'Flores de otro mundo' - Bevölkerungsschwund in Spanien


Dossier / Travail, 2006

18 Pages, Note: 1,7


Extrait


Inhalt

1. Einleitung
1.1 Icíar Bollaín Pérez- Mínguez
1.2 Julio Llamazares
1.3 Ort und Zeit – Cantalojas in den 90er Jahren
1.4 Daten zum Film

2. Der demographische Wandel in Spanien und die Auswirkungen auf die
Landbevölkerung – Flores de otro mundo in der Realität
2.1 Definition Demographischer Wandel
2.2 Demographischer Wandel in Spanien
2.3 Landflucht- Spaniens Dörfer sterben aus
2.4 Status quo, Zukunftsperspektiven und Lösungsansätze

3. Problembehandlung im Film
3.1 Landflucht im Film
3.1.1 Beschreibung des Dorfes
3.1.2 Bekämpfung und Probleme der Migration
3.2 Hintergrundgeschichten – drei Paare, sechs Menschen, neun Geschichten
3.3 Optische und musikalische Umsetzung

4. Persönliche Meinung

5. Bibliographie

1. Einleitung

1.1 Icíar Bollaín Pérez- Mínguez

Der dramatische Film Flores de otro mundo wurde 1999 von der Firma La Iguana produziert. Das Drehbuch hierfür schrieb die international bekannte, spanische Regisseurin Icíar Bollaín in Zusammenarbeit mit Julio Llamazares.

Bollaín wurde am 12. Juni 1967 als Tochter eines Ingenieurs und einer Musiklehrerin in Madrid geboren und startete ihre Filmkarriere in den 80er-Jahren als Schauspielerin. Nachdem Bollaín in über 15 Filmen (u.a. Un paraguas para tres von Felipe Vega) mitwirkte, wechselte sie die Seiten, stand von nun an hinter der Kamera und erwarb 1991 Anteile an der Produktionsfirma La Iguana. Später versuchte sie sich als Dokumentarfilmerin, als Regieassistentin und als Drehbuchautorin. Der erste Spielfilm der talentierten Frau aus Spaniens Hauptstadt wurde zum Erfolg. Mit Hola, ¿ estás sola? debütierte sie 1995 und gewann u.a. den Regienachwuchspreis und den Publikumspreis auf dem Internationalen Filmfestival in Valladolid. Als Drehbuchautorin und Regisseurin wirkte sie an mittlerweile sechs Filmen mit, wobei Te doy mis ojos aus dem Jahre 2003 Bollaíns erfolgreichstes Werk ist und mit sechs Goyas ausgezeichnet wurde. Zudem ist Bollaín Mitglied der Spanischen Akademie für Cinematographie.6

1.2 Julio Llamazares

Julio Llamazares ist der Co-Drehbuchautor zum Film Flores de otro mundo. Der 1955 in Vegamián geborene Schriftsteller ist ein international anerkannter Journalist, Literat und Drehbuchautor. Llamazares, ein studierter Jurist, schaffte 1988 seinen literarischen Durchbruch mit dem Werk La lluvia amarilla. Bereits in diesem Buch thematisierte er die Probleme eines sterbenden Dorfes und die typische Entwicklung der spanischen Gesellschaft. Elf Jahre später wurde diese Thematik in Flores de otro mundo verfilmt. In der Zwischenzeit veröffentlichte Llamazares über zehn Bücher und schrieb zudem an unzähligen Drehbüchern mit.7

1.3 Ort und Zeit – Cantalojas in den 90er Jahren

Das für die Gesellschaftsentwicklung in ländlichen spanischen Regionen repräsentative Dorf im Film ist Cantalojas. Dieses Dorf mit seinen 155 Einwohnern liegt in der Provinz Guadalajara (Castilla – La Mancha) und 1314 Meter über dem Meeresspiegel. Außer einer landwirtschaftlich attraktiven Umgebung bietet dieses Dorf noch eine Kirche (San Julián Confesor gewidmet) und ganz in der Nähe den Nationalpark Hayedo de Tejera Negra. Nationale Bekanntheit erlangte das Dorf nicht erst mit dem Film von Bollaín, sondern bereits mit dem seit 1948 stattfindenden Jahrmarktsfest. Flores de otro mundo spielt Anfang der 90er Jahre, wofür Kleidungsstil und die im Film erscheinenden Autos sprechen. Die Handlung wird in einem Zeitraum von einem Jahr erzählt, wobei der Film durch in einem Bus ankommende Frauen eröffnet und abgeschlossen wird, was ihm einen repetitiven Charakter verleiht.

1.4 Daten zum Film

- Regisseurin: Icíar Bollaín
- Drehbuch: Icíar Bollaín, Julio Llamazares
- Fotographie: Teo Delgado
- Musik: Pascal Gaigne
- Produktion: Santiago García de Leániz, Enrique Gonzáles Macho, La Iguana, Spanien, 1999
- Hauptrollen: José Sancho (Carmelo), Lisette Mejía (Patricia), Luis Tosar (Damián), Marilin Torres (Milady), Chete Lera (Alfonso), Elena Irueta (Marirriosi), Amparo Valle (Damiáns Mutter), Rubén Ochandiano (Oscar)

2. Der demographische Wandel in Spanien und die Auswirkungen auf die Landbevölkerung – Flores de otro mundo in der Realität

2.1 Definition Demographischer Wandel

Der Begriff „demographischer Wandel“ bezeichnet die Veränderung der Zusammensetzung der Altersstruktur einer Gesellschaft und ist zuerst weder positiv noch negativ behaftet. Er kann eine Zu- oder Abnahme der Bevölkerung markieren und wird von drei Faktoren beeinflusst5:

- Fertilität
- Lebenserwartung
- Wanderungssaldo

2.2 Demographischer Wandel in Spanien

Nicht nur in der Bundesrepublik Deutschland beschäftigt sich die Politik seit geraumer Zeit mit den Problemen der Abwanderung, des demographischen Wandels und der Kinderlosigkeit. Diese Problematik zieht sich durch ganz Europa und stellt die Regierungen in vielen Ländern vor eine Herausforderung, die entscheidend für die Zukunft der jeweiligen Nation ist. Eine Überalterung der Bevölkerung bringt nicht nur einen kulturellen Wandel mit sich, sondern auch Veränderungen in der Infrastruktur, im Finanz- und Versicherungswesen. Die klassische Bevölkerungspyramide ist mittlerweile zu einem Bevölkerungsbaum geworden.

Laut Schätzungen der UNO steht die spanische Gesellschaft vor einem großen Umbruch. Im Jahre 2050 wird sie um 24% gesunken sein². Die Zahl der Einwohner würde sich somit um 10,5 Millionen Menschen auf nur noch 33,5 Millionen Einwohner reduzieren. Zum Vergleich: in Barcelona und Madrid leben zusammen nur 4,6 Millionen Einwohner¹.

Statistiker haben errechnet, dass eine Frau im Schnitt 2,1 Kinder gebären müsste, um den Bevölkerungsstand stabil zu halten.² Durch die zurückgehende Geburtenrate und die immer besser werdende medizinische Versorgung gibt es immer mehr Rentner als Neugeborene. Geht der Trend weiter wie bisher, rechnen UNO-Experten damit, dass 2050 in Spanien 37% der Bevölkerung über 65 Jahre alt sein werden². Bei dann nur noch 33,5 Millionen Einwohnern hieße das, dass 12,4 Millionen Menschen Rentner sein werden. Heutzutage gehören 7,5 Millionen Spanier (17%) dieser Altersgruppe an.

Die Folgen sind gravierend. Verzichten die Frauen bzw. die Familien immer mehr auf Kinder zugunsten der Karriere und schaffen es die Regierungen nicht, eine vernünftige Familienpolitik zu entwickeln, muss und wird das Renten-, Kranken- und Versicherungswesen umgestellt werden. Die Kosten für eine immer größer werdende Bevölkerungsgruppe müssten von immer weniger jungen, arbeitenden Menschen getragen werden.

Ein positiver Effekt der alternden Gesellschaft ist der Rückgang der Arbeitslosenzahl. Besonders Spanien mit seiner hohen Arbeitslosenquote von 11,4%¹ (fünf Millionen Menschen) dürfte sich über diesen Nebeneffekt freuen. Doch was nützt eine geringere Arbeitslosenquote, wenn sich die Menschen durch die höheren Abgaben immer weniger leisten können?

Die Unter-65-Jährigen würden immer weniger Geld für Autos, Häuser oder Haushaltsgeräte ausgeben, was der Wirtschaft nachhaltig schaden würde. Die OECD hat errechnet, dass es sogar zu einem 18%-igen Einbruch des Wohlstands­niveaus² kommen könnte.

Die größeren Städte Spaniens haben mittlerweile auf die erhöhte Anzahl von Rentnern und deren Bedürfnisse reagiert, wie im Nordkurier vom 09. September 2006 zu lesen war:

[...]

Fin de l'extrait de 18 pages

Résumé des informations

Titre
'Flores de otro mundo' - Bevölkerungsschwund in Spanien
Université
University of Rostock  (Institut für Romanistik)
Cours
Cine y realidad
Note
1,7
Auteur
Année
2006
Pages
18
N° de catalogue
V68681
ISBN (ebook)
9783638611190
ISBN (Livre)
9783638782906
Taille d'un fichier
422 KB
Langue
allemand
Mots clés
Flores, Bevölkerungsschwund, Spanien, Cine
Citation du texte
Steven Oklitz (Auteur), 2006, 'Flores de otro mundo' - Bevölkerungsschwund in Spanien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68681

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