Seit 1950 wächst Europa aktiv zu einem rechtlichen, wirtschaftlich und zunehmend auch zu einem politischen Raum zusammen. Eine gemeinsame Wertebasis legt den Grundstein für weitere Integrationsschritte. An dieser Stelle sind nicht nur für den Binnenmarkt relevante Werte, die eine Wirtschaftsordnung definieren, oder die durch einen bestimmten Kulturkreis bestimmt werden, sondern auch solche Werte, die eine grundlegende Allgemeingültigkeit besitzen. Die ,,Allgemeine Erklärung der Menschenrechte vom 10. Dezember 1948" ist dabei wohl das grundlegende Dokument - und damit eine allgemeinverbindliche Wertgrundlage zu nennen. Ein ebenbürtiges Niveau an Grundrechten darf auf dieser Grundlage in der näher zusammenrückenden EU nicht unerreicht bleiben.
Diesem Umstand Rechnung tragend, proklamierten Europäisches Parlament, der Europäische Rat sowie die Europäische Kommission die "Charta der Grundrechte der Europäischen Union". Diese Charta wurde auf dem Europäischen Rat von Nizza von den jeweiligen Präsidentinnen der Organe unterzeichnet und proklamiert. Sie trat am 7. Dezember 2000 in Kraft. Die Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, ob die Grundrechtecharta ein gelungener Beitrag zur Sicherung und Verbesserung der grund- und menschenrechtlichen Situation in der EU ist.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Die Idee und die Entstehung der Charta der Grundrechte der Europäischen Union
- 1.1. Die Idee einer Grundrechtecharta
- 1.2. Die Entstehung der Grundrechtecharta
- 2. Die Zusammensetzung des Konvents zur Erarbeitung der Charta
- 3. Der Inhalt der Grundrechtecharta
- 3.1.1. Würde des Menschen
- 3.1.2. Freiheiten
- 3.1.3. Gleichheit
- 3.2.1. Solidarität
- 3.2.2. Bürgerrechte
- 3.2.3. Justizielle Rechte
- 3.3. Tragweite der garantierten Rechte
- 4. Schlussfolgerungen und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die 2000er Grundrechtecharta der EU und analysiert ihren Beitrag zum Grundrechtsschutz innerhalb der Europäischen Union. Sie beleuchtet die Entstehung der Charta, die Zusammensetzung des Konvents, der sie erarbeitete, und schließlich den Inhalt der Charta in seinen wichtigsten Aspekten.
- Die Entstehung der Idee einer Grundrechtecharta innerhalb der EU
- Der Prozess der Ausarbeitung der Charta und die beteiligten Akteure
- Die wichtigsten Inhalte der Charta, insbesondere die Bereiche Menschenwürde, Freiheiten, Gleichheit, Solidarität, Bürgerrechte und justizielle Rechte
- Die Bedeutung der Charta für den Grundrechtsschutz in der EU
- Die Frage, ob die Charta einen rechtsverbindlichen Status hat und welche Ziele sie verfolgt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Bedeutung der Grundrechtecharta im Kontext der europäischen Integration dar. Sie betont die wachsende Bedeutung von gemeinsamen Werten im Rechtsraum der EU und verweist auf die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ als allgemeingültige Wertgrundlage.
Kapitel 1 beschäftigt sich mit der Entstehung der Idee einer Grundrechtecharta. Es analysiert den Ursprung des Gedankens in den Gründungsverträgen der EU und zeigt die Entwicklung des Grundrechtsschutzes auf, beginnend mit dem EGV bis hin zur Proklamation der Charta.
Kapitel 2 beleuchtet die Zusammensetzung des Konvents zur Erarbeitung der Charta und die beteiligten Akteure. Es stellt die „Gründungsväter und -mütter“ der Charta vor und erläutert ihre Rolle bei der Ausarbeitung des Dokuments.
Kapitel 3, unterteilt in verschiedene Unterkapitel, befasst sich mit dem Inhalt der Charta. Es analysiert die einzelnen Abschnitte und Artikel, beginnend mit der Würde des Menschen, über Freiheiten und Gleichheit, bis hin zu Solidarität, Bürgerrechten und justizielle Rechten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die 2000er Grundrechtecharta der EU, ihre Entstehung, ihren Inhalt und ihre Bedeutung für den Grundrechtsschutz in der Europäischen Union. Zu den zentralen Themen gehören die Idee einer Grundrechtecharta, die Zusammensetzung des Konvents, die beteiligten Akteure, die wichtigsten Artikel und Abschnitte der Charta sowie die Frage nach ihrer rechtsverbindlichen Gültigkeit und ihren Zielen.
- Arbeit zitieren
- Stefan Kägebein (Autor:in), 2002, Die 2000er Grundrechtecharta der EU, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6872