Die Ausführungen setzen sich auseinander mit dem Thema der Tugendethik. Jedes Kapitel ist einem einzelnen, mehr oder weniger der Tugendethik zuzurechnenden Aspekt gewidmet und soll in sich verständlich sein. Dabei sind gewisse Redundanzen nicht zu vermeiden, ich habe mich allerdings bemüht, sie so gering wie möglich zu halten.
Die Frage „Was soll ich tun?“ ist der Ansatzpunkt für eine Beschäftigung mit Ethik. Die Geschichte hat dabei verschiedene methodische Formen der Beantwortung hervorgebracht. Die Arbeit setzt an bei Immanuel Kant (chronologisch zwar nicht korrekt, aber sachlich berechtigt), der die Tugendethik radikal verwirft, und seiner Form der Ethik (Kap. 2) und schildert anschließen die Tugendethik der griechischen Klassik, wie sie insbesondere Aristoteles geprägt hat (Kap. 3). Daran schließen sich Gedanken über das wechselseitige Verhältnis von Individuum und Institution in moralischen Fragen an (Kap. 4). Kap. 5 fragt dann nach den „Tugenden des Glaubens“, nach dem Ertrag einer Tugendethik innerhalb des Christentums. Am Ende wird versucht, sittliche Autonomie (wie sie die Tugendethik voraussetzt) und christlichen Gottesglauben in Einklang zu bringen (Kap. 6). Bei allen fünf thematischen Kapiteln wurde versucht, gegebenenfalls eine theologische Position zu beziehen, keine allgemein-philosophische. Entsprechend reichlich sind die biblischen Verweisstellen. Bewusst wird dabei mehrfach aus lutherisch-theologischer Perspektive Stellung bezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Woran sollen wir uns nach Kant orientieren?
- Die Herleitung des kategorischen Imperativs
- Weitere Aspekte der Kantischen Ethik
- Wie orientieren Tugenden nach Aristoteles?
- Der Tugendbegriff
- Die aristotelische Konkretion der Tugendethik
- Zur Tugendethik aus protestantischer Perspektive
- Zum Verhältnis von Tugend (Person) und sozialer Trägerschaft (Institution)
- Normen
- Individuum und Institution
- Die aktuelle Relevanz der „Tugenden des Glaubens“
- ,,Tugend\" im christlichen Sinne
- Hoffnung
- Liebe
- Zum Verhältnis von Autonomie und Gottesglaube
- Weder Autonomie noch Theonomie
- Christliche Freiheit
- In concreto
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema der Tugendethik und untersucht verschiedene Aspekte dieser philosophischen und theologischen Strömung. Sie analysiert Kants Kritik an der Tugendethik und stellt die aristotelische Tugendethik gegenüber. Weiterhin betrachtet sie das Verhältnis von Individuum und Institution im Kontext moralischen Handelns sowie die Relevanz von „Tugenden des Glaubens“ im christlichen Kontext. Abschließend widmet sich die Arbeit dem Spannungsverhältnis zwischen sittlicher Autonomie und christlichem Gottesglauben.
- Kants Kritik an der Tugendethik und die Herleitung des kategorischen Imperativs
- Aristoteles' Tugendethik und ihre Anwendung im Kontext des Christentums
- Die Bedeutung des Verhältnisses von Individuum und Institution für die Moral
- Die Rolle von „Tugenden des Glaubens“ in der christlichen Ethik
- Die Vereinbarkeit von Autonomie und Gottesglaube
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Thematik der Arbeit und skizziert den Aufbau der einzelnen Kapitel. Im zweiten Kapitel wird Kants Kritik an der Tugendethik und die Entwicklung des kategorischen Imperativs dargestellt. Im dritten Kapitel wird Aristoteles' Tugendethik vorgestellt und in Bezug auf die christliche Tradition gesetzt. Das vierte Kapitel behandelt das wechselseitige Verhältnis von Individuum und Institution in moralischen Fragen. Im fünften Kapitel werden die „Tugenden des Glaubens“ im christlichen Kontext beleuchtet. Schließlich versucht das sechste Kapitel, Autonomie und Gottesglaube in Einklang zu bringen.
Schlüsselwörter
Tugendethik, Immanuel Kant, kategorischer Imperativ, Aristoteles, christliche Ethik, Individuum, Institution, „Tugenden des Glaubens“, Autonomie, Gottesglaube.
- Arbeit zitieren
- Christian Deuper (Autor:in), 2006, Tugendethik - Kant, Aristoteles und Christentum, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69109