I. Einleitung
Seit Jahrhunderten ist der Traum eines jeden Menschen ein friedliches Zusammen-leben miteinander. Um den Frieden in Europa zu sichern, gründete der österrei- chische Graf Richard Coudenhove-Kalergi im Jahre 1923 die Paneuropa-Union. Der französische Außenminister und Friedensnobelpreisträger Aristide Briand überarbei-tete den Plan des Grafen und entwarf 1930 einen Plan für eine Europäische Födera-tion. Diese Pläne scheiterten vor allem am Faschismus in Italien und dem National-sozialismus in Deutschland. Erst nach dem zweiten Weltkrieg nahm die Integration Gestalt an . Die vorrangigen Ziele einer Vereinigung sollten wirtschaftlich, politisch und militärisch sein. Am 16. April 1948 wurde die OEEC in Paris von 18 europäi-schen Staaten gegründet um ein gemeinsames Konzept zum wirtschaftlichen Wie-deraufbau und zur Zusammenarbeit zu erarbeiten und umzusetzen. Primäres Ziel war es, die europäischen Länder in den Entscheidungsprozess über die Verwendung der Gelder aus dem European Recovery Program, dem sog. "Marshall-Plan", einzu-binden. Im Jahre 1961 wurde aus der OEEC die OECD. Die Türkei war Grün-dungsmitglied dieses neuen Zusammenschlusses. In der OECD waren auch außereu-ropäische Staaten (USA, Japan usw.) beteiligt . Die Gründung des Europarates in London am 05. Mai 1949 war von politischer Bedeutung. Bereits am 19. September 1946 hatte sich der britische Oppositionsführer Winston Churchill für eine Art “Vereinigte Staaten von Europa” ausgesprochen. Im Europarat werden zwischen-staatliche, völkerrechtlich verbindliche Abkommen abgeschlossen. Das Ziel hierbei ist, das gemeinsame Erbe zu bewahren und wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt zu fördern . Die Türkei ist zwar kein Mitgründer, trat aber noch im selben Jahr dem Europarat bei. Die Entwicklung der Verteidigungspolitik nahm einen übereuropäi-schen Verlauf. Der Großteil der westeuropäischen Staaten, USA und Kanada grün-deten im Jahre 1949 die NATO. Die Türkei ist seit dem 18. Februar 1952 in dieser Organisation. Hinter den USA stellt die Türkei, an Anzahl der Soldaten gemessen, die zweitgrößte Macht dar. Wäre die Türkei in so einer geographischen Lage nicht ein großer Rückhalt für den Frieden? Sollte so ein strategisch wichtiger Staat auch nicht der EU angehören? Eine reine Europäische Verteidigungspolitik (EVP) wurde zwar am 23. Oktober 1954 von sieben Staaten gegründet, aber dies blieb neben der NATO weitgehend ohne Bedeutung .
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Die Europäische Union
- A. Die Europäische Gemeinschaft
- A.1. Ziel und Hintergründe
- A.2. Die Chronologie
- A.3. Die Mitglieder
- B. Der Binnenmarkt
- B.1. Was ist der Binnenmarkt
- B.2. Ziele des Binnenmarktes
- B.3. Probleme des Binnenmarktes
- B.4. Freihandelzone vs. Zollunion
- C. Die wichtigsten Verträge
- C.1. Die einheitliche europäische Akte
- C.1.1. Vorgeschichte
- C.1.2. Ziele
- C.1.3. Aufbau der Einheitlichen Europäischen Akte
- C.1.4. Die wichtigsten der 282 konkreten Maßnahmen
- C.2. Der Maastrichter Vertrag
- C.2.1. Vorgeschichte
- C.2.2. Ziele
- C.2.3. Aufbau
- C.2.4. Die drei Säulen
- C.2.5. Wirtschafts- und Währungsunion
- C.2.6. Unionsbürgerschaft
- C.2.7. Subsidiaritätsprinzip
- C.3. Kopenhagener Kriterien
- C.4. Amsterdamer Vertrag
- C.4.1. Vorgeschichte
- C.4.2. Ziele
- C.4.3. Aufbau
- C.4.4. Außenpolitik
- C.5. Die Verfassung
- C.5.1. Vorgeschichte
- C.5.2. Ziele
- C.5.3. Aufbau
- C.5.4. Die wichtigsten Neuerungen
- C.5.5. Ratifizierung...
- D. Die Beitrittskandidaten
- E. Die Debatte in Europa
- III. Die Republik Türkei
- A. Geschichte
- B. Geographie
- B.1. Lage
- B.2. Städte
- C. Bevölkerungsstruktur
- C.1. Bevölkerung
- C.2. Ethnien, Sprache und Religion
- D. Politisches System der Türkei
- D.1. Verfassung
- D.1.1. Grundlegende Rechte und Freiheiten
- D.1.2. Änderung der Verfassung
- D.2. Hauptorgane
- D.2.1. Legislative
- D.2.2. Exekutive
- D.2.3. Judikative
- D.3. Rechtsordnung
- D.4. unitaristische Struktur und die Verwaltung des Staates
- D.5. Wahlsystem
- E. öffentliche Dienstleistungen
- E.1. öffentlicher Dienst
- E.2. öffentliche Finanzen
- E.2.1. Die Klassifizierung der Ausgaben im türkischen Haushaltssystem
- E.2.2. öffentliche Einnahmen und Finanzsausgleich
- E.2.3. Umfang und Entwicklung des Haushalts
- E.2.4. Verschuldung
- F. makroökonomische Entwicklung
- F.1. Die türk. Wirtschaft und eine liberale Außenwirtschaftspolitik
- F.1.1. Geld- und Kapitalmarkt
- F.1.2. Bruttosozial- und Bruttoinlandprodukt
- F.1.3. Inflation
- F.1.4. Erwerbtätigkeit und Erwerbslosigkeit
- F.2. Außenwirtschaftliche Beziehungen und die Zahlungsbilanz
- F.2.1.1. Ein- und Ausfuhrgüter der Türkei
- F.2.1.2. Verteilung der Außenhandels nach Länder
- F.2.2. Zahlungsbilanz
- F.3. Direktinvestitionen
- F.4. Verbraucherschutz
- F.5. Umweltschutz
- G. Entwicklungen in den wirtschaftlichen Sektoren
- G.1. Primärer Sektor
- G.2. Sekundärer Sektor
- G.3. Tertiärer Sektor
- IV. Fazit........
- Die Entwicklung der Europäischen Union und ihrer Institutionen
- Die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Türkei
- Die Herausforderungen des Beitrittsprozesses für die Türkei
- Die Auswirkungen des Beitritts auf die türkische Gesellschaft
- Die Perspektiven für die Türkei als zukünftiges Mitglied der Europäischen Union
- I. Einleitung: Dieses Kapitel liefert eine Einführung in die Thematik und stellt die Relevanz der Arbeit dar. Es erläutert die Zielsetzung der Diplomarbeit und skizziert den methodischen Ansatz.
- II. Die Europäische Union: Dieses Kapitel befasst sich mit der Geschichte, den Institutionen und den wichtigsten Verträgen der Europäischen Union. Es beleuchtet die Entwicklung des Binnenmarktes und die Erweiterungspolitik der EU. Außerdem werden die Beitrittskriterien und die Debatte um die türkische Mitgliedschaft in Europa beleuchtet.
- III. Die Republik Türkei: Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte, die Geographie, die Bevölkerungsstruktur und das politische System der Türkei. Es analysiert die wirtschaftliche Entwicklung und die wichtigsten Sektoren der türkischen Wirtschaft.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Weg der Türkei in Richtung Europäische Union. Sie untersucht die Herausforderungen und Chancen, die sich für die Türkei im Zuge des Beitrittsprozesses ergeben. Dabei werden die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Faktoren analysiert, die für die zukünftige Entwicklung der Türkei entscheidend sind.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Europäische Union, Türkei, Beitrittsprozess, politische und wirtschaftliche Entwicklung, Integration, Herausforderungen, Chancen, Perspektiven.
- Arbeit zitieren
- Tolga Sezan (Autor:in), 2006, Die Türkei auf dem Weg in die Europäische Union, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68099