Franz Kafka. Der Prozeß. Zwei Lesarten.
Martin Walser untersucht in seiner Dissertation „Beschreibung einer Form“ unter anderem Franz Kafkas Romanfragment „Der Prozeß“. Er beginnt seine Betrachtung, indem er behauptet, daß „je vollkommener die Dichtung ist, desto weniger verweist sie auf den Dichter.“
Martin Walser stellt an sich den Anspruch, Kafkas Romanfragmente frei von biographischen Bezügen, also nur den Text an sich und seine Eigenheiten zu analysieren, um damit einen neuen Blickwinkel auf Franz Kafkas Texte verfügbar zu machen. Er betreibt in seiner Dissertation keine poetische Werkbetrachtung, sondern untersucht einzig und allein die Machart desselben. Er nennt, zählt, vergleicht und analysiert Kafkas drei Romanfragmente, als schaute er auf eine geometrische Zeichnung, deren geheimnisvolles Muster er entschlüsseln wollte. Manfred Schmeling nannte Martin Walser einmal einen Kafka-Exegeten der sensibleren Art.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Hauptteil
- 2.1 Figuren
- 2.2 Josef K.
- 3. Schlußbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Martin Walsers Dissertation „Beschreibung einer Form“ befasst sich mit der Analyse von Franz Kafkas Romanfragment „Der Prozeß“. Walsers Ziel ist es, Kafkas Werk frei von biographischen Einflüssen zu betrachten und einen neuen Blickwinkel auf Kafkas Text zu eröffnen. Er konzentriert sich auf die „Machart“ des Textes und analysiert die Struktur, die Figuren und den Stil.
- Die Funktionalität von Figuren in Kafkas Werk
- Die Rolle des Protagonisten Josef K.
- Die Interpretation von Symbolen und Motiven
- Die Bedeutung von Sprache und Erzählstruktur
- Die Ambivalenz und Mehrdeutigkeit von Kafkas Werk
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung
Martin Walser stellt in seiner Einleitung die These auf, dass die Vollkommenheit einer literarischen Dichtung den Dichter weniger relevant macht. Er erläutert die Struktur seiner Dissertation, die sich in sechs Kapitel mit Unterkapiteln und einem Nachwort gliedert.
2. Hauptteil
2.1 Figuren
Martin Walser untersucht die Figuren in Kafkas „Der Prozeß“ und argumentiert, dass sie nicht „wahr im psychologischen Sinne“ sind, sondern durch den Protagonisten Josef K. definiert werden. Er analysiert verschiedene Figuren-Typen, wie Parallelfiguren (z.B. Kaufmann Block), Begleiter (z.B. die Bankbeamten) und Frauen (z.B. Fräulein Bürstner).
2.2 Josef K.
Der Fokus des Kapitels liegt auf dem Protagonisten Josef K. und seiner Rolle im Prozess. Martin Walser analysiert Josef K.s Wahrnehmung der Figuren, die durch seine subjektive Perspektive geprägt ist.
- Citation du texte
- Anja Elstner (Auteur), 2000, Franz Kafka, Der Prozeß - Zwei Lesarten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69172