In dem Film "Der Prinz von Ägypten" wird die biblische Geschichte
von Moses erzählt, der die Israeliten aus der ägyptischen Gefangenschaft
befreit und ins Gelobte Land ihrer Vorfahren zurückführt.
Während in der Sklavenstadt auf Befehl des Pharao alle
neugeborenen Jungen der Hebräer von ägyptischen Soldaten getötet
werden, versucht eine Mutter ihrem Sohn das Leben zu retten, indem sie
ihn in einem Weidenkorb im Fluß aussetzt. Die Gemahlin des Pharao findet
den Kleinen am Ufer, adoptiert ihn und nennt ihn Moses. So wächst er im
Königspalast als Prinz von Ägypten und Bruder des Thronfolgers Ramses
auf, ohne je von seiner Adoption zu erfahren. Als erwachsener Mann trifft
er auf seine Schwester Miriam, die ihm von seiner wahren Herkunft erzählt,
aber er glaubt ihr nicht. Allein das Lied, welches sie anstimmt, weckt in
ihm eine leise Erinnerung - es ist das Lied seiner Mutter, das sie zum
Abschied sang, als sie ihn in den Korb legte. Verwirrt von diesem
Zusammentreffen kehrt er nach Hause zurück, in seinen Palast, schläft ein
und träumt von dem Kindermord und von seiner Rettung.
Diese etwa 2-minütige Traumsequenz soll Gegenstand
nachfolgender Analyse sein. Untersucht wird die narrative Methode und
insbesondere, wie die Traumsequenz Vergangenes aufgreift, um auf
Zukünftiges vorauszuweisen. Bestimmte formale Lösungen spielen für die
Narration eine tragende Rolle, so z. B., daß der Traum in Form einer
animierten ägyptischen Wandmalerei erzählt wird. [...]
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