Die Förderung von Familien stellt eine zentrale Säule in der Sozialpolitik der Bundesrepublik Deutschland dar . In der Vergangenheit konzentrierten sich die familienpolitischen Maßnahmen vorrangig auf die Leistung von finanzieller Hilfe in Form von Steuerfreibeträgen und direkten monetären Transfers. In den letzten Jahren hat jedoch ein Paradigmenwechsel in der Familienpolitik stattgefunden. Der Ausbau der Infrastruktur für Familien, der zu einer Vereinbarkeit von Familie und Beruf verhelfen soll, ist zunehmend in den Blickwinkel der Öffentlichkeit und der Politik geraten.Die Lebensumstände und –formen der Familien in Deutschland haben sich rapide verändert. Die gestiegene Erwerbsbeteiligung von Frauen zieht auch eine gestiegene Nachfrage nach Kinderbetreuungsmöglichkeiten nach sich. Die Bereitstellung eines Angebots in ausreichender und bedarfsgerechter Form ist dafür zwingend erforderlich. Dieses ist bis heute in Deutschland nicht vorhanden. Durch die zentrale Planung des Bedarfs und die darauf basierende Bereitstellung des Angebots interveniert der Staat in solch einem Maße in den Marktmechanismus, dass permanent am Bedarf vorbei produziert wird. Auch in qualitativer Hinsicht hinkt Deutschland den anderen europäischen Ländern hinterher. Die Kinderbetreuung in unserem Land ist gerade mal mittelmäßig . Gründe für diese Entwicklungen werden von Fachleuten vor allem in der Art der Finanzierung von Betreuungseinrichtungen gesehen. Von ihr gehen falsche Steuerungswirkungen aus, die die Forderung nach einer Reform laut werden lassen. Ein Vorschlag in diesem Rahmen stellt die Implementierung eines Gutscheinmodells dar, von dessen Einführung man sich ein bedarfsgerechteres, flexibleres und vielfältigeres Angebot verspricht, da es auf ein höheres Maß an Wahlfreiheit und Effizienz für die Leistungsempfänger setzt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Optionen zur Gestaltung von Kinderbetreuung
- Häusliche Betreuung
- Außerhäusliche Betreuung
- Bewertung
- Öffentliche Finanzierung von außerhäuslicher Kinderbetreuung: Grundsätzliche Überlegungen
- Rechtfertigung staatlicher Eingriffe in den Markt der Kinderbetreuung
- Unteilbarkeiten
- Anpassungsmängel
- Informationsmängel
- Externe Effekte
- Internalisierung positiver Bildungs-, Erziehungs- und Sozialisationseffekte
- Schaffung von Chancengleichheit für Kinder
- Schaffung von Chancengleichheit für Frauen auf dem Arbeitsmarkt
- Zusammenfassung und Bewertung
- Wege öffentlicher Förderung
- Staatliche Bereitstellung von Kinderbetreuung
- Objektförderung
- Subjektförderung
- Qualitätssicherung in Kindertageseinrichtungen
- Der Begriff der „Qualität“
- Qualitätsanforderungen
- Rechtfertigung staatlicher Eingriffe in den Markt der Kinderbetreuung
- Status quo der außerhäuslichen Kinderbetreuung in Deutschland
- Rechtsgrundlagen und Zuständigkeiten
- Anbieter
- Öffentliche Träger
- Freie Träger
- Qualität
- Steigende Qualitätsanforderungen als Folge gesellschaftlicher Entwicklungen
- Steigende Zahl an Alleinerziehenden
- Wachsende Mobilität der Familien
- Zunehmende Kinderarmut
- Überforderte Eltern
- Das deutsche Qualitätssicherungssystem
- Steigende Qualitätsanforderungen als Folge gesellschaftlicher Entwicklungen
- Kosten und Finanzierung
- Akteure
- Finanzierungsansätze
- Bewertung
- Einschätzung der Betreuungssituation in Deutschland
- Mangelnde Wahl- und Einflussmöglichkeiten
- Fehlender Wettbewerb und Flexibilität
- Gefährdung der Erreichung gesellschaftlicher Ziele
- Reformbedarf und -analyse
- Kriterienkatalog
- Wahlfreiheit
- Effizienz
- Gerechtigkeit
- Soziale Kohäsion
- Ansatzpunkte zur Gestaltung eines alternativen Angebots in der außerhäuslichen Kinderbetreuung
- Gemeinsame nationale Standards
- Subjekt- statt Objektförderung
- Qualitätssicherung
- Ökonomische Effizienz versus pädagogische Qualität
- Kriterienkatalog
- Ein konkreter Reformvorschlag: Ein Gutscheinsystem in der Kinderbetreuung
- Ökonomie von Gutscheinen
- Ausgestaltungsmöglichkeiten
- Transferart
- Transferhöhe
- Empfängerkreis
- Zweckbindung und Handelbarkeit
- Erweiterungsoptionen
- Vergabeverfahren
- Anbieter und Angebot
- Ergänzende Unterstützungsleistungen
- Kontrollinstanzen
- Finanzierung
- Gutscheine als politisches Instrument
- Wahlfreiheit
- Effizienz
- Gerechtigkeit
- Soziale Kohäsion
- Maßnahmen zur Implementierung eines Gutscheinsystems
- Sinnvolle Ausgestaltung der Gutscheine
- Qualitätssicherung
- Finanzierung und Abwicklung
- Ein Praxisbeispiel: Das Hamburger Kita-Gutscheinsystem
- Bewertung des Reformvorschlages
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit analysiert das Gutscheinmodell als Reformoption im Bereich der außerhäuslichen Kinderbetreuung in Deutschland. Ziel ist es, die ökonomischen und sozialpolitischen Aspekte eines solchen Modells zu beleuchten und seine Eignung für die Bewältigung der Herausforderungen im Kinderbetreuungssystem zu bewerten.
- Rechtfertigung und Gestaltung staatlicher Eingriffe in den Markt der Kinderbetreuung
- Ökonomische Effizienz und Qualitätssicherung in der Kinderbetreuung
- Gerechtigkeit und Chancengleichheit im Bildungssystem
- Wahlfreiheit und Flexibilität für Eltern
- Das Gutscheinmodell als Instrument zur Reform des Kinderbetreuungssystems
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Diese Einleitung stellt die Thematik der Diplomarbeit vor und erläutert die Relevanz des Gutscheinmodells im Kontext der aktuellen Herausforderungen im Bereich der Kinderbetreuung in Deutschland.
- Kapitel 2: Optionen zur Gestaltung von Kinderbetreuung: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Formen der Kinderbetreuung, sowohl häusliche als auch außerhäusliche Modelle, und bewertet deren Vor- und Nachteile.
- Kapitel 3: Öffentliche Finanzierung von außerhäuslicher Kinderbetreuung: Grundsätzliche Überlegungen: Dieses Kapitel beleuchtet die Rechtfertigung staatlicher Eingriffe in den Markt der Kinderbetreuung und analysiert verschiedene Ansätze zur Finanzierung von Kinderbetreuungseinrichtungen.
- Kapitel 4: Status quo der außerhäuslichen Kinderbetreuung in Deutschland: Dieses Kapitel beschreibt die aktuelle Situation der außerhäuslichen Kinderbetreuung in Deutschland, einschließlich der rechtlichen Rahmenbedingungen, der Anbieterlandschaft und der Qualitätssicherung.
- Kapitel 5: Reformbedarf und -analyse: Dieses Kapitel identifiziert den Reformbedarf im deutschen Kinderbetreuungssystem und analysiert verschiedene Reformansätze, einschließlich eines Gutscheinsystems.
- Kapitel 6: Ein konkreter Reformvorschlag: Ein Gutscheinsystem in der Kinderbetreuung: Dieses Kapitel präsentiert ein konkretes Gutscheinsystem für die Kinderbetreuung und diskutiert dessen ökonomische und sozialpolitische Auswirkungen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse des Gutscheinmodells in der Kinderbetreuung. Zentrale Themen sind die öffentliche Finanzierung von Kinderbetreuung, die ökonomischen und sozialpolitischen Aspekte des Gutscheinmodells, die Qualitätssicherung in der Kinderbetreuung und die Gestaltung eines flexiblen und bedarfsgerechten Betreuungssystems.
- Arbeit zitieren
- Judith Kornprobst (Autor:in), 2007, Gutscheinmodell in der außerhäuslichen Kinderbetreuung - eine ökonomische und sozialpolitische Analyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68724