Bezeichnet wird Armut als Chancenmangel, ein Leben zu führen, das gewissen Minimalstandards entspricht. Die Vorstellungen und Ursachen von Armut sind zeitlich und örtlich verschieden. Von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) wird Armut nach dem Einkommen definiert. Danach ist derjenige bzw. diejenige arm, wer monatlich weniger als die Hälfte des durchschnittlichen Einkommens seines Landes zur Verfügung hat. Neben dem Einkommen können auch andere Merkmale der Armut herangezogen werden, wie z.B., genügend Geld für Heizung im Haushalt, ausreichende Kleidung, regelmäßige Mahlzeiten etc.
Im Großen und Ganzen wird Armut als Mangelversorgung mit materiellen Gütern und Dienstleistungen (z.B. keine Bildungsmöglichkeit) verstanden.
Die Armutsbekämpfung ist somit ein zentrales politisches Ziel der Bundesregierung in Deutschland. Mit der Agenda 2010 hat die Bundesregierung ihr umfassendes Reformprogramm in einen Übergreifenden Politikansatz integriert. Die Reformen sorgen dafür, dass die sozialen Sicherungssysteme leistungsfähig bleiben, die Wirtschaft wieder an Schwung gewinnt und die Arbeitslosigkeit zurückgehen kann. Die Agenda 2010 steht dabei auch für eine Politik gegen Armut und soziale Ausgrenzung und für die Schaffung von mehr Teilhabe- und Verwirklichungschance für alle. Sozialpolitik manifestiert sich vorrangig darin, durch den Ausbau von Sozialleistungen ökonomische Ungleichheiten auszugleichen und den materiellen Status zu sichern und erfolgreich dazu beizutragen, Armut und soziale Ausgrenzung zu verhindern.
Doch wie bzw. durch welche Sicherungssysteme wird Armut in Deutschland bekämpft?
Speziell beabsichtige ich mein Augenmerk auf die unterschiedlichen Faktoren, die die Armut beeinflussen und welche Sozialen Sicherungssysteme hierbei unterstützen. Da dies ein sehr umfangreiches Thema ist, gehe ich nur auf einige Armutsrisiken und der dazugehörigen Sicherungssysteme, zur Bekämpfung von Armut näher ein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Armut in Deutschland
- Menschen mit Behinderung
- Armutsrisiko behinderter Menschen
- Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben
- Leistungen zur Rehabilitation
- Sicherung des Lebensunterhaltes
- Familienhaushalte bzw. Alleinerziehendenhaushalte
- Risiken eines Familienhaushaltes bzw. Alleinerziehendenhaushaltes
- Soziale Unterstützung: Kindergeld
- Soziale Unterstützung: Kinderbetreuung
- Soziale Unterstützung: Kindererziehungszeiten
- Soziale Unterstützung: Erziehungsgeld
- Soziale Unterstützung: Elternzeit
- Soziale Unterstützung: Wohngeld und sonstige Transfers
- Sonderregelungen in der sozialen Sicherung Alleinerziehender
- Arbeitslosigkeit
- Armutsrisiko bei Arbeitslosen
- Arbeitsmarktpolitik
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema Armut in Deutschland und analysiert die verschiedenen Faktoren, die Armut beeinflussen. Der Fokus liegt dabei auf der Untersuchung der sozialen Sicherungssysteme, die bei der Armutsbekämpfung unterstützen. Die Arbeit betrachtet die spezifischen Armutsrisiken verschiedener Gruppen wie Menschen mit Behinderung, Familienhaushalte, Alleinerziehende und Arbeitslose.
- Armutsrisiken verschiedener Bevölkerungsgruppen
- Soziale Sicherungssysteme und ihre Rolle bei der Armutsbekämpfung
- Die Auswirkungen von Behinderung auf das Armutsrisiko
- Die besonderen Herausforderungen von Familienhaushalten und Alleinerziehenden
- Die Rolle der Arbeitsmarktpolitik bei der Armutsbekämpfung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Begriff der Armut und ihre Definition vor. Sie beleuchtet den Zusammenhang zwischen Armut und der Verfügbarkeit von Ressourcen sowie die verschiedenen Merkmale, die Armut charakterisieren. Kapitel 3 konzentriert sich auf die Armutsrisiken in Deutschland, indem es verschiedene Bevölkerungsgruppen betrachtet. Es analysiert das Armutsrisiko von Menschen mit Behinderung, wobei es die besonderen Herausforderungen und die Rolle von sozialen Sicherungssystemen beleuchtet. Das Kapitel geht weiter auf die Risiken von Familienhaushalten und Alleinerziehenden ein und untersucht die sozialen Unterstützungssysteme, die ihnen zur Verfügung stehen. Abschließend behandelt das Kapitel das Armutsrisiko von Arbeitslosen und die verschiedenen Aspekte der Arbeitsmarktpolitik.
Schlüsselwörter
Armut, Soziale Sicherung, Behinderung, Familienhaushalte, Alleinerziehende, Arbeitslosigkeit, Armutsrisiko, Lebensunterhalt, Teilhabe, Rehabilitation, Kindergeld, Kinderbetreuung, Kindererziehungszeiten, Erziehungsgeld, Elternzeit, Wohngeld, Arbeitsmarktpolitik.
- Arbeit zitieren
- Helene Warkentin (Autor:in), 2006, Armut und soziale Sicherung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67785