Insbesondere seit Katastrophen wie den Anschlägen vom 11.09.2001 gibt es Entwicklungen, hin zu einem alternativen Risikotransfer vorbei an den traditionellen Versicherungsmärkten. Neue Risiken im Zuge der fortschreitenden Globalisierung, die stärkere Betonung des Shareholder Values als favorisiertes Unternehmensziel, und ein veränderter Umgang mit Risiken im Sinne eines holistischen Risikomanagements erfordern Lösungen, die klassische Versicherungsunternehmen nicht effizient anbieten können.
Der Transfer von Risiken in oder über den Kapitalmarkt ist eine relativ neue Entwicklung. Er wurde erst nach der Ausbildung innovativer Kapitalmarktinstrumente, wie beispielsweise den Derivaten, und einem veränderten, risikobereiterem Anlegerverhalten möglich und wurde durch die immer engere Verflechtung von Kapital- und Versicherungsleistungen begünstigt, die unter dem Begriff Allfinanz zusammengefasst wird.
Auch Anleger erkannten die Renditepotentiale und vor allem die Diversifikationseffekte, die sich aus der Investition in die mit anderen Anlageformen unkorrelierten Versicherungsrisiken ergeben. Der Markt für Alternative Risiko Transfer (ART)-Kapitalanlagen steht zwar noch vor der Marktreife, es ist allerdings anzunehmen, dass mit einer weiter abnehmenden Novationsprämie das Angebot an ART-Anlagen deutlich größer werden wird. Mit einer zunehmenden Standardisierung könnten weiterhin die Emissionskosten deutlich reduziert werden und die Transparenz dieser Produkte würde sich erhöhen.
ART-Produkte stellen eine sinnvolle Ergänzung des traditionellen Versicherungsmarktes vor allem in Hardmarket-Phasen dar, erweitern die Grenzen der Versicherbarkeit für Unternehmen und stellen für Investoren eine interessante Anlagealternative dar. Aufgrund dieser win-win-Situation, ist von einer weiteren positiven Marktentwicklung auszugehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Möglichkeiten des Risikotransfers
- 2.1. Klassische Versicherungsmärkte
- 2.1.1. Erst- und Rückversicherung
- 2.1.2. Probleme der klassischen Versicherungsmärkte
- 2.2. Alternativer Risiko Transfer (ART)
- 2.2.1. Risikotransfer über alternative Träger
- 2.2.2. Risikotransfer über alternative Produkte
- 2.1. Klassische Versicherungsmärkte
- 3. Kapitalmarktinstrumente zur Deckung von Versicherungsrisiken
- 3.1. Einzeldarstellung von Kapitalmarktinstrumenten
- 3.1.1. Contingent Capital
- 3.1.2. Verbriefung von Versicherungsrisiken
- 3.1.3. Versicherungsderivate
- 3.2. Marktsituation
- 3.1. Einzeldarstellung von Kapitalmarktinstrumenten
- 4. Analyse von ART-Produkten aus Investorensicht
- 4.1. Renditen
- 4.2. Diversifikationsmöglichkeiten
- 4.3. Portfoliooptimierung
- 4.4. Risiken
- 5. Ausblick und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert den Transfer von Versicherungsrisiken auf den Kapitalmarkt aus Sicht des Risikonehmers. Sie bietet einen Überblick über klassische Versicherungsmärkte und den alternativen Risikotransfer (ART), fokussiert auf die Verlagerung von Versicherungsrisiken auf den Kapitalmarkt und beleuchtet dabei die verschiedenen Kapitalmarktinstrumente. Die Arbeit untersucht zudem die Rentabilität, Diversifikationsmöglichkeiten und Risiken von ART-Produkten für Investoren.
- Klassische Versicherungsmärkte und ihre Grenzen
- Alternativer Risikotransfer (ART) als Möglichkeit zur Risikominderung
- Kapitalmarktinstrumente zur Deckung von Versicherungsrisiken
- Analyse von ART-Produkten aus Investorensicht
- Ausblick und Fazit zur Zukunft des Risikotransfers auf den Kapitalmarkt
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung beleuchtet den Hintergrund und die Bedeutung des Risikotransfers auf den Kapitalmarkt, insbesondere im Kontext von Naturkatastrophen und dem Wandel des Risikomanagements. Sie führt den Leser in das Thema ein und unterstreicht die Relevanz der Analyse aus Sicht des Risikonehmers.
- Kapitel 2: Möglichkeiten des Risikotransfers: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über die klassischen Versicherungsmärkte und die Probleme, die sie im Hinblick auf die Deckung neuer und komplexer Risiken aufwerfen. Es stellt den alternativen Risikotransfer (ART) als Lösungsmöglichkeit vor und erläutert die verschiedenen Ansätze des Risikotransfers über alternative Träger und Produkte.
- Kapitel 3: Kapitalmarktinstrumente zur Deckung von Versicherungsrisiken: Hier werden die verschiedenen Kapitalmarktinstrumente vorgestellt, die sich für den Transfer von Versicherungsrisiken eignen. Dies beinhaltet eine detaillierte Betrachtung von Contingent Capital, Verbriefung von Versicherungsrisiken und Versicherungsderivaten. Des Weiteren wird die aktuelle Marktsituation beleuchtet.
- Kapitel 4: Analyse von ART-Produkten aus Investorensicht: Dieses Kapitel analysiert ART-Produkte aus der Perspektive des Investors. Es untersucht die möglichen Renditen, Diversifikationsmöglichkeiten und die Portfoliooptimierung, die sich durch ART-Kapitalanlagen ergeben. Darüber hinaus werden die Risiken, die mit diesen Anlagen verbunden sind, eingehend betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Risikotransfer, Versicherungsrisiken, Kapitalmarkt, ART, Contingent Capital, Verbriefung von Versicherungsrisiken, Versicherungsderivate, Renditen, Diversifikation, Portfoliooptimierung und Risikomanagement.
- Citar trabajo
- Eike Hartmann (Autor), 2005, Transfer von Versicherungsrisiken auf den Kapitalmarkt - Eine Analyse auf Sicht des Risikonehmers, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68906