William Somerset Maugham, welcher von 1874 bis 1965 lebte, war einer der erfolgreichsten britischen Kurzgeschichten-Autoren (vgl. Göller & Hoffmann, 1973, S.19) und hat die Entwicklung dieser Gattung in England in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg in starkem Maße beeinflusst ( vgl. Borgmeier, 2002, S. 389 ).
Seine Kurzgeschichten erinnern an mündlich erzählte Geschichten mit dramatischer Struktur, denen ein ausgeprägter Plot zugrunde liegt ( vgl. Borgmeier, 2002, S. 389 ). Sein handlungsbetontes Erzählen unterscheidet ihn von einigen anderen Repräsentanten der modernen Kurzgeschichten, wie Katherine Mansfield oder Virginia Woolf, die der äußeren Handlung weniger Wert als der Inneren beimaßen. Viele seiner Kurzgeschichten zeichnen sich dadurch aus, dass sie an exotischen Schauplätzen spielen, wie auch die in dieser Hausarbeit zu untersuchende Geschichte “The Lotus Eater“, die erstmals im Jahre 1935 erschien.
Somerset Maugham, hat nicht nur eine große Zahl an Kurzgeschichten verfasst, sondern auch viele Überlegungen zur Theorie der Kurzgeschichte angestellt. Seine Vorstellungen darüber, wie eine Kurzgeschichte zu sein hat, wurden von ihm präzise formuliert, an vielerlei Stellen schriftlich festgehalten und in seinen eigenen Kurzgeschichten zur Umsetzung gebracht. Diese Arbeit möchte verschiedene Aspekte dieser theoretischen Überlegungen mit der Kurzgeschichte “The Lotus Eater“, in Verbindung bringen. Es soll um die Frage gehen, wie Somerset Maugham sein Konzept der Kurzgeschichte in diesem konkreten Fall umgesetzt hat. In Betracht gezogen werden Maughams Auffassung vom Zweck einer Kurzgeschichte, seine Präferenz der Einfachheit und Klarheit und die Vorteile, welche er in der Verwendung eines Ich-Erzählers sieht. Weiterhin befasst sich diese Arbeit mit Maughams Betonung der Bedeutsamkeit des Plots und des geradlinigen Erzählens, sowie mit seiner Vorliebe für exotische Geschichten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Zweck der Kurzgeschichte
- Der Ich-Erzähler
- Das Prinzip der Einfachheit und Klarheit
- Die Bedeutung des Plots
- Die exotische Kurzgeschichte
- Schluss
- Literaturangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert William Somerset Maughams Theorie der Kurzgeschichte und untersucht, wie er seine Konzepte in der Kurzgeschichte "The Lotus Eater" umsetzt. Die Arbeit beleuchtet verschiedene Aspekte von Maughams theoretischen Überlegungen, darunter seine Sichtweise auf den Zweck der Kurzgeschichte, seine Betonung der Einfachheit und Klarheit, die Vorteile eines Ich-Erzählers, die Bedeutung des Plots und die Faszination für exotische Geschichten.
- Maughams Konzept der Unterhaltung als primäres Ziel der Kurzgeschichte
- Die Verwendung eines Ich-Erzählers zur Steigerung der Glaubwürdigkeit und zur Aktivierung der Leser-Imagination
- Die Bedeutung eines klaren und einfachen Stils in der Kurzgeschichte
- Der Einfluss des Plots auf die Gestaltung der Geschichte
- Die Rolle exotischer Schauplätze in Maughams Kurzgeschichten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt William Somerset Maugham als einen bedeutenden englischen Kurzgeschichten-Autor vor und führt die Geschichte "The Lotus Eater" als Beispiel für seine Arbeit ein. Das Kapitel "Der Zweck der Kurzgeschichte" beleuchtet Maughams Ansicht, dass Kurzgeschichten in erster Linie der Unterhaltung dienen sollen. Der Abschnitt "Der Ich-Erzähler" untersucht die Vorteile der Ich-Perspektive in Maughams Werken und analysiert die Rolle des Ich-Erzählers in "The Lotus Eater".
Schlüsselwörter
Kurzgeschichte, William Somerset Maugham, "The Lotus Eater", Unterhaltung, Einfachheit, Klarheit, Ich-Erzähler, Plot, Exotische Geschichten, Moral, Glaubwürdigkeit, Leser-Imagination.
- Citar trabajo
- Jennifer Reuter (Autor), 2004, Maughams Theorie der Kurzgeschichte und ihre Umsetzung in "The Lotus Eater", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67648