Der einflußreichste aller neueren Lebensphilosophen ist der Franzose Henri Bergson, der von 1859 bis 1941 lebte. Als Schüler von J. Lachelier war Bergson der Hauptvertreter einer Philosophie, die in der Entwicklungslinie des französischen Voluntarismus und Spiritualismus stand. Auch sein Hauptwerk Zeit und Freiheit zeichnet sich nicht zuletzt durch seine Schönheit der Sprache und Reichtum an Bildern aus. Seine Gedanken gehen aus von dem Verhältnis von Raum und Zeit; ihrer Verbundenheit und Bedingtheit. Gegenüber Einsteins strikt physikalischer Definition hatte Bergson bereits in den zwanziger Jahren die Dauer betont, die jedem Zeitablauf zugrunde liegt. Zeit kann nur vergehen vor dem Hintergrund dessen, was bestehen bleibt. Dauer können wir nur empfinden durch das, wovon alle Musik und alles Erzählen lebt: Pausen und Langsamkeit. (Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung 1999, Nr.1.)
Inhaltsverzeichnis
- Zeit und Freiheit
- Raum und Zeit
- Der freie Wille
- Determinismus und Indeterminismus
- Vorhersehbarkeit
- Zeit und Raum
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert Henri Bergsons Philosophie, insbesondere seine Ansichten zu Raum, Zeit und freiem Willen. Er untersucht Bergsons Kritik an der deterministischen Sichtweise des freien Willens und stellt seine Argumentation für die Einheit von Raum und Zeit dar.
- Bergsons Konzept der Dauer
- Die Beziehung von Raum und Zeit
- Die Aporie des freien Willens
- Die Rolle der Infinitesimalität
- Die Unvereinbarkeit von Sein und Bewußtsein
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet Bergsons Konzept der Dauer, welches der strikt physikalischen Zeitdefinition Einsteins gegenübersteht. Bergson betont, dass Zeit nur im Kontext von Dauer, also dem Bestehenbleiben, vergehen kann.
Das zweite Kapitel widmet sich der Analyse des freien Willens. Bergson widerlegt die Positionen des Determinismus und Indeterminismus und argumentiert, dass beide Denkweisen die Trennung von Raum und Zeit voraussetzen, was er als Fehler ansieht.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Frage der Vorhersehbarkeit von Handlungen und der Beziehung von Raum und Zeit. Bergson stellt die These auf, dass eine lückenlose Kenntnis der Vergangenheit nicht die Zukunft determiniert, da Zeit und Raum untrennbar miteinander verbunden sind.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe des Textes sind Raum, Zeit, Dauer, freier Wille, Determinismus, Indeterminismus, Infinitesimalität, Vorhersehbarkeit, Sein und Bewußtsein. Der Text befasst sich mit Bergsons philosophischen Ansichten und deren Relevanz für das Verständnis von Raum, Zeit und menschlichem Handeln.
- Arbeit zitieren
- Dr. des. Robert Dennhardt (Autor:in), 1999, Über Henri Bergsons RaumZeit und Wille, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68374