gebiet. Grundsätzlich geht es in dieser Arbeit um zwei Fragen: 1. Dass es verschiedene Arten von Versprechern gibt, liegt auf der Hand. Wie kann man diese sinnvoll ordnen, um einerseits möglichst viele verschiedene Arten von Versprechern zu erfassen, andererseits aber eine möglichst genaue Beschreibung des einzelnen Versprechers zu erreichen? 2. Welche konkreten Arten von Versprechern gibt es und in welcher Systematik kann man sie darstellen? Zur ersten Frage wird zunächst dargelegt, welche Methoden bisher verwendet wurden um Kategoriensysteme zu erstellen. Die Ergebnisse fließen dann in einen zweiten Teil der Arbeit ein, indem der Autor verschiedene Versprecher (z.T. mit selbst gesammelten Beispielen) im Rahmen eines eigenen Systems darstellt. In einem dritten Teil folgen dann noch Ergänzungen und schließlich in einem vierten ein kurzer Ausblick auf mögliche weitere Arbeit am Thema.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Systeme der Klassifikation von Versprechern
- Systematische Beschreibung von Versprechern
- Substitution
- Elision
- Addition
- Bisher nicht erfasste Versprecherarten
- Prosodische Versprecher
- Grammatische Fehler
- Verschiebung
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Klassifikation und Beschreibung von Versprechern. Ziel ist es, bestehende Klassifikationssysteme zu untersuchen und ein eigenes System zu entwickeln, das eine möglichst umfassende Erfassung und genaue Beschreibung verschiedener Versprecherarten ermöglicht. Die Arbeit konzentriert sich auf den linguistischen Aspekt des Themas.
- Klassifikationssysteme für Versprecher
- Systematische Darstellung verschiedener Versprechertypen
- Analyse bestehender und Entwicklung eines neuen Klassifizierungssystems
- Beschreibung konkreter Versprecherarten
- Ausblick auf zukünftige Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Versprecherforschung ein, beleuchtet deren Geschichte und Interdisziplinarität (Linguistik und Psychologie) und formuliert die zentralen Forschungsfragen der Arbeit. Es geht um die Entwicklung eines sinnvollen Ordnungssystems für Versprecher, das sowohl umfassend als auch präzise ist, und die konkrete Beschreibung verschiedener Versprechertypen. Die Arbeit kündigt ihre Struktur an: die Untersuchung bestehender Klassifikationssysteme, die Präsentation eines eigenen Systems mit Beispielen, Ergänzungen und einen Ausblick.
Systeme der Klassifikation von Versprechern: Dieses Kapitel analysiert bestehende Klassifikationssysteme für Versprecher. Es werden die Systeme von Meringer & Mayer (sechs Kategorien basierend auf der Erklärung des Entstehungsprozesses) und Boomer & Laver (3x3-Matrix basierend auf Art und Größeneinheit des Fehlers) kritisch verglichen. Die Stärken und Schwächen der jeweiligen Ansätze werden diskutiert, wobei insbesondere die Frage nach der Ordnung (erklärungsorientiert vs. systematisch-deskriptiv) im Vordergrund steht. Die Diskussion zeigt die Herausforderungen auf, ein System zu finden, das sowohl die Vielfältigkeit als auch die Komplexität von Versprechern angemessen abbildet.
Systematische Beschreibung von Versprechern: Dieses Kapitel präsentiert eine systematische Beschreibung verschiedener Versprechertypen, unterteilt in Substitution, Elision und Addition. Innerhalb jeder Kategorie werden Lautebene, Silbenebene und Wortebene differenziert. Hier werden konkrete Beispiele und die Feinheiten der verschiedenen Versprechertypen analysiert und systematisch dargestellt, basierend auf dem im vorherigen Kapitel diskutierten theoretischen Rahmen. Es erfolgt eine detaillierte linguistische Analyse der Phänomene.
Bisher nicht erfasste Versprecherarten: Dieses Kapitel befasst sich mit Versprecherarten, die in den bisherigen Klassifikationssystemen nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Es werden prosodische Versprecher, grammatische Fehler und Verschiebungen analysiert und diskutiert, wie diese in ein umfassenderes Klassifizierungssystem integriert werden können. Das Kapitel erweitert damit das Verständnis von Versprechern über die bisher bekannten Kategorien hinaus und zeigt den Bedarf an weiteren Forschungsansätzen.
Schlüsselwörter
Versprecher, Klassifikation, Linguistik, Psycholinguistik, Substitution, Elision, Addition, Meringer & Mayer, Boomer & Laver, Sprachfehler, Sprachproduktion.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Klassifikation und Beschreibung von Versprechern
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit befasst sich mit der Klassifikation und Beschreibung von Versprechern. Ziel ist die Untersuchung bestehender Klassifikationssysteme und die Entwicklung eines eigenen Systems zur umfassenden Erfassung und Beschreibung verschiedener Versprecherarten. Der Fokus liegt auf dem linguistischen Aspekt.
Welche Klassifikationssysteme werden untersucht?
Die Arbeit analysiert kritisch die Systeme von Meringer & Mayer (sechs Kategorien basierend auf der Entstehung) und Boomer & Laver (3x3-Matrix basierend auf Art und Größeneinheit des Fehlers). Die Stärken und Schwächen beider Ansätze, insbesondere die Frage nach der Ordnung (erklärungsorientiert vs. systematisch-deskriptiv), werden diskutiert.
Welche Arten von Versprechern werden beschrieben?
Die Arbeit beschreibt systematisch verschiedene Versprechertypen, unterteilt in Substitution, Elision und Addition, differenziert nach Laut-, Silben- und Wortebene. Zusätzlich werden bisher nicht ausreichend erfasste Arten wie prosodische Versprecher, grammatische Fehler und Verschiebungen analysiert und ihre Integration in ein umfassenderes System diskutiert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, Kapitel zu bestehenden Klassifikationssystemen, eine systematische Beschreibung von Versprechern (inkl. Substitution, Elision, Addition), ein Kapitel zu bisher nicht erfassten Versprecherarten (prosodische Versprecher, grammatische Fehler, Verschiebungen) und eine Schlussbetrachtung. Sie enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Hauptzielsetzung ist die Entwicklung eines umfassenden und präzisen Klassifizierungssystems für Versprecher, welches die Vielfältigkeit und Komplexität dieser Phänomene angemessen abbildet. Die Arbeit soll bestehende Systeme erweitern und verbessern und einen Beitrag zur Versprecherforschung leisten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Versprecher, Klassifikation, Linguistik, Psycholinguistik, Substitution, Elision, Addition, Meringer & Mayer, Boomer & Laver, Sprachfehler, Sprachproduktion.
Welche Aspekte werden besonders hervorgehoben?
Die Arbeit betont die linguistische Analyse von Versprechern und die systematische Darstellung verschiedener Typen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Entwicklung eines verbesserten Klassifizierungssystems, das auch bisher nicht ausreichend beachtete Versprecherarten einbezieht.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Linguisten, Psycholinguisten und alle, die sich mit Sprachproduktion, Sprachfehlern und der Klassifizierung sprachlicher Phänomene befassen. Sie bietet eine systematische Übersicht und einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Versprecherforschung.
- Citation du texte
- Ulf Thomassen (Auteur), 2006, Versprecher - Klassifikation und Explikation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67594