Immanuel Kant gilt als einer der überragenden Philosophen der Geschichte u.a., weil es ihm mit seinem Werk „Kritik der reinen Vernunft“ gelang, eine reine Vernunfterkenntnis, welche a priori ohne Empirie bestehen sollte, zu begrenzen. Die bis dahin oftmals postulierte Möglichkeit, etwa aus der Natur ein für alle Menschen gleiches Naturrecht herzuleiten, wurde damit von Kant zurückgewiesen. Er hielt aber auch den reinen Empirismus, wonach allgemeingültige Aussagen über Objekte der Erkenntnis ausschließlich von der Sinneswahrnehmung abhängen sollten, für untauglich und wandte sich deshalb zurück zum erkennenden Subjekt, zum Menschen. Diese Hervorhebung des Menschen hielt auch Einzug in Kants praktischer Philosophie, d.h. in der Moralphilosophie einerseits, sowie in der Rechtsphilosophie andererseits. Kant differenzierte dabei erstmals wie kein anderer vor ihm, in aller Schärfe zwischen Moral und Recht. Zu Lebzeiten Kants fanden aber lediglich seine Überlegungen in der „Kritik der reinen Vernunft“ Zustimmung. Anders verhielt es sich mit seiner Rechtslehre, die weniger anerkannt war. Besonders abweisend äußerte sich hierzuSchopenhauer.Er meinte, „nur aus Kants Altersschwäche ist mir seine ganze Rechtslehre, als eine sonderbare Verflechtung einander herbeiziehender Irrthümer, … erklärlich…“. Diese ablehnende Haltung änderte sich allerdings bis zur Gegenwart, denn nunmehr dominieren geradezu Bereiche der kant´schen Rechtslehre. Im Folgenden sollen Kants Überlegungen zum Rechtsbegriff als solchem, die Einordnung desselben aus den vorangehenden philosophischen Überlegungen des „Königsberger Weisen“ und schließlich der Bezug von Kants Rechtsüberlegungen zur Gegenwart näher dargestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- A) Einleitung
- B) Biografische Eckpunkte
- C) Kants Rechtsphilosophie
- I. Der allgemeine Rechtsbegriff
- 1. Erste Anwendungsbedingung
- 2. Zweite Anwendungsbedingung
- 3. Dritte Anwendungsbedingung
- 4. Die Zwangsbefugnis des Rechts
- 5. Die Abgrenzung von Recht und Moral
- 6. Die „Freiheit“ als Grundlage des kant´schen Rechtsbegriffes
- II. Kants Privatrecht
- 1. Vom äußeren Mein und Dein
- 2. Die Umsetzung des äußeren Mein und Dein
- III. Das öffentliche Recht
- 1. Das Staatsrecht
- 2. Das Strafrecht
- 3. Das Völkerrecht und das Weltbürgerrecht
- IV. Einordnung des Rechtsbegriffes bei Kant
- V. Zeitgeschichtliche Einflussfaktoren für Kants Philosophie
- I. Der allgemeine Rechtsbegriff
- D) Kants Rechtsphilosophie in der Gegenwart
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Rechtsphilosophie von Immanuel Kant und analysiert den Rechtsbegriff im Kontext seiner Zeit und in Bezug auf die Gegenwart. Das Ziel des Textes ist es, Kants Rechtsphilosophie zu beleuchten und zu verstehen, wie sein Konzept des Rechts in den heutigen Kontext einzuordnen ist.
- Kants Definition des Rechtsbegriffs und seine Kernmerkmale
- Die Unterscheidung zwischen Recht und Moral bei Kant
- Kants Rechtsphilosophie im Kontext des Privatrechts und öffentlichen Rechts
- Die Bedeutung von Freiheit und Vernunft für Kants Rechtsphilosophie
- Die Relevanz von Kants Rechtsphilosophie für die heutige Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext des Textes dar und führt den Leser in die Rechtsphilosophie von Immanuel Kant ein. Das zweite Kapitel beleuchtet die biografischen Eckpunkte von Kant, um einen besseren Einblick in seinen Lebensweg und seine Denkweise zu ermöglichen.
Das dritte Kapitel widmet sich der Analyse von Kants Rechtsphilosophie. Es untersucht den allgemeinen Rechtsbegriff, seine Anwendungsbedingungen und die Abgrenzung von Recht und Moral. Des Weiteren werden die einzelnen Bereiche des Rechts, wie das Privatrecht und das öffentliche Recht, im Kontext von Kants Gedanken erörtert.
Das vierte Kapitel beleuchtet die Einordnung des Rechtsbegriffs bei Kant und analysiert die Zeitgeschichtlichen Einflussfaktoren, die seine Philosophie geprägt haben.
Das fünfte Kapitel schließlich beschäftigt sich mit der Relevanz von Kants Rechtsphilosophie für die Gegenwart und analysiert, inwiefern seine Gedanken und Konzepte in den heutigen Kontext einbezogen werden können.
Schlüsselwörter
Rechtsphilosophie, Immanuel Kant, Rechtsbegriff, Recht und Moral, Privatrecht, öffentliches Recht, Freiheit, Vernunft, Zeitgeschichte, Gegenwart, Rechtsgeschichte, Rechtsentwicklung.
- Arbeit zitieren
- Ronny Richter (Autor:in), 2006, Ausgewählte Rechtsbegriffe in Vergangenheit und Gegenwart - Der Rechtsbegriff bei Immanuel Kant (1724-1804), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67875