„Frauensprache gibt es natürlich nicht in dem Sinn, dass Frauen eine eigene Sprache sprechen, die Männer nicht verstehen können. Aber wir müssen ein bisschen genauer hinschauen, wie Frauen und Männer, wenn sie zusammen kommunizieren, unterschiedlich reden, wie sie sich unterschiedlich verhalten. Und hier gibt es recht interessante Forschungsergebnisse.“ (Senta Trömel-Plötz)
Dieses Zitat von Senta Trömel-Plötz, einer bekannten Wegbereiterin der linguistischen Frauenforschung, kann strukturgebend für den Inhalt dieser Arbeit stehen, wobei dem Begriff „Frauensprache“ kritisch auf den Grund gegangen wird.
Mit Hilfe einer Analyse von Gisela Schoenthal wird das Feld der linguistischen Geschlechterforschung und ihren VertreterInnen abgesteckt, da diese Analyse kritisch mit Theorien und ihren Nuancierungen vertraut macht, ihren Diskussionsbedarf sowie methodische Forschungsdefizite und daraus ableitbare Forderungen an die linguistische Geschlechterforschung prägnant herauskristallisiert.
Mit Paul Watzlawick wird der definitorische Unterbau dieser Arbeit konstruiert.
Die Frage, was geschlechtstypisches Kommunikationsverhalten ausmacht und wie geschlechtstypisches Kommunikationsverhalten Interaktionsprozesse zum Nachteil von Frauen beeinflusst, wird im Rahmen widersprüchlicher Forschungsergebnisse erörtert.
Das Aufzeigen von Wegen zu einer Veränderung von Kommunikationsstrukturen, die in Interaktionsprozessen zur Konstruktion von Hierarchieverhältnissen beitragen, ist unter besonderer Beachtung von Schule und Arbeitsplatz als Sozialisationsinstanzen ein weiterer Schwerpunkt dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- (I.) Zum Geleit.
- (II.) Gibt es eine Frauensprache?
- (III.) Basisbegriffe. Was ist ...
- Geschlecht - Verhalten - Kommunikation - Met akommunikation -
- Sprache -Interaktion - I dent it ät?
- (I V.) Zum wissenschaftlichen Forschungsst and.
- (V.) Zu Forschungsergebnissen der
- Linguist ischen Geschlecht erf or schung.
- (V. 1.) Unterbrechungen in Medieninterviews - Geschlecht st ypisches Gesprächsver halt en?
- (V. 2.) Sprachliches Handeln am Arbeitsplatz.
- (V. 3.) ,,Freiwillige Selbst kont rolle\" im Fachgespräch.
- (V. 4.) Resümee.
- (VI.) Konzepte für Prävention und Beseitigung geschlecht sspezifischen Kommunikationsver halt ens.
- (VII.) Schlusswort.
- (VIII.) Lit er at ur verzeichnis.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob es eine Frauensprache gibt und wie sich geschlechtstypisches Kommunikationsverhalten in Interaktionsprozessen auswirkt. Sie analysiert wissenschaftliche Forschungsergebnisse zur linguistischen Geschlechterforschung und beleuchtet die Auswirkungen geschlechtstypischer Kommunikation auf Sozialisationsinstanzen wie Schule und Arbeitsplatz.
- Die Konstruktion von „Frauensprache“ und „Männersprache“ und ihre implizite Hierarchisierung.
- Die Auswirkungen geschlechtstypischen Kommunikationsverhaltens auf Interaktionsprozesse.
- Die Analyse von Forschungsergebnissen zur linguistischen Geschlechterforschung.
- Die Bedeutung von Sozialisationsinstanzen wie Schule und Arbeitsplatz in der Reproduktion geschlechtsspezifischer Kommunikationsmuster.
- Konzepte für die Prävention und Beseitigung geschlechtsspezifischen Kommunikationsverhaltens.
Zusammenfassung der Kapitel
- Zum Geleit: Das Zitat von Senta Trömel-Plötz, einer bekannten Wegbereiterin der linguistischen Frauenforschung, bildet die Grundlage der Arbeit. Der Begriff „Frauensprache“ wird kritisch beleuchtet und mit der Analyse von Gisela Schoenthal das Feld der linguistischen Geschlechterforschung abgesteckt. Paul Watzlawick dient als definitorischer Unterbau, um geschlechtstypisches Kommunikationsverhalten und dessen Auswirkungen auf Interaktionsprozesse zu erörtern.
- Gibt es eine Frauensprache?: Die Gegenpolbegriffe „Frauensprache“ und „Männersprache“ wecken Assoziationen von getrennten Geschlechterwelten. Die chinesische Geheimsprache Nu Shu verdeutlicht, dass Frauen in der Vergangenheit eigene Sprachräume entwickelten, um in Abgrenzung von patriarchalischen Strukturen zu kommunizieren.
- Basisbegriffe. Was ist ... Geschlecht - Verhalten - Kommunikation - Met akommunikation - Sprache -Interaktion - I dent it ät?: Dieser Abschnitt legt den theoretischen Grundstein für die Analyse der sprachlichen Phänomene, indem er zentrale Begriffe der Kommunikation und Geschlechterforschung definiert.
- Zum wissenschaftlichen Forschungsst and: Hier wird ein Überblick über die wissenschaftliche Forschungslandschaft zur linguistischen Geschlechterforschung gegeben. Es werden verschiedene Ansätze und Perspektiven vorgestellt, die in der Diskussion über geschlechtsspezifische Kommunikation eine Rolle spielen.
- Zu Forschungsergebnissen der Linguist ischen Geschlecht erf or schung: Dieser Abschnitt präsentiert Forschungsergebnisse, die sich mit der Frage nach geschlechtstypischem Kommunikationsverhalten in verschiedenen Kontexten beschäftigen. Die Analyse fokussiert auf Unterbrechungen in Medieninterviews, sprachliches Handeln am Arbeitsplatz, „freiwillige Selbst kont rolle“ im Fachgespräch und zieht ein Resümee aus diesen Untersuchungen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich den Themen geschlechtstypisches Kommunikationsverhalten, linguistische Geschlechterforschung, Frauensprache, Männersprache, Interaktionsprozesse, Sozialisationsinstanzen, Schule, Arbeitsplatz, Prävention, Beseitigung, Hierarchieverhältnisse, Interaktionsnormen, Kommunikation, Sprachliche Tabus, Sprachsysteme und Geschlechtsspezifische Syntaxformen.
- Arbeit zitieren
- Isabel Ebber (Autor:in), 2002, Ausformungen von geschlechtstypischem Kommunikationsverhalten und Gegenstrategien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6773