Das Symbol Tür


Exposé (Elaboration), 2005

20 Pages, Note: 2,0


Extrait


Inhalt

1. Einleitung

2. Das Symbol – Definition und Abgrenzung
2.1 Die Unterschiede zwischen Zeichen und Symbolen
2.2 Die Ursymbole

3. „Die Tür“ als Symbol und seine Bedeutung

4. „Die Tür“ in der Heiligen Schrift
4.1 „Die Tür“ im Alten Testament
4.2 „Die Tür“ im Neuen Testament

5. „Die Tür“ in der Kirche
5.1. Die Kirchentür in der Kirchengeschichte
5.2. „Die Tür“ in der Liturgie

6. „Die Tür“ als Unterrichtseinheit in der Schulpraxis
6.1 Elemente einer Symboldidaktik
6.2 Praktische Beispiele

7. Schluss

8. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Der Begriff „Symbol“ ist in unserem heutigen Sprachgebrauch allgegenwärtig. Sätze wie „„Das ist doch nur symbolisch gemeint“ laufen uns täglich über die Lippen. Aber ist ein Symbol wirklich „nur“ ein Symbol? Schaut man im Duden Fremdwörterlexikon unter dem Begriff „Symbol“ nach, findet man dort vier Definitionen: 1. „Sinnbild, bedeutungsvolles Zeichen für einen (übersinnlichen) Begriff. 2. „christliches Tauf- oder Glaubensbekenntnis; Bekenntnisschrift“. 3. „Zeichen, das Rechenanweisung gibt“ und 4. „Zeichen für eine physikalische Größe“. Übersetzt wird „Symbol“ hier aus dem griechisch-lateinischen mit „Kennzeichen, Zeichen“.[1]

Aber ist ein „Symbol“ tatsächlich gleichzustellen mit einem „Zeichen“? Und welche christliche Bedeutung kommt einem „Symbol“ tatsächlich zu?

Im Folgenden werde ich diesen und weiteren Fragestellungen nachgehen.

Hauptsächlich werde ich mich jedoch speziell auf ein bestimmtes Symbol spezialisieren, und zwar auf das Ursymbol „Tür“. Anhand dieses Symbols soll deutlich werden, welche christliche und außerchristliche Bedeutung einem solchen Symbol zukommt. Welche Rolle „die Tür“ im Alten und Neuen Testament spielt, welche traditionelle Kirchengeschichte es durchlebt hat und wie sich die Tür in der Liturgie präsentiert. Abschließend wird kurz auf die Schulpraxis des Religionsunterrichts an der Grundschule eingegangen, in der „die Tür“ auch als Unterrichtseinheit verwendet werden sollte.

2. Das Symbol – Definition und Abgrenzung

2.1 Die Unterschiede zwischen Zeichen und Symbolen

Oft werden gerade in der Umgangssprache „Symbole“ mit „Zeichen“ verwechselt oder gleichgestellt. Vielen Menschen ist der Unterschied zwischen „Symbolen“ und „Zeichen“ nicht bekannt.

Ein „Zeichen“ ist eindeutig und willkürlich festgelegt auf eine bestimmte Sache hin. Ein „Zeichen“ spricht somit den kognitiven Bereich an und kann sogar eingefordert werden. Ein Verstoß gegen ein „Zeichen“ kann also rechtliche Schritte nach sich ziehe. Im Gegensatz zum „Symbol“ weist ein „Zeichen“ auf keine tiefere Wirklichkeit hin und enthält auch keine weitere Wirklichkeit. Es wirkt also lediglich auf rationaler Ebene. „Zeichen“ haben also einen eingeschränkten Geltungsbereich und sind zweckmäßig. Zusätzlich lässt sich jedes „Zeichen“ beliebig durch ein anderes „Zeichen“ ersetzen.

Symbole hingegen sind nicht eindeutig zu definieren, sie können jedoch vom „Zeichen“ abgegrenzt werden, indem man sie als Sinnbild beschreibt. Symbole besitzen einen Hinweischarakter und verweisen über sich hinaus. Sie repräsentieren und weisen auf verschiedene Tiefen und Ebenen der einen Wirklichkeit, indem sie sinnlich erfahrbare Brückensymbole zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind, die einen Sinnbezug aufweisen. Damit ein Symbol repräsentativ ist, muss es von einer Gemeinschaft anerkannt sein, damit sie sich in diesem Symbol wieder erkennt. Deshalb ist die Sprache der Religionen auch eine Sprache voller Symbole, in der die tieferen Dimensionen der Wirklichkeit erschlossen werden. Jedes Symbol hat eine ambivalente Wirkung, sie können also stets positive und negative Aspekte aufweisen, was sich in den Folgenden Kapiteln anhand der symbolischen „Tür“ sehr gut zeigen lässt, die entweder offen oder geschlossen sein kann. Symbole sind also immer auch gefährdet.

2.2 Die Ursymbole

Die grundlegendsten aller Symbole sind die Ursymbole. Sie sind derart ursprünglich, dass sie in jeder Religion vorhanden sind. Ursymbole sind also Symbole, mit denen jede Art von Kultur, jede Rasse und jede Art von Religion dieser Erde etwas Wichtiges verbinden. Ursymbole blicken also auf eine sehr lange Tradition zurück. Als Beispiele für derartige Ursymbole sind z.B. „Licht“, „Berg“, „Sonne“ und natürlich auch die „Tür“ zu nennen. Ursymbole sind also auch im christlichen Glauben verstärkt anzutreffen und haben auch hier wichtige Bedeutungen inne, die im folgenden Abschnitt näher erläutert werden sollen.

3. „Die Tür“ als Symbol und seine Bedeutung

Anhand des Ursymbols „Tür“ sollen nun die tiefe Bedeutung und die Stellungen eines Symbols in der Heiligen Schrift deutlich werden.

Allgemein gesehen stellt eine Tür eine Öffnung dar, durch die man einen geschlossenen Raum betreten und ihn wieder verlassen kann. Es gibt unsagbar viele Arten von Türen, in Gebäuden, in Zäunen und Mauern, in Fahrzeugen oder in Geräten.

Türen hatten nicht nur im Christentum, sondern schon immer einen hohen Symbolcharakter, darum gilt die Tür auch als im vorherigen Kapitel beschriebenes Ursymbol. Türen schaffen Verbindung zwischen unterschiedlichen Räumen, Türen können trennen, führen ins Weite oder laden ein, Türen können aber auch einengen oder abweisen.

Wie jedes Symbol hat auch die Tür eine starke Ambivalenz, die gerade bei diesem Symbol im Positivem und Negativem stark ausgeprägt ist. Türen können einerseits offen, andererseits jedoch geschlossen sein. Geöffnete Türen waren und sind noch heute Zeichen dafür, dass eingeladen wird. Geöffnete Türen drücken Gastfreundschaft, Verlangen nach Gemeinschaft, Einladung durch Mitmenschen, Kontaktfreudigkeit oder ein Gefühl des Angenommen-Werdens aus. Insgesamt steht eine offene Tür also auch für eine gewisse Offenheit der Menschen. So werden Türen auch schnell mit geöffneten Herzen verglichen.

Geschlossene Türen hingegen zeigen deutlich, dass nicht jeder willkommen ist. Sie vermitteln ein Gefühl des Ausgeschlossenseins, des Sich-Abkapseln, Sich-Isolieren, Sich-Zurückziehen und ein Gefühl des Eingeschlossen-Sein. Diese Angst-Gefühle werden auch in der Bibel thematisiert, wenn beispielsweise die Jünger sich aus Furcht nach dem Tode Jesu einschlossen. Auf diese und weitere Bibelstellen zum Thema „Tür“ wird allerdings im folgenden Kapitel detailliert eingegangen.

Oft werden verschlossene Türen aber auch als geheimnisvoll und rätselhaft dargestellt, da man selten genau weiß, was sich hinter einer verschlossenen Tür befindet. Daher sind Türen sehr häufig auch in Märchen anzutreffen. Hier gilt es nach vielen bestandenen Abenteuern am Ende eine bestimmte Tür zu öffnen, hinter der sich wunderbare Dinge verbergen.

Des Weiteren besitzen Türen den Charakter des Hindurchgehens. Um einen wichtigen Schritt zu tun muss häufig die „Türschwelle“ übertreten werden. So eröffnete Papst Johannes Paul II das Heilige Jahr 2000 am 24. Dezember 1999 in Rom, indem er in einem symbolträchtigen Akt die „Heilige Pforte“ im Petersdom öffnete. Der konkrete theologische Hintergrund zu diesem symbolischen Ritual wird im Kapitel „Die Tür in der Kirche“ noch näher erläutert.

[...]


[1] Duden Fremdwörterbuch, 689.

Fin de l'extrait de 20 pages

Résumé des informations

Titre
Das Symbol Tür
Université
University of Vechta  (Katholische Theologie)
Cours
Seminar: Symboldidaktik
Note
2,0
Auteur
Année
2005
Pages
20
N° de catalogue
V69113
ISBN (ebook)
9783638612692
Taille d'un fichier
410 KB
Langue
allemand
Mots clés
Symbol, Seminar, Symboldidaktik
Citation du texte
Bernd Wegener (Auteur), 2005, Das Symbol Tür, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69113

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