Kreft bestimmt den Aufstieg der Volksrepublik China und der gleichzeitige Niedergang der Sowjetunion als die beiden wichtigsten Entwicklungen seit den achtziger Jahren, die ihm zufolge das Gesicht der Welt nachhaltig verändert haben und unsere Gegenwart prägen. Innerhalb weniger Jahre ist die Volksrepublik China von der Peripherie in das Zentrum der internationalen Politik gerückt. Die Wurzeln dieses Aufstiegs des „Reichs der Mitte“ sieht Kreft in dem radikalen ökonomischen Kurswechsel unter Deng Xiaoping Ende der siebziger Jahre begründet. Seit Beginn dieser Wirtschaftsreformen hat die Volksrepublik ein jährliches Wirtschaftswachstum von neun bis zehn Prozent erreicht, was den chinesischen Wirtschaftsleistungen die Bezeichnung „Wirtschaftswunder“ eingebracht und dazu geführt hat, dass viele Experten in China die Weltmacht des 21. Jahrhunderts sehen. Die Einschätzungen darüber, ob China nun als (werdende) Weltwirtschaftsmacht zu bezeichnen ist oder nicht, gehen jedoch weit auseinander. So konstatiert Przystup: „The 21st century promises to be the century of China.“ Segal hingegen vertritt die Ansicht, China sei „overrated as a market“ und „at best a minor [...] part of the global economy.“
Im Zentrum der vorliegenden Arbeit steht die Frage, ob China zu Beginn des 21. Jahrhunderts tatsächlich den Status einer Weltwirtschaftsmacht eingenommen hat oder eher als Regionalmacht im asiatischen Raum zu sehen ist. Hierbei findet eine Beschränkung auf den ökonomischen Aspekt der Weltmachtfrage statt, also auf die Frage, ob es sich bei China in wirtschaftlicher Hinsicht um eine Großmacht handelt. Evident ist jedoch, dass auch viele andere Faktoren wie die Größe Chinas, seine Bevölkerungsgröße, der Besitz von Atomwaffen, der ständige Sitz im Sicherheitsrat und die chinesische Kultur dazu beitragen, dass China als Großmacht angesehen wird. Die isolierte Analyse des ökonomischen Bereichs erscheint jedoch als gerechtfertigt, da Fehlbier zufolge erst der Anstieg des chinesischen Einflusses im globalen Wirtschaftssystem dazu führte, dass sich die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit mehr und mehr auf China richtete.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. „Weltmacht“ und „Weltwirtschaftsmacht“
- II. Die chinesische Volkswirtschaft in historischer Perspektive
- III. Die chinesische Volkswirtschaft am Ende des 20. Jahrhunderts
- III.1 Die absolute und relative Größe der chinesischen Volkswirtschaft
- III.2 Chinas Einbindung in die internationale Arbeitsteilung
- III.3 Chinas Einbindung in die supranationalen Gremien der Weltwirtschaft
- III.4 Die Bedeutung des Renminbi (RMB) im internationalen Währungssystem
- III.5 Wettbewerbskraft chinesischer Unternehmungen
- III.6 Probleme der chinesischen Volkswirtschaft
- Schluss: China - eine Weltwirtschaftsmacht?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Frage, ob China zu Beginn des 21. Jahrhunderts den Status einer Weltwirtschaftsmacht erreicht hat oder eher als Regionalmacht einzustufen ist. Der Fokus liegt dabei auf der ökonomischen Perspektive, wobei andere Einflussfaktoren wie politische und militärische Stärke nur am Rande betrachtet werden.
- Definition von „Weltmacht“ und „Weltwirtschaftsmacht“
- Historische Entwicklung der chinesischen Volkswirtschaft
- Analyse der chinesischen Volkswirtschaft am Ende des 20. Jahrhunderts
- Bewertung der Kriterien für eine Weltwirtschaftsmacht im Kontext Chinas
- Diskussion der aktuellen Probleme der chinesischen Volkswirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach Chinas Status als Weltwirtschaftsmacht am Beginn des 21. Jahrhunderts. Sie verweist auf den rasanten wirtschaftlichen Aufstieg Chinas seit den 1970er Jahren und die kontroversen Einschätzungen zu seiner Rolle in der Weltwirtschaft. Die Arbeit konzentriert sich auf den ökonomischen Aspekt der Weltmachtfrage.
I. „Weltmacht“ und „Weltwirtschaftsmacht“: Dieses Kapitel definiert die zentralen Begriffe „Weltmacht“ und „Weltwirtschaftsmacht“. Es werden verschiedene Kriterien aus der Literatur vorgestellt, die zur Beurteilung des Weltmachtstatus herangezogen werden, einschließlich wirtschaftlicher, politischer, militärischer und ideologischer Aspekte. Die Arbeit beschränkt sich jedoch explizit auf den ökonomischen Aspekt.
II. Die chinesische Volkswirtschaft in historischer Perspektive: Dieses Kapitel bietet einen kurzen Überblick über die historische Entwicklung der chinesischen Volkswirtschaft, der als Grundlage für die anschließende Analyse dient. Es legt den Grundstein für das Verständnis des aktuellen wirtschaftlichen Status Chinas im globalen Kontext. Der Abschnitt liefert den notwendigen historischen Kontext, um die späteren Analysen der aktuellen Situation zu verorten.
III. Die chinesische Volkswirtschaft am Ende des 20. Jahrhunderts: Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in diesem Kapitel. Es analysiert die chinesische Volkswirtschaft am Ende des 20. Jahrhunderts anhand verschiedener Kriterien, die für den Status einer Weltwirtschaftsmacht relevant sind. Dazu gehören die absolute und relative Größe der Wirtschaft, die Integration in die internationale Arbeitsteilung, die Beteiligung an supranationalen Wirtschaftsgremien, die Rolle des Renminbi und die Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Unternehmen. Darüber hinaus werden auch aktuelle Probleme der chinesischen Volkswirtschaft thematisiert.
Schlüsselwörter
Volksrepublik China, Weltwirtschaftsmacht, Wirtschaftswachstum, internationale Arbeitsteilung, Renminbi, Globalisierung, Wirtschaftsreformen, Deng Xiaoping, Weltwirtschaft, Regionalmacht, ökonomische Großmacht.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der chinesischen Volkswirtschaft und ihrem Weltmachtstatus
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Frage, ob China zu Beginn des 21. Jahrhunderts den Status einer Weltwirtschaftsmacht erreicht hat oder eher als Regionalmacht einzustufen ist. Der Fokus liegt dabei auf der ökonomischen Perspektive.
Welche Aspekte werden in der Analyse der chinesischen Volkswirtschaft berücksichtigt?
Die Analyse umfasst die absolute und relative Größe der chinesischen Volkswirtschaft, ihre Einbindung in die internationale Arbeitsteilung und supranationale Wirtschaftsgremien, die Rolle des Renminbi im internationalen Währungssystem, die Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Unternehmen sowie bestehende Probleme der chinesischen Wirtschaft. Die Arbeit beleuchtet auch die historische Entwicklung der chinesischen Volkswirtschaft.
Wie definiert die Arbeit „Weltmacht“ und „Weltwirtschaftsmacht“?
Die Arbeit definiert die Begriffe „Weltmacht“ und „Weltwirtschaftsmacht“ und präsentiert verschiedene Kriterien aus der Literatur zur Beurteilung des Weltmachtstatus (wirtschaftliche, politische, militärische und ideologischer Aspekte). Die Analyse konzentriert sich jedoch explizit auf den ökonomischen Aspekt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Definition von „Weltmacht“ und „Weltwirtschaftsmacht“, ein Kapitel zur historischen Entwicklung der chinesischen Volkswirtschaft, ein zentrales Kapitel zur Analyse der chinesischen Volkswirtschaft am Ende des 20. Jahrhunderts und abschließend ein Fazit zur Frage, ob China eine Weltwirtschaftsmacht ist.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Volksrepublik China, Weltwirtschaftsmacht, Wirtschaftswachstum, internationale Arbeitsteilung, Renminbi, Globalisierung, Wirtschaftsreformen, Deng Xiaoping, Weltwirtschaft, Regionalmacht, ökonomische Großmacht.
Wo liegt der Schwerpunkt der Arbeit?
Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse der chinesischen Volkswirtschaft am Ende des 20. Jahrhunderts, wobei verschiedene Kriterien für den Status einer Weltwirtschaftsmacht untersucht werden.
Welche Methode wird verwendet?
Die Arbeit verwendet eine ökonomische Perspektive zur Analyse des Weltmachtstatus Chinas. Politische und militärische Faktoren werden nur am Rande betrachtet.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
Die Schlussfolgerung der Arbeit wird im Kapitel "Schluss: China - eine Weltwirtschaftsmacht?" präsentiert und beantwortet die Forschungsfrage nach Chinas Status als Weltwirtschaftsmacht zu Beginn des 21. Jahrhunderts.
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- Judith Blum (Author), 2007, Die Volksrepublik China - Großmacht oder Nebenakteur der Weltwirtschaft?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68701