Vor vielen Jahrhunderten trafen sich die Ritter um König Artus. Gemeinsam saß man an einem runden Tisch. Jeder konnte den anderen sehen und alle waren gleichberechtigt. Man vertraute sich, zog gemeinsam gegen Feinde in die Schlacht und war gemeinsam auf der Suche nach dem heiligen Gral.
In heutiger Zeit sieht das zwar alles anders aus, aber das Prinzip, das da hinter steht, ist dennoch übertragbar. Die Ritter können durch Unternehmen ersetzt werden. Der Feind, gegenüber dem man sich behaupten muss, ist ein immer größer werdender Wettbewerbsdruck aufgrund zunehmender Globalisierung der Märkte, steigender Produktvielfalt, kürzeren Produktlebenszyklen und vor allem verstärkten Kundenanforderungen. Dabei ist zu erkennen, dass mehr und mehr Unternehmen Partnerschaften und Kooperationen eingehen, um eine dauerhafte Kundenzufriedenheit zu erreichen und sich somit gemeinsam hohe Marktanteile zu sichern. In diesen sog. Supply Chains ist es wichtig, traditionelle Machtkämpfe aufzugeben und Denkgewohnheiten zu ändern. Im übertragenen Sinne stellt das den runden Tisch dar und die Kunden repräsentieren König Artus. Durch sie wird bestimmt, welche neuen Aufgaben sich die Unternehmen zu stellen haben.
Erfolg oder Misserfolg von Unternehmen wird durch die drei Faktoren Zeit, Qualität und Kosten entschieden. Von den Unternehmen wird verlangt, dass sie effizienter und schneller auf Veränderungen am Markt und auf Kundenanforderungen reagieren. Allerdings entstehen zwischen den Erfolgsfaktoren Zielkonflikte, da z.B. ein hoher Lagerbestand zwar eine hohe Lieferbereitschaft sichert, aber gleichzeitig höhere Kosten verursacht. Es muss somit ein Weg gefunden werden, wie die Wünsche der Kunden optimal erfüllt werden können und das Unternehmen erfolgreich sein kann. Hier liegt heute für Unternehmen die Suche nach dem heiligen Gral.
Im Vordergrund steht daher die Optimierung der unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit, um dem Kunden sein individuelles Produkt zu entsprechendem Preis so schnell wie möglich liefern zu können. Diese Aufgabe stellt sich nicht einfach dar, ist aber nicht unmöglich.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aufgabenstellung
- Aufbau der Arbeit
- Supply Chain und Supply Chain Management
- Supply Chain - Begriffsklärung
- Begriffsklärung
- Supply Chain Management
- Theoretische Ansätze zur Erklärung von Kooperationen
- Gestaltung des SCM
- Modell von Bowersox
- Modell von Cooper, Lambert und Pagh
- SCOR
- Zielgrößen des Supply Chain Managements
- Kostenmanagement
- Bedeutung des Kostenmanagements
- Aufgabenfelder des Kostenmanagements
- Beeinflussung des Kostenniveaus
- Beeinflussung des Kostenverhaltens
- Beeinflussung der Kostenstruktur
- Operatives vs. strategisches Kostenmanagement
- Prozesskostenrechnung
- Historie
- Grundlagen
- Ziele der Prozesskostenrechnung
- Wichtige Begriffe der Prozesskostenrechnung
- Vorgehen
- Bedeutung der Prozesskostenrechnung bei Entscheidungen in einem Unternehmen
- Effekte einer verursachungsgerechten Verrechnung
- Preiskalkulation und Produktmix
- Ressourceneinsatz
- Prozesskostenrechnung und Kostenmanagement
- Die Prozesskostenrechnung in der Supply Chain
- Vorteilhaftigkeit der Prozesskostenrechnung
- Unterstützung von Entscheidungen in der Supply Chain
- Kostenmanagement in der Supply Chain
- Voraussetzungen für die Implementierung der Prozesskostenrechnung
- Prozessanalyse
- Prozessorientierte Gestaltung
- Implementierungsmöglichkeiten in der Supply Chain
- Kostenoptimierung über Kostentreiber
- Fallweise unternehmensübergreifende Prozesskostenrechnung
- Voll ausgebaute unternehmensübergreifende Prozesskostenrechnung
- Fallbeispiel
- Grenzen der unternehmensübergreifenden Prozesskostenrechnung und des Supply Chain Managements
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Anwendung der entscheidungsorientierten Prozesskostenrechnung im Kontext des Supply Chain Managements. Ziel ist es, die Möglichkeiten und Grenzen der Prozesskostenrechnung als Instrument des Kostenmanagements in der Supply Chain aufzuzeigen.
- Begriffsbestimmung und theoretische Grundlagen des Supply Chain Managements
- Kostenmanagement als zentrale Herausforderung im Kontext der Supply Chain
- Die Prozesskostenrechnung als Werkzeug zur Kostenoptimierung und -steuerung
- Anwendbarkeit der Prozesskostenrechnung im Supply Chain Management
- Voraussetzungen, Implementierung und Grenzen der unternehmensübergreifenden Prozesskostenrechnung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Aufgabenstellung und den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 erläutert den Begriff der Supply Chain und die wichtigsten Aspekte des Supply Chain Managements. Dabei werden verschiedene theoretische Ansätze zur Erklärung von Kooperationen und verschiedene Modelle zur Gestaltung des Supply Chain Managements vorgestellt. Kapitel 3 befasst sich mit der Bedeutung und den Aufgabenfeldern des Kostenmanagements. Anschließend werden in Kapitel 4 die Grundlagen der Prozesskostenrechnung behandelt, wobei die Ziele, wichtigen Begriffe und das Vorgehen der Methode im Detail dargestellt werden.
Kapitel 5 steht im Fokus der Arbeit und behandelt die Anwendung der Prozesskostenrechnung in der Supply Chain. Die Vorteilhaftigkeit der Prozesskostenrechnung in diesem Kontext wird aufgezeigt, sowie die Voraussetzungen und Implementierungsmöglichkeiten der Methode erläutert. Ein Fallbeispiel veranschaulicht die Anwendung der Prozesskostenrechnung in der Praxis. Schließlich werden die Grenzen der unternehmensübergreifenden Prozesskostenrechnung und des Supply Chain Managements dargestellt. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse.
Schlüsselwörter
Supply Chain Management, Prozesskostenrechnung, Kostenmanagement, Supply Chain, Unternehmenskooperation, Kostentreiber, Entscheidungsunterstützung, Unternehmensübergreifende Prozesskostenrechnung, Fallbeispiel.
- Quote paper
- Corinna Böckmann (Author), 2005, Die entscheidungsorientierte Prozesskostenrechnung als Instrument des Kostenmanagements in der Supply Chain, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69044