Schleswig-Holstein (S-H) gilt gemeinhin als sehr rohstoffarmes Bundesland, was jedoch keineswegs bedeutet, dass es hier keine abbaufähigen Rohstoffe gibt. Neben Erdöl gibt es unter den glazigenen Schichten sogar Braunkohle, doch werde ich Energieträger in dieser Arbeit außen vor lassen. Die anderen gewonnen Rohstoffe sind indes durchweg den Massengütern zuzuordnen. Das Gros dieser Rohstoffe, die nicht aus anstehendem Gestein gewonnen werden, wäre ohne das Weichselglazial nicht vorhanden und ist darüber hinaus ein wesentlicher Bestandteil des glazialen Geschiebes. Der Abbau dieser Rohstoffe, welche in Form des Tagebaus stattfindet, stellt einen großen Eingriff in die Umwelt dar und ist deswegen häufig Gegenstand von Konflikten zwischen den jeweiligen Nutzern der Landschaft. Der Bergbau, worunter auch der Abbau oberflächennaher Rohstoffe (AOR) in einem Land ohne wirkliche Berge offiziell fällt, hat zwar keine allzu große wirtschaftliche Bedeutung für S-H, doch formt er seine Landschaft in erheblichen Maße auf vielfältige Art und drückt ihm so vielerorts einen unverwechselbaren Stempel auf. Nach einer topographischen Einordnung gehe ich kurz auf die jeweilige Entstehungsgeschichte und den Abbau der Lagerstätten, welcher von der Raumordnung und diversen Gesetzen geregelt wird, ein. Darüber hinaus werde ich sowohl die wirtschaftliche Funktion dieser Rohstoffe im Wandel der Zeit, als auch die aus ihrer Nutzung resultierenden Konflikte und Probleme in Umwelt und Gesellschaft beleuchten. Schließlich beende ich meine Ausführungen mit den Perspektiven dieses Abbaus und setze mich mit den unterschiedlichen Nutzungskonzepten der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft für die bereits ausgebeuteten Lagerstätten auseinander.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entstehung, Vorkommen, Abbau der Lagerstätten von
- Kies und Sand
- Ton
- Kreidekalk
- Entstehung, Vorkommen, Abbau und Verwendung der Rohstoffvorkommen an
- Quarzsand
- Gips
- Titaneisen
- Raseneisenerz
- Eisenocker
- Gesetzlicher und landesplanerischer Rahmen für den Abbau
- Landes- und Regionalplanung:
- Organisation
- Rechtliche Grundlagen
- Strukturelemente der Freiraumbildung bzgl. des AOR
- Grundsätze der Landes- und Regionalplanung bzgl. des AOR
- Gesetzlicher Rahmen
- Genehmigungsverfahren für den AOR
- Konsequenzen
- Landes- und Regionalplanung:
- Standortfaktoren für den Abbau
- Der Weg der oberflächennahen Rohstoffe von der Lagerstätte zum Verbraucher
- Kies
- Ton
- Kreidekalk
- Konflikte und Probleme beim Abbau der Rohstoffe
- zwischen Bürger und AOR
- zwischen Landwirtschaft und AOR
- zwischen Natur und AOR
- Alternativen zum konventionellen AOR
- Was geschieht nach der Ausbeutung der Lagerstätten
- bis Anfang der Neunziger
- Aktuelle Tendenzen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Abbau oberflächennaher Rohstoffe in Schleswig-Holstein (S-H) und beleuchtet dessen Bedeutung für die Landesentwicklung und die daraus resultierenden Konflikte und Probleme. Die Arbeit untersucht die Entstehung, Vorkommen und den Abbau der Lagerstätten, analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen und die wirtschaftliche Funktion dieser Rohstoffe im Wandel der Zeit.
- Entstehung und Vorkommen oberflächennaher Rohstoffe in S-H
- Der Einfluss des Weichselglazials auf die Rohstofflandschaft
- Die Bedeutung der Landes- und Regionalplanung für den Rohstoffabbau
- Konflikte und Probleme im Zusammenhang mit dem Rohstoffabbau
- Perspektiven des Rohstoffabbaus und Nutzungskonzepte für ausgebeutete Lagerstätten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Thematik der Arbeit und beleuchtet die Besonderheiten des Rohstoffabbaus in S-H. Sie erläutert die Bedeutung des Weichselglazials für die Entstehung der Rohstofflagerstätten und stellt den Zusammenhang zwischen dem Abbau der Rohstoffe und der Landesentwicklung dar.
Kapitel 2 widmet sich der Entstehung, dem Vorkommen und dem Abbau der Lagerstätten von Kies und Sand, Ton und Kreidekalk. Hierbei wird auf die geologischen Prozesse eingegangen, die zur Bildung der Rohstofflagerstätten geführt haben. Die Bedeutung der glazialen Prozesse wird besonders hervorgehoben.
Kapitel 3 konzentriert sich auf die Entstehung, das Vorkommen, den Abbau und die Verwendung weiterer oberflächennaher Rohstoffe wie Quarzsand, Gips, Titaneisen, Raseneisenerz und Eisenocker.
Kapitel 4 beleuchtet den rechtlichen und landesplanerischen Rahmen für den Abbau oberflächennaher Rohstoffe. Hier werden die Organisation, die rechtlichen Grundlagen, die Strukturelemente der Freiraumbildung und die Grundsätze der Landes- und Regionalplanung bzgl. des AOR detailliert dargestellt.
Kapitel 5 befasst sich mit den Standortfaktoren für den Abbau oberflächennaher Rohstoffe und stellt die Faktoren dar, die die Eignung eines Standorts für den Abbau beeinflussen.
Kapitel 6 beleuchtet den Weg der oberflächennahen Rohstoffe von der Lagerstätte zum Verbraucher, wobei die Schwerpunkte auf Kies, Ton und Kreidekalk liegen.
Kapitel 7 diskutiert Konflikte und Probleme im Zusammenhang mit dem Abbau der Rohstoffe, insbesondere zwischen Bürger und AOR, zwischen Landwirtschaft und AOR sowie zwischen Natur und AOR.
Schlüsselwörter
Oberflächennahe Rohstoffe, Schleswig-Holstein, Weichselglazial, Abbau, Landesplanung, Regionalplanung, Konflikte, Umwelt, Nachhaltigkeit, Nutzungskonzepte.
- Citar trabajo
- Bastian Naumann (Autor), 2005, Abbau mineralischer, oberflächenaher Rohstoffe am Beispiel Schleswig-Holsteins, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67748