„Wenn Grausamkeit sich mit Erfindungsreichtum paart, sind wir dem Wesen
der Kunst nahe.“ (1)
Diese Einstellung Darvasis spiegelt sich in seinem Werk Die Hundejäger von Loyang deutlich wieder. Seine chinesischen Kurzgeschichten sind grausam, dennoch aber voller künstlerischer Raffinesse. Dieser Gegensatz ist einer von vielen, von denen seine Erzählungen leben. Sie erscheinen phantasievoll, aber gleichzeitig rätselhaft und irritierend. Darauf soll in dieser Arbeit genauer eingegangen werden, indem die befremdlich wirkenden Elemente des Buches, wie die Pointenlosigkeit und das Metaphysische, genauer betrachtet werden.
Während des Lesens fällt jedoch auf, dass sich einiges mit der Theorie des postkolonialen Theoretikers Homi K. Bhabha erklären lässt, der sich in seinem Werk Verortungen der Kultur Gedanken über die Hybridität von Kulturen macht. Es ist nahe liegend, diesen Text auf Darvasis Buch anzuwenden, da dessen Geschichten im alten China spielen, während er selbst ein moderner, ungarischer Autor ist, den die Probleme seiner Zeit und Kultur interessieren.
Somit soll zunächst Bhabhas Theorie kurz erläutert und anschließend geprüft werden, inwiefern diese in Die Hundejäger von Loyang zum Tragen kommen könnte. Dabei fallen als Schnittstellen zwischen den beiden Werken besonders das Verhältnis zwischen Herrschern und Untertanen und zwischen Gegenwart und Vergangenheit auf, sowie der „Dritte Ort“, der ein gedankliches Konstrukt Bhabhas ist und als Zwischenraum konstituiert wird.
Die Arbeit soll also Verbindungen zwischen einem theoretischen und einem literarischen Text herstellen.
(1) Darvasi, László: F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main, auf http://www.buecher.de/verteiler.asp?site=artikel_faz.asp&wea=1100485&artikelnummer=000001300945
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Hundejäger von Loyang
- Erster Teil
- Das Imaginäre
- Die Pointenlosigkeit
- Zweiter Teil - Die Tsin-Akademie
- Erster Teil
- Verortungen der Kultur
- Verortungen der Kultur in Die Hundejäger von Loyang
- Werkimmanente Betrachtung
- Herrscher und Untertanen
- Der "Dritte Ort" bei Darvasi
- Die prozessuale Gegenwart
- Werkimmanente Betrachtung
- Ergebnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit László Darvasis „Die Hundejäger von Loyang“ und untersucht die im Werk präsenten Elemente der Pointenlosigkeit und des Metaphysischen. Dabei wird die postkoloniale Theorie von Homi K. Bhabha herangezogen, um die spezifische Hybridität der Kultur in Darvasis Werk zu beleuchten. Ziel ist es, Verbindungen zwischen dem theoretischen und dem literarischen Text herzustellen.
- Die Pointenlosigkeit und das Metaphysische in Darvasis Werk
- Die Verbindung von Grausamkeit und künstlerischer Raffinesse
- Das Spannungsverhältnis zwischen Realität und Imagination
- Die Anwendung der postkolonialen Theorie auf die Hybridität der Kultur
- Die Analyse des "Dritten Ortes" in Bezug auf Herrscher und Untertanen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Arbeit dar und führt in das Thema ein. Sie beleuchtet Darvasis Werk „Die Hundejäger von Loyang“ als ein Beispiel für die Verbindung von Grausamkeit und künstlerischer Raffinesse. Zudem wird die Relevanz der postkolonialen Theorie von Homi K. Bhabha für die Analyse des Werkes herausgestellt.
Die Hundejäger von Loyang
Dieser Abschnitt befasst sich mit den Erzählungen in László Darvasis „Die Hundejäger von Loyang“. Die Geschichten spielen im alten China und zeichnen sich durch eine besondere Mischung aus Realismus und Phantasie aus. Darvasi präsentiert eine grausame Welt, in der Herrscher ihre Macht missbrauchen und ihre Untertanen mit unlösbaren Aufgaben konfrontieren.
Verortungen der Kultur in Die Hundejäger von Loyang
Dieser Abschnitt beleuchtet die Hybridität der Kultur in Darvasis Werk im Lichte der postkolonialen Theorie. Die Analyse konzentriert sich auf das Verhältnis zwischen Herrschern und Untertanen, das Spannungsverhältnis zwischen Vergangenheit und Gegenwart sowie den "Dritten Ort" als Zwischenraum.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: László Darvasi, Die Hundejäger von Loyang, postkoloniale Theorie, Homi K. Bhabha, Hybridität, "Dritter Ort", Herrscher und Untertanen, Grausamkeit, Pointenlosigkeit, Metaphysik, Imaginäres.
- Citar trabajo
- Janina Richts (Autor), 2006, László Darvasis 'Die Hundejäger von Loyang' unter Einbeziehung der postkolonialen Theorie 'Verortungen der Kultur' von Homi K. Bhabha , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68120