Ein Mann, stets und ständig in jeder Lage, ob privat oder beruflich, kräftig zu zubeißen, bewusst oder unbewusst – Bertolt Brecht.
Seine hingebungsvolle Arbeit an seinen Stücken, machten ihn wohl oft zum Regiedespoten, wohl auch wenn er für die Regie gar nicht verantwortlich war. Privat war Brecht auch nicht gerade das, was man einen sympathischen Menschen nennen würde. Mit seinem offenen, politischen, streitsüchtigen Wesen konnten sich viele der ‚höflichen’ Amerikaner nicht anfreunden. James K. Lyon zitierte in seinem Buch Brecht in America die Ehefrau von Charles Laughton, Elsa Lanchester, über den Charakter von Brecht wie folgt: „Hätte Brecht der Kommunistischen Partei angehört, wäre er Antikommunist geworden. Er verhielt sich immer >anti-<, so dass er gegen ein Land war, sobald er ein Teil davon wurde [...] Ich glaube er war prinzipiell >anti-<.“
Besonders in seinem siebenjährigen Exil in den Vereinigten Staaten ‚attackierte’ der Hai und Kommunist Brecht immer wieder vor allem auch die Kultur des Landes, welches als die Wiege des Kapitalismus angesehen wird. Aber genau wie sein tierisches Ebenbild ist Brechts größtes Problem verkannt und missverstanden zu sein.
Doch nichtsdestotrotz bleibt der Einfluss den die Vereinigten Staaten von Amerikas auf Brecht hatten, wenn auch unterschwellig, bestehen. Vielleicht hat „God’s own country“ mehr Spuren hinterlassen als Brecht selber zugegeben hätte. Viele seiner Theorien lassen sich heute im Fernsehen und in Filmen der Traumfabrik Hollywood wieder finden – allen voran sein berüchtigter V-Effekt.
So richtig heimisch und Wohl zu fühlen scheint er sich in diesem ‚Neuen Atlantis’ seiner Jugend nicht. Obwohl er später die sieben Jahre, die er in den USA verbracht, nur noch als „Exile in Paradise“ beschreibt. Brechts wiederholte Versuche in der Theaterwelt der USA erfolgreich zu sein, sein Scheitern, die Gründe dafür, sowie zusätzlich 5 Inszenierungen der „Dreigroschenoper“ am Broadway ohne Brechts direkte Beteiligung, sollen im Folgenden untersucht und analysiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Why the shark has teeth?
- Brechts „Exile in Paradise“
- Der Weg in den amerikanischen (Alb-)Traum
- Das (Über) Leben in der „City of Angels“
- The Rapid Walk Home ....
- Warum Brecht scheiterte?
- Nachwirkungen..
- Die THREEPENNY OPERA und Der Weg der richtigen' Übersetzung
- Der erste „missglückte“ Versuch: 1933..
- The Longest Run: 1954-61...........
- Für Eine Neue Generation?: 1976.
- 3 Groschen-(Rock)Oper: 1989...
- Mackie Messer fährt zweigleisig: 2006..
- Ausblick: Die Threepenny Opera im 21. Jahrhundert.......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Bertolt Brechts Zeit im amerikanischen Exil und beleuchtet dessen Einfluss auf seine Werke sowie die Adaptionen seiner Stücke, insbesondere der "Dreigroschenoper", am Broadway. Die Analyse beleuchtet Brechts Schwierigkeiten, sich in der amerikanischen Kultur zurechtzufinden, und sein Scheitern, sich in der Theaterwelt des Landes durchzusetzen. Zudem werden die verschiedenen Adaptionen der "Dreigroschenoper" in den USA im Laufe der Zeit betrachtet.
- Brechts Exil in den Vereinigten Staaten
- Die Adaption von Brechts Werken am Broadway
- Die "Dreigroschenoper" als Beispiel für Brechts Einfluss auf die amerikanische Kultur
- Die Schwierigkeiten Brechts, sich in der amerikanischen Kultur zurechtzufinden
- Brechts Einfluss auf die Entwicklung des amerikanischen Theaters
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet Brechts Charakter und seine besondere Beziehung zu Amerika. Es wird die ambivalente Haltung des Autors gegenüber dem Land dargestellt, das er sowohl als Land des "American Dreams" wie auch als Inbegriff des Kapitalismus sah.
Das zweite Kapitel beschreibt Brechts Weg ins Exil und seine Ankunft in den Vereinigten Staaten. Es wird der Prozess seiner Einwanderung und die Schwierigkeiten geschildert, die er als Staatenloser erlebte.
Das dritte Kapitel befasst sich mit Brechts (Über)Leben in Los Angeles und seinen Versuchen, in der Filmindustrie Fuß zu fassen. Es werden die Schwierigkeiten und Enttäuschungen beschrieben, die Brecht in der amerikanischen Kultur erlebte.
Das vierte Kapitel analysiert die verschiedenen Adaptionen der "Dreigroschenoper" am Broadway und untersucht deren Bedeutung für die Rezeption Brechts in den USA.
Schlüsselwörter
Bertolt Brecht, Exil, Amerika, Broadway, "Dreigroschenoper", "Threepenny Opera", Adaption, V-Effekt, Kapitalismus, Marxismus, "American Dream", "Exile in Paradise", Kultur, Theater, Film, Hollywood.
- Arbeit zitieren
- Janek Liebetruth (Autor:in), 2007, "And the Shark, he has Teeth" - Brechts Exil in America und Nachwirken am Broadway, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68825